14.08.2013 Reiseapotheke

Richtig vorbereitet in den Urlaub

Nach einer guten reisemedizinischen Beratung lässt es sich unbeschwerter in die Ferien fahren
Nach einer guten reisemedizinischen Beratung lässt es sich unbeschwerter in die Ferien fahren Bildnachweis: W&B/Imagesource

Alle Jahre zur Ferienzeit greift eine ansteckende Krankheit um sich: das Reisefieber. Damit der wohlverdiente Urlaub ohne Risi­ken und Nebenwirkungen verläuft, sollten „Infizierte“ vor dem Reiseantritt noch einmal ihre Apotheke aufsuchen. Bundesweit haben sich mehrere Tausend Apotheken auf reisemedizinische Beratung spezialisiert, stellen individuelle Reiseapotheken zusammen, informieren über Gesundheitsgefahren am Urlaubs­ort und beraten zu notwendigen Impfungen. Eine gute reisemedizinische Beratung orientiert sich nicht nur am Reiseland, sondern berücksichtigt auch Transportmittel, Reiseroute sowie Alter und Gesundheitszustand der Reisenden. Der optimale Zeitpunkt für eine solche Beratung ist etwa sechs Wochen vor Reiseantritt, dann kann man in Ruhe alles besprechen und vor allem noch notwendige Impfungen durchführen. Chronisch Kranke sollten vor der Buchung klären, ob die Reise aus Sicht des Arz­tes vertretbar erscheint. Auch Kurzentschlossene können von einer Reiseberatung profitieren: Die Impfung gegen Hepatitis A ist sogar beispielsweise noch am Abreisetag möglich. Wer südlich der Alpen oder östlich der Oder unterwegs ist, sollte dagegen geimpft sein. Welche Immunisierungen ratsam sind, hängt ab von Art und Dauer der Reise, aber auch von individuellen Risiken durch Verhalten und Vorerkrankungen. Eine Impfung gegen Cholera halbiert Studien zufolge das Risiko von Durchfallerkrankungen. Auch ein Schutz vor Typhus, Gelbfieber, Japani­­scher Enzephalitis, Tollwut und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird häufig empfohlen. Eine bevorstehende Reise sollte immer Anlass sein, in den Impfpass zu schauen und den Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und Polio gegebenenfalls auffrischen zu lassen, sagen Experten. Für viele Länder wird zudem eine Malariaprophylaxe empfohlen. Da die Mittel oft starke Nebenwirkungen haben und die Wirkung dauerhaft ein­­genommener Arzneimittel verändern können, sollte man auf jeden Fall den Rat eines Arztes einholen, ob diese Maßnahme wirklich notwendig ist. Oft reicht auch ein Notfallmedikament aus, das die Reisenden beim Auftreten von Fieber einnehmen müssen. Die Reiseapotheke stellen Apotheker mit dem Urlauber individuell zusammen. Neben oft benötigten Medikamenten, die auch in die Hausapotheke gehören, sollte sie Mittel gegen häufige Reisebeschwerden wie Durchfall und Übelkeit enthalten. Sonnen- und Insektenschutz, Wunddesinfektion und Verbandstoffe gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Außerdem fragen Apotheker, ob der Reisende zu Bindehautentzündungen oder Harn­wegsinfekten neigt. Solche Beschwerden treten auf Reisen verstärkt auf. Wer regelmäßig Medikamente nehmen muss, braucht im Urlaubsland einen ausreichen­den Vorrat. Als Faustregel empfiehlt sich, das Doppelte der benötigten Menge. Bei Flugreisen verteilt man die Präparate am bes­ten auf zwei Gepäckstücke. Ins Handgepäck dürfen nur Medikamente, die während des Flugs benötigt werden. Wollen Diabetiker Insulinspritzen mit an Bord nehmen, brauchen sie eine ärztliche Bescheinigung. Wer starke Schmerzmittel (Opioide) braucht, sollte sich zuvor über die Regelungen des Reiselandes informieren. Checkliste Reiseapotheke Reiseübelkeit: Wer dazu neigt, kann mit Medikamenten vorbeugen. Besonders schnell wirken sie als Kaugummi. Sonnenschutz: Auf den Hauttyp abgestimmte Cremes, Sprays, Lotionen und Gele. Schmerzen: Rezeptfreie Mittel, die normalerweise auch in der Hausapotheke vorhanden sind. Erkältungen: Nasenspray, Hustenmittel und Hals­tabletten. Verletzungen: Schmerzgel, Wund- und Heilsalbe, Wunddesinfektionsmittel und Verbandstoffe. Durchfall: Zu empfehlen sind Mittel zur Vorbeugung, gegen akute Beschwerden sowie Elektrolytlösungen, die Mineralstoff- und Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Verdauungsstörungen: Mittel gegen Sodbrennen, Blähungen und Verstopfung. Augen und Ohren: Tropfen gegen Bindehaut- und Gehörgangentzündungen. Insektenschutz: Sprays, Lotionen oder Cremes, die stechende Insekten fernhalten.