28.08.2013 Ohrenschmerzen

Untertauchen ohne Folgen

Nach einem Badetag kann es zu schmerzhaften Entzündungen des Gehörgangs kommen
Nach einem Badetag kann es zu schmerzhaften Entzündungen des Gehörgangs kommen
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Wer nach einem Besuch im Freibad oder Badesee plötzlich heftige Ohrenschmerzen bekommt, leidet vermutlich an einer Gehörgangentzündung, einer Otitis externa. Weil die Krankheit häufig nach dem Schwimmen auftritt, heißt sie auch Bade-Otitis. Wenn der Gehörgang anschwillt Oft sind es Jugendliche, die in der Nacht nach einem ausgedehnten Badetag so stark unter Schmerzen leiden, dass sie nicht schlafen können und deswegen in die Notaufnahme einer Klinik kommen. Bei den Betroffenen dringen Bakterien, die auf der Haut oder im Wasser vorkommen, in den Gehörgang ein und breiten sich dort aus. Wenn die Haut aufgeweicht ist oder im äußeren Ohr kleine Verletzungen vorliegen, haben es die Erreger leicht. Ein Risiko, an einer Gehörgangentzündung zu erkranken, tragen deswegen auch Taucher oder Menschen, die Hörgeräte benutzen. Diese begünstigen die Entstehung eines feuchten Milieus im Ohr, das einen Nährboden für Keime darstellt. Die Otitis externa erkennt der Arzt an einem geröteten und geschwollenen Gehörgang. Bei der Untersuchung wenden Mediziner außerdem zwei einfache Tricks an, um die Gehörgangentzündung zu diagnostizieren und von anderen Ohrkrankheiten abzugrenzen: Sie wackeln etwas an der Ohrmuschel des Patienten oder drücken auf den ­Tragus, den kleinen Knorpel vor der Ohrmuschel. Wer an ­einer Otitis externa leidet, dem tut beides sehr weh. Einem Patienten mit einer Mittelohrentzündung (Otitis media), die beispielsweise bei einer Erkältung auftreten kann, verursachen diese Griffe dagegen kaum zusätzliche Schmerzen. Ohrenschmerzen? Gleich zum Arzt! Abwarten sollte man bei starken Ohrenschmerzen auf keinen Fall. Am wichtigsten ist die sorgsame Reinigung des Ohrs durch den Arzt. Oftmals hat sich dort Sekret angesammelt, das der Arzt absaugt oder es auswischt. In der Leitlinie Ohrenschmerzen werden verschiedene Therapiemöglichkeiten genannt, um die Entzündung zu stoppen: Ohrentropfen mit Kortison, schmerzstillenden Zusätzen oder Antibiotika. Auch mit Kombinationen dieser drei Substanzen kann der äußere Gehörgang bepinselt oder beträufelt werden. In den Gehörgang gelegte Salbenstreifen, die Antibiotika, Kortison oder Antiseptika enthalten, stellen eine weitere Behandlungsmöglichkeit dar. Der Vorteil von Antiseptika ist, dass damit ein breites Spektrum von Keimen abgetötet werden kann. Im Gegensatz dazu attackieren Antibiotika gezielt bestimmte Gruppen von Bakterien. Einige Mittel können aber nur dann verwendet werden, wenn das Trommelfell intakt ist. Wichtig ist außerdem, dass der Salbenstreifen möglichst täglich gewechselt und das Ohr von Resten gereinigt wird. Allerdings warnen HNO-Experten davor, leichtfertig oder zu oft Antibiotika am Ohr aufzutragen. Dies kann zu Allergien führen und die natürliche Flora im Ohr durcheinanderbringen. Dann besteht die Gefahr, dass sich dort leichter Pilze ansiedeln – die ebenfalls eine Gehörgangentzündung hervor­­rufen können. Besser nicht in den Ohren pulen Mit umsichtigem Verhalten schützt man sich vor einer Bade-Otitis. Die Tipps der Mediziner lassen sich in dem Ratschlag zusammenfassen, das Ohr möglichst in Ruhe zu lassen: Wer Wasser im Ohr hat, sollte nicht mit dem Finger darin pulen. Wer sich dabei mit dem Fingernagel kleine Wunden zufügt, bietet Bakterien freie Bahn. Experten warnen auch davor, Ohrschmalz mit Wattestäbchen zu entfernen. Damit nimmt man dem Ohr ­­einen wichtigen Schutz vor Entzündungen. Ohrstöpsel bieten keinen Schutz, weil trotzdem Wasser in das Ohr gelangen kann.

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27.08.2013 Kinder

Die ersten Schritte

Eltern sollten sich keine Sorgen machen, wenn Ihr Kleines später als andere anfängt zu laufen
Eltern sollten sich keine Sorgen machen, wenn Ihr Kleines später als andere anfängt zu laufen
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Im Durchschnitt machen Kinder ihre ersten Schritte im Alter von zwölf Monaten. Einige fangen aber erst später an zu laufen. Die Eltern müssen sich keine Sorgen machen: Nachwuchs, der früh auf den Beinen steht, ist weder intelligenter noch motorisch geschickter. Das zeigt eine Studie des Kinderspitals Zürich mit 222 Teilnehmern, welche die Forscher bis zu ihrem 18. Geburtstag beobachteten. Erst wenn der Sprössling mit 20 Monaten noch nicht selbstständig läuft, sei dies bedenklich.

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26.08.2013 Psyche

Saisonale Trends

Psychische Erkrankungen hängen wohl stärker mit den Jahreszeiten zusammen als bisher gedacht
Psychische Erkrankungen hängen wohl stärker mit den Jahreszeiten zusammen als bisher gedacht
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Wenn eine Krankheitswelle naht, lässt sich das an Begriffen ablesen, nach denen Menschen aktuell im Internet suchen. Dieses Phänomen ist beim Thema Grippe als „Google-Grippe-Trends“ bekannt. Forscher der Universität San Diego fanden nun heraus, dass auch Suchbegriffe aus dem Bereich der Psyche ähnliche Hinweise liefern. Sie stehen offenbar mit den Jahreszeiten in Verbindung. In Sommermonaten wurde in den USA um 37 Prozent seltener nach Begriffen gesucht, die mit Ess­störungen zu tun haben, als im Winter. Bei „Schizophrenie“ und „Selbstmord“ waren es ähnliche Werte. Psychi­sche Erkrankungen ­haben demnach einen stärkeren Zusammenhang mit der Jahreszeit als bisher vermutet, schreiben die Wissenschaftler.

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24.08.2013 Beruf

Erfolgreiche Chefin

Eine gute Entscheidung: Frauen an die Spitze. Weibliche Führungskräfte bringen viele Vorteile mit, sagen Forscher
Eine gute Entscheidung: Frauen an die Spitze. Weibliche Führungskräfte bringen viele Vorteile mit, sagen Forscher
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Mehr Frauen in die Chefetagen: Diese Empfehlung wird durch eine Studie der McMaster- Universität in Hamilton (Kanada) gestützt. Die Forscher befragten mehr als 600 Spitzenkräfte nach ihrem Führungsstil. 75 Prozent waren Männer mit viel Management-Erfahrung. Sie orientierten sich häufiger an festen Regeln und traditionellen Geschäftspraktiken. Dagegen versuchten weibliche Führungskräfte, unterschiedliche Interessen stärker zu berücksichtigen und durch Zusammenarbeit eine Übereinkunft zu erzielen. Außerdem suchten sie öfter nach Alternativen. Die Forscher schließen daraus, dass Unternehmen von einem höheren Frauenanteil in Führungspositionen profitieren würden.

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23.08.2013 Ernährung

Warum zu viele Steaks schaden

In rotem Fleisch steckt der Inhaltsstoff Carnitin. Dauerhaft erhöhte Mengen können unseren Gefäßen schaden
In rotem Fleisch steckt der Inhaltsstoff Carnitin. Dauerhaft erhöhte Mengen können unseren Gefäßen schaden
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Das regelmäßige Essen großer Mengen Rind-, Schweine- und Wildfleisch erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Eine wichtige Ursache ist offenbar der Inhaltsstoff Carnitin, schreibt die Fachzeitschrift Nature Medicine. Im Darm entsteht daraus eine Substanz, die den Gefäßwänden schadet. Carnitin ist wichtig für den Fettstoffwechsel des Körpers. Dauerhaft erhöhte Mengen im Blut können Gefäßschäden hervorrufen.

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22.08.2013 Gehirn

Der Ort der Mathebegabung

Rechnen fällt manchen Menschen besonders leicht. Der Ort der Begabung hierfür sitzt im Gehirn wahrscheinlich in einer Region namens Hippocampus
Rechnen fällt manchen Menschen besonders leicht. Der Ort der Begabung hierfür sitzt im Gehirn wahrscheinlich in einer Region namens Hippocampus
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Der Hippocampus, ein Hirnbereich, der bisher in erster Linie als wichtig für die Gedächtnisbildung angesehen wurde, beeinflusst anscheinend auch unser Verständnis für Mathematik. Das wiesen Forscher der Universität Stanford (USA) nach. Sie testeten zunächst bestimmte Fähigkeiten von 40 Grundschülern der dritten Klasse und wählten dann 24 von ihnen aus, die anschließend acht Wochen lang Mathematik-Einzelunterricht bekamen. Alle Studienteilnehmer schnitten danach bei einem Rechentest besser ab. Die größten Fortschritte zeigten Kinder mit einem großen und gut vernetzten Hippocampus. Das ergab eine Untersuchung des Gehirns mit bildgebenden Verfahren.

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21.08.2013 Toxoplasmose

Tückischer Parasit

Der Erreger der Toxoplasmose kann ungeborene Kinder schädigen
Der Erreger der Toxoplasmose kann ungeborene Kinder schädigen
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Der Parasit Toxoplasma gondii ist äußerst erfolgreich: Weltweit kam nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ein Drittel der Menschen nachweislich mit ihm in Kontakt, in Deutschland sogar etwa jeder Zweite. Meist bleibt die Infektion unbemerkt. Allenfalls leichte grippeähnliche Beschwerden können auftreten. Wer sich einmal angesteckt hat, ist immun und vor einer neuerlichen Infektion geschützt. Gefährlich ist die Ansteckung jedoch in der Schwangerschaft. Besonders gefährdet sind auch Kleinkinder unter fünf Jahren und Personen, die durch Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme ein geschwächtes Immunsystem haben. Experten sprechen von einem unterschätzten Risiko. Die bevorzugten Wirte des Erregers sind Katzen. Der Einzeller durchläuft verschiedene Entwicklungsstadien. Katzen scheiden ihn mit dem Kot aus. Danach reift der Parasit in wenigen Tagen und bleibt lange infektiös. Im Freien wird er durch Wind und Regen verbreitet. Mit der Nahrung nehmen ihn Mäuse, aber auch andere Säugetiere oder der Mensch wieder auf. Dort vermehrt sich der Parasit und nistet sich in Zysten im Muskel- und Nervengewebe ein, wo er dauerhaft bleibt und von einem intakten Abwehrsystem in Schach gehalten wird. Frühzeitige Therapie Nach Hochrechnungen muss man davon ausgehen, dass jährlich rund 1000 Kinder in der Schwangerschaft mit Toxoplasmose infiziert werden. Dann drohen eine Fehlgeburt, schwere Missbildungen, zum Beispiel ein Wasserkopf, oder geistige Beeinträchtigungen. Selbst bei einem Kind, das bei der Geburt klinisch unauffällig ist, können noch im Jugendalter Spätfolgen auftreten. Gefürchtet sind Sehschäden, die bis hin zur Erblindung reichen können. Eine Studie der Universität Göttingen an 685 schwangeren Frauen mit einer akuten Toxoplasmose konnte belegen, dass eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika im Vergleich zu einem späteren Therapiebeginn die Wahrscheinlichkeit von Schäden beim Kind deutlich verringert. Am besten ist es, wenn sich Frauen schon vor einer Schwangerschaft auf Antikörper testen lassen, sagen Experten. Ergibt dieser Test, dass bereits Antikörper vorhanden sind, besteht keine Gefahr für das Kind. Alle anderen Frauen sollten sich während der Schwangerschaft mehrmals testen lassen, auch wenn das bislang nicht zu den Kassenleistungen zählt. Schutz für Schwangere Auf rohe Wurst- und Fleischwaren verzichten. Ansonsten Fleisch gut durchbraten oder erhitzen. Obst und Gemüse vor dem Verzehr sorgfältig reinigen. Hände regelmäßig und vor allem nach dem Zubereiten von Fleisch und vor dem Essen waschen. Bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen. Danach die Hände säubern. Nicht aus offenen Gewässern trinken. Die Katzentoilette täglich gründlich von einer anderen Person reinigen lassen.

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20.08.2013 Salmonellen

Infektionsgefahr durch exotische Haustiere

Immer wieder bekommen Menschen eine Salmonelleninfektion durch exotische Reptilien. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere, chronisch Kranke und Senioren
Immer wieder bekommen Menschen eine Salmonelleninfektion durch exotische Reptilien. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere, chronisch Kranke und Senioren
Bildnachweis: Thinkstock/iStock

Salmonellen-Infektionen durch exotische Kriechtiere wie Schildkröten und Schlangen nehmen in Deutschland zu. Darauf macht das Robert-Koch-Institut (RKI) aufmerksam. Gefährdet sind vor allem Kinder unter fünf Jahren, Schwangere sowie chronisch kranke und ältere Menschen. In fünf Jahren stieg der Anteil dieser seltenen Infektionen bei Kindern unter zwei Jahren deutlich an. Es empfiehlt sich, Kleinkinder nicht dort krabbeln zu lassen, wo sich Reptilien aufgehalten haben. Auch Gegenstände, mit denen die Tiere Kontakt hatten, sollten außer Reichweite bleiben.

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19.08.2013 Gesundheit

Bewegung und richtige Ernährung

Doppelt hält besser: Wer sich mehr bewegen will, sollte sich gleichzeitig gesund ernähren, dann ist die Wahrscheinlichkeit durchzuhalten besonders hoch
Doppelt hält besser: Wer sich mehr bewegen will, sollte sich gleichzeitig gesund ernähren, dann ist die Wahrscheinlichkeit durchzuhalten besonders hoch
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Wer sich gesünder ernähren und körperlich aktiver werden will, fängt am besten mit beidem gleichzeitig an. Das legt eine Studie von Forschern der Stanford-Universität (USA) nahe. Dabei gab es vier Gruppen. Die erste erhielt Empfehlungen zu gesunder Ernährung und Sport. Die zweite änderte zunächst ihre Essgewohnheiten und stieg erst später in ihr Bewegungsprogramm ein, während die dritte es umgekehrt machte. Die vierte war die Kontrollgruppe. Nach einem Jahr zeigten diejenigen die besten Ergebnisse, die von Anfang an beide Strategien verfolgt hatten.

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17.08.2013 Aromastoffe

Unnatürlich natürlich

"Erdbeeraroma" muss zwar nach der Frucht schmecken, aber nicht von ihr stammen
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Auch wenn seit April europaweit eine neue Liste mit 2000 zulässigen Aromastoffen gilt, bleibt die Kennzeichnung für Verbraucher verwirrend. „Natürliche Aromen“ müssen demzufolge aus natürlichen Rohstoffen stammen, aber nicht von den Früchten, die etwa auf einem Joghurt abgebildet sind. „Erdbeeraroma“ muss zwar nach den Früchten schmecken, aber nicht daraus gewonnen sein. Nur wenn „natürliches Erdbeeraroma“ draufsteht, stammt es auch von Erdbeeren.

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16.08.2013 Sodbrennen

Abnehmen hilft

Wer sauer aufstoßen muss, sollte überflüssige Pfunde abbauen
Wer sauer aufstoßen muss, sollte überflüssige Pfunde abbauen
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Wer unter dem Rückfluss (Reflux) von ­Magensaft in die Speiseröhre leidet, sollte überflüssige Pfunde loswerden. Das lindert nicht nur leichte bis mittelstarke Refluxbeschwerden, auch eine Behandlung mit Medikamenten gegen das saure Aufstoßen schlägt dann besser an. Das fanden Forscher der Norwegian University of Science and Technology (Norwegen) in einer Studie heraus, bei der zirka 30.000 Erwachsene zweimal im Abstand von mehr als zehn Jahren zu Refluxbeschwerden befragt wurden.

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15.08.2013 Wund im Mund

Was hilft?

Ist die Mundschleimhaut entzündet, helfen spezielle Gele. Tipps zur Anwendung
Ist die Mundschleimhaut entzündet, helfen spezielle Gele. Tipps zur Anwendung
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In der Apotheke gibt es Pinselungen und Gele, die bei schmerzhaften Entzündungen der Mundschleimhaut Abhilfe schaffen. Sie enthalten pflanzliche oder synthetische Arzneistoffe. Solche Mittel wirken besser, wenn Sie die betroffene Stelle vor dem Auftragen mit einem Wattestäbchen oder einem Taschentuch trocken tupfen. Das verbessert die Haftung des Präparats auf der Schleimhaut.

14.08.2013 Reiseapotheke

Richtig vorbereitet in den Urlaub

Nach einer guten reisemedizinischen Beratung lässt es sich unbeschwerter in die Ferien fahren
Nach einer guten reisemedizinischen Beratung lässt es sich unbeschwerter in die Ferien fahren
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Alle Jahre zur Ferienzeit greift eine ansteckende Krankheit um sich: das Reisefieber. Damit der wohlverdiente Urlaub ohne Risi­ken und Nebenwirkungen verläuft, sollten „Infizierte“ vor dem Reiseantritt noch einmal ihre Apotheke aufsuchen. Bundesweit haben sich mehrere Tausend Apotheken auf reisemedizinische Beratung spezialisiert, stellen individuelle Reiseapotheken zusammen, informieren über Gesundheitsgefahren am Urlaubs­ort und beraten zu notwendigen Impfungen. Eine gute reisemedizinische Beratung orientiert sich nicht nur am Reiseland, sondern berücksichtigt auch Transportmittel, Reiseroute sowie Alter und Gesundheitszustand der Reisenden. Der optimale Zeitpunkt für eine solche Beratung ist etwa sechs Wochen vor Reiseantritt, dann kann man in Ruhe alles besprechen und vor allem noch notwendige Impfungen durchführen. Chronisch Kranke sollten vor der Buchung klären, ob die Reise aus Sicht des Arz­tes vertretbar erscheint. Auch Kurzentschlossene können von einer Reiseberatung profitieren: Die Impfung gegen Hepatitis A ist sogar beispielsweise noch am Abreisetag möglich. Wer südlich der Alpen oder östlich der Oder unterwegs ist, sollte dagegen geimpft sein. Welche Immunisierungen ratsam sind, hängt ab von Art und Dauer der Reise, aber auch von individuellen Risiken durch Verhalten und Vorerkrankungen. Eine Impfung gegen Cholera halbiert Studien zufolge das Risiko von Durchfallerkrankungen. Auch ein Schutz vor Typhus, Gelbfieber, Japani­­scher Enzephalitis, Tollwut und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird häufig empfohlen. Eine bevorstehende Reise sollte immer Anlass sein, in den Impfpass zu schauen und den Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und Polio gegebenenfalls auffrischen zu lassen, sagen Experten. Für viele Länder wird zudem eine Malariaprophylaxe empfohlen. Da die Mittel oft starke Nebenwirkungen haben und die Wirkung dauerhaft ein­­genommener Arzneimittel verändern können, sollte man auf jeden Fall den Rat eines Arztes einholen, ob diese Maßnahme wirklich notwendig ist. Oft reicht auch ein Notfallmedikament aus, das die Reisenden beim Auftreten von Fieber einnehmen müssen. Die Reiseapotheke stellen Apotheker mit dem Urlauber individuell zusammen. Neben oft benötigten Medikamenten, die auch in die Hausapotheke gehören, sollte sie Mittel gegen häufige Reisebeschwerden wie Durchfall und Übelkeit enthalten. Sonnen- und Insektenschutz, Wunddesinfektion und Verbandstoffe gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Außerdem fragen Apotheker, ob der Reisende zu Bindehautentzündungen oder Harn­wegsinfekten neigt. Solche Beschwerden treten auf Reisen verstärkt auf. Wer regelmäßig Medikamente nehmen muss, braucht im Urlaubsland einen ausreichen­den Vorrat. Als Faustregel empfiehlt sich, das Doppelte der benötigten Menge. Bei Flugreisen verteilt man die Präparate am bes­ten auf zwei Gepäckstücke. Ins Handgepäck dürfen nur Medikamente, die während des Flugs benötigt werden. Wollen Diabetiker Insulinspritzen mit an Bord nehmen, brauchen sie eine ärztliche Bescheinigung. Wer starke Schmerzmittel (Opioide) braucht, sollte sich zuvor über die Regelungen des Reiselandes informieren. Checkliste Reiseapotheke Reiseübelkeit: Wer dazu neigt, kann mit Medikamenten vorbeugen. Besonders schnell wirken sie als Kaugummi. Sonnenschutz: Auf den Hauttyp abgestimmte Cremes, Sprays, Lotionen und Gele. Schmerzen: Rezeptfreie Mittel, die normalerweise auch in der Hausapotheke vorhanden sind. Erkältungen: Nasenspray, Hustenmittel und Hals­tabletten. Verletzungen: Schmerzgel, Wund- und Heilsalbe, Wunddesinfektionsmittel und Verbandstoffe. Durchfall: Zu empfehlen sind Mittel zur Vorbeugung, gegen akute Beschwerden sowie Elektrolytlösungen, die Mineralstoff- und Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Verdauungsstörungen: Mittel gegen Sodbrennen, Blähungen und Verstopfung. Augen und Ohren: Tropfen gegen Bindehaut- und Gehörgangentzündungen. Insektenschutz: Sprays, Lotionen oder Cremes, die stechende Insekten fernhalten.

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13.08.2013 Pulsschlag

Ruhe bewahren, Herz schützen

Ein hoher Ruhepuls steht wohl mit Herzkrankheiten in Zusammenhang, zeigt eine Studie
Ein hoher Ruhepuls steht wohl mit Herzkrankheiten in Zusammenhang, zeigt eine Studie
Bildnachweis: W&B/Martin Ley/RYF

Ein hoher Ruhepuls gefährdet das Herz. Das geht aus einer im British Medical Journal veröffentlichten Studie hervor. 1970 und 1986 hatten die Forscher 3000 dänische Männer im mitt­leren Alter per EKG und Fahrrad-Ergometer untersucht. Bis zum Jahr 2001 waren 1082 Teilnehmer gestorben. Männer mit einem Ruhepuls zwischen 80 und 90 Schlägen pro Minute hatten ein doppelt so hohes Sterberisiko wie jene mit einem Ruhepuls von 50. Lag er über 90, war das Risiko dreimal so hoch. Selbst bei gut trainierten Teilnehmern stand ein hoher Wert in Zusammenhang mit Herzerkrankungen.

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12.08.2013 Softdrink

Schlechter Durstlöscher

Wer regelmäßig gezuckerte Limonaden trinkt, schadet seiner Gesundheit – darauf deuten Studien hin
Wer regelmäßig gezuckerte Limonaden trinkt, schadet seiner Gesundheit – darauf deuten Studien hin
Bildnachweis: Jupiter Images GmbH/Polka dot

Schon länger belegen Zahlen aus den USA, wie ungesund Softdrinks sind. Nun liegen auch für Europa Daten vor: Trinkt jemand täglich 0,3 Liter gezuckerte Limonade, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass er an Typ-2-Diabetes erkrankt, um 22 Prozent. Bei einem Glas mehr steigt sie noch einmal um den gleichen Wert, unabhängig von anderen Faktoren wie Übergewicht. Das konnten Forscher des Imperial College London (England) nachweisen. Sie analysierten die Daten von 340.000 Erwachsenen, darunter viele Deutsche. Als mögliche Gründe geben sie an, dass der Insulinspiegel steigt und der Zuckerkonsum sich beim Gewicht bemerkbar macht. Bei zuckerfreien Limonaden fanden sie keinen derartigen Zusammenhang. Ein Liter Cola enthält rund 106 Gramm Zucker. Das entspricht 35 Zuckerwürfeln.

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10.08.2013 Tiere

Schimpansen planen ihr Tun

Affen können sich scheinbar wie Menschen darüber klar werden, was sie bereits wissen und was nicht
Affen können sich scheinbar wie Menschen darüber klar werden, was sie bereits wissen und was nicht
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Schimpansen sind offenbar wie Menschen in der Lage, ihr Wissen kritisch zu überdenken – also zu wissen, was sie wissen oder eben nicht. Das konnten Sprachwissenschaftler der Georgia State University in Atlanta (USA) in einem Experiment zeigen. Sie ließen die Affen mithilfe einer Symbolsprache Futter aus einer blickdichten Schachtel anfordern. Hatten die Tiere zuvor gesehen, was dort hineingelegt worden war, wählten sie das Futter ohne zu zögern. Anderenfalls sahen sie vorher erst nach, was das Behältnis für sie bereithielt.

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09.08.2013 Ernährung

Olivenöl sättigt besonders gut

Besondere Aromastoffe in Olivenöl sorgen dafür, dass das Fett besonders lang anhaltend sättigt
Besondere Aromastoffe in Olivenöl sorgen dafür, dass das Fett besonders lang anhaltend sättigt
Bildnachweis: PhotoDisc, Imagesource/RYF

Olivenöl sättigt besser als andere Fette, zeigt eine Studie der Technischen Universität München und der Universität Wien. Drei Monate lang aßen die Teilnehmer zusätzlich zu ihrer Kost täglich 500 Gramm Magerjoghurt, der entweder mit Schweineschmalz, Milchfett, Raps- oder Olivenöl angereichert war. Die Olivenöl-Joghurt-Löffler fühlten sich satter als die übrigen Teilnehmer, hatten mehr Sättigungshormon Serotonin im Blut und hielten ihr Gewicht. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Wirkung auf Aromastoffe im Olivenöl zurückzuführen ist.

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08.08.2013 Kalzium

Überdosis steigert Herz-Kreislauf-Gefahren

Frauen sollten nicht zu viel Kalzium zu sich nehmen, sonst können sie ihr Risiko auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen
Frauen sollten nicht zu viel Kalzium zu sich nehmen, sonst können sie ihr Risiko auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen
Bildnachweis: Banana Stock/RYF

Frauen, die mehr als 1400 Milligramm Kalzium pro Tag aufnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einem Herzinfarkt zu sterben. Das geht aus einer schwedischen Studie mit rund 61.000 Teilnehmerinnen hervor, die in der Fachzeitschrift British Medical Journal veröffentlicht wurde. Danach sind besonders jene Frauen gefährdet, die schon mit Nahrungsmitteln wie Milch und Joghurt ausreichend Kalzium aufnehmen und zusätzlich Kalziumtabletten schlucken. Ein Liter Milch enthält etwa 1200 Milligramm des Mineralstoffs.

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