Allergie: Milben, winzige Quälgeister
Der Kot von Milben macht Hausstaub für viele Menschen zu einer Allergiequelle. So schützen Sie sichOb sich so eine Milbe wie im Schlaraffenland fühlt? Hausstaubmilben ernähren sich von Hautschuppen. Und die finden sie reichlich, wo Menschen viel Zeit verbringen: in der Wohnung, und dort vor allem im Bett. Bis zu zwei Gramm Hautschuppen verliert ein Mensch am Tag. Für die winzigen, etwa einen viertel Millimeter großen Spinnentiere ein üppiges Angebot, das sie in ihrem wenige Monate dauernden Leben bestens ernährt. Hausstaub setzt sich aus einem Gemisch ganz verschiedener Partikel zusammen: Fasern, Pflanzenteile, Haare, Schuppen – und eben auch Milben und ihre Hinterlassenschaft. Mehrere Tausend von ihnen leben in jedem Gramm Hausstaub. In Europa gehören sie vor allem der Art Dermatophagoides pteronyssinus an. Die meisten Menschen ahnen nicht, dass sie ihr Heim mit Millionen gefräßiger Winzlinge teilen. Doch manchen bereitet deren Anwesenheit massive Beschwerden – sie reagieren auf den Milbenkot allergisch. Die Nase läuft, die Augen tränen, jucken und sind gerötet. Viele Betroffene erkranken an Asthma mit Husten und Atemnot. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB) leiden in Deutschland rund zehn Prozent der Bevölkerung unter einer Hausstaub-Allergie. Anders als für Heuschnupfen-Geplagte ist für sie das ganze Jahr über Saison. Die Symptome treten typischerweise nachts und morgens beim Aufstehen auf. Mehr Probleme im Winter Oft verstärken sich die Probleme während der Herbst- und Wintermonate. Milben fühlen sich bei einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit am wohlsten. Obwohl zu Beginn der Heizperiode mit sinkender Luftfeuchtigkeit ein Großteil der Tiere stirbt, treten jetzt heftigere Beschwerden auf. Milbenkörper und Kot zerfallen, und die Allergene werden vermehrt freigesetzt. Bei einer Allergie hält das Immunsystem eigentlich harmlose Substanzen für gefährlich und setzt bei Kontakt mit dem vermeintlichen Übeltäter eine Abwehrreaktion in Gang, indem es vermehrt Histamin und andere Botenstoffe ausschüttet. Weil auch andere Allergien, etwa gegen Schimmelpilze, ähnliche Beschwerden hervorrufen können, wird der Facharzt durch verschiedene Tests die Allergene genau bestimmen. Die wichtigste Therapie-Maßnahme ist es, die Milbenlast möglichst gering zu halten. Meist helfen den Betroffenen Antihistaminika, welche die Wirkung des Histamins reduzieren. Eventuell wird der Arzt auch ein Kortison-Nasenspray verordnen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die spezifische Immuntherapie.Der Patient bekommt über mehrere Jahre hinweg das Allergen in einer winzigen Menge verabreicht, damit sich das Immunsystem daran gewöhnt. Hausstaub-Allergiker haben nach einer erfolgreichen Immuntherapie weniger Beschwerden und brauchen weniger Medikamente. Auch ihr Asthmarisiko ist geringer. Spezielle Hüllen, sogenannte Encasings, schützen Matratzen allergendicht. Neue Matratzen vor dem ersten Benutzen damit beziehen. Wenn mehrere Personen in einem Raum schlafen, brauchen alle Matratzen Encasings. Oberbetten und Kopfkissen mindestens alle drei Monate bei 60 Grad waschen oder mit allergendichten Zwischenbezügen versehen. Auf "Staubfänger" verzichten. Vor allem im Schlafzimmer sollte möglichst wenig offen herumstehen. Üppige Gardinen, viele Kissen und Bücherregale lassen sich auch mit sorgfältigem Putzen nicht staubfrei halten. So können Sie die Belastung mindern: Vorhänge regelmäßig waschen. Versteckte Staubnester, zum Beispiel auf oder unter Schränken, regelmäßig mit einem feuchten Lappen beseitigen. Für Kinder waschbare Kuscheltiere kaufen. Ob Teppiche oder glatte Böden günstiger sind, lässt sich nicht eindeutig sagen. Glatte Böden sind nur dann von Vorteil, wenn sie mindestens jeden zweiten Tag feucht gewischt werden. Wer sich für Teppichböden entscheidet, sollte kurzflorige wählen. Staubsauger mit speziellen Feinstaubfiltern benutzen. Diese halten die eingesaugten Mikropartikel zurück und verhindern, dass sie wieder in die Luft gewirbelt werden. Etwa einmal im Jahr Filter wechseln. Überlassen Sie Arbeiten, bei denen Staub aufgewirbelt wird, nach Möglichkeit Personen, die keine Probleme mit Hausstaub haben. Im Winter mehrmals täglich lüften. Das hält die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung niedrig.
Mehr lesenKopfbälle können Hirn schaden
Bei Kopfbällen wirken Kräfte mit bis zu 30-facher Erdbeschleunigung. Das kann dem Gehirn Schaden zufügenHobby-Kicker, aufgepasst! Radiologen des New Yorker Einstein College of Medicine (USA) haben eine Obergrenze berechnet, ab der Kopfbälle die Nervenfasern im Gehirn schädigen. Bei Spielern, die mehr als 1500 Kopfstöße pro Jahr ausführten, wiesen sie Schäden wie bei einem Schädel-Hirn-Trauma nach. Bei neuropsychologischen Tests stellten sie zudem Gedächtnisschwächen fest. Für Gelegenheitsspieler und Fußballer mit professioneller Technik geben die Mediziner aber Entwarnung.
Mehr lesenSonne fördert Vitamin-D-Produktion
Menschen, die zu wenig Sonnenlicht abbekommen, produzieren weniger Vitamin DNutzen Sie die Wintersonne! Menschen, die nur selten Sonnenstrahlen auf die Haut lassen, haben weniger Vitamin D im Blut als Sonnenfreunde. Das schreiben Forscher der Stanford School of Medicine (USA) in dem Magazin Cancer Causes and Control. Unter den 6000 Studienteilnehmern bildete die Haut vor allem bei jenen zu wenig Vitamin D, die sich meist im Schatten aufhielten oder sich mit langärmeligen Hemden vor der Sonne schützten. Die Anwendung von Sonnencreme beeinflusst die Vitamin-D-Konzentration dagegen kaum. Ein Mangel an dem Vitamin kann zu Osteoporose führen.
Mehr lesenWie Menschen mit Verboten umgehen
Menschen reagieren unterschiedlich, wenn ihnen etwas nicht erlaubt istWie reagieren Menschen auf Vorschriften: mit Akzeptanz oder Widerstand? Dies untersuchten Forscher der Universität von Waterloo (Kanada). Sie informierten 76 Studenten über Vorzüge eines niedrigen Tempolimits. Dann erfuhr ein Teil, dass ein entsprechendes Gesetz bald in Kraft trete, der andere, dass eine Änderung wahrscheinlich geplant sei. Eine Gruppe bekam keine weiteren Informationen. Nun sollten die Studenten das Vorhaben bewerten. Die größte Unterstützung fand die Geschwindigkeitsbegrenzung bei jenen, die von der Gesetzesänderung ausgingen, die geringste bei jenen, die von einer Planung wussten. Die Erklärung der Forscher: Auf eine bestehende Vorschrift reagieren Menschen eher positiv, um besser damit zurechtzukommen. Besteht eine Chance zur Änderung, regt sich Widerstand.
Mehr lesenMuskelkraft ein Leben lang
Wenn man genug Sport betreibt, muss Muskelkraft im Alter nicht abnehmen.Eine Studie der Universität von Pittsburgh (USA) zeigt, dass die Muskelkraft mit dem Alter nicht abnehmen muss. Die Wissenschaftler untersuchten sehr sportliche Menschen zwischen 40 und 81 Jahren, die mindestens vier- bis fünfmal in der Woche trainierten. Unter anderem maßen sie die Muskelmasse. Dabei zeigte sich zwar ein geringer Kraftverlust um das 60. Lebensjahr, aber die 70- und 80-Jährigen waren genauso kräftig wie die 60-Jährigen.
Mehr lesenFotos in Zeitschriften fast alle geschönt
Ein neues Computerprogramm kann auf Bildern erkennen, wie stark diese zuvor bearbeitet wurdenAuf Werbeanzeigen und Magazinen lächeln uns makellose Gesichter entgegen. Fast alle diese Fotos wurden vorher digital bearbeitet. Mithilfe eines Computerprogramms lässt sich nun messen, wie stark Retuscheure dabei getrickst haben. Forscher des Dartmouth College in Hanover (USA) entwickelten die Software dazu. Diese analysiert, um welchen Wert Gesichtszüge verändert, Falten geglättet, Busen aufgebläht und Beine in die Länge gezogen wurden. Die Software soll helfen, realitätsferne Bilder zu entlarven, hoffen die Wissenschaftler. Falsche Schönheitsideale fördern Essstörungen, wie Studien belegen.
Mehr lesenInitiative gegen Medikamentenfälschungen
Apotheker sowie Pharmagroßhändler und -hersteller gehen gemeinsam gegen Fälschungen vorGefälschte Arzneimittel stellen in Europa und damit auch in Deutschland ein wachsendes Problem dar. Einfallstor ist meist der illegale Versandhandel. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass der Fälschungsanteil hier bei rund 50 Prozent liegt – Tendenz steigend. Dagegen gilt der legale Vertriebsweg vom Hersteller über den Großhandel in die Apotheken als sehr sicher. Hier tauchten bisher nur vereinzelt gefälschte Arzneimittel auf. Mit der Globalisierung des Arzneimittelmarkts steigt aber das Risiko, dass Fälschungen auch in die legale Lieferkette gelangen. Um gefälschte Arzneimittel auch in Zukunft von Apotheken fernzuhalten, haben sich alle Beteiligten der Lieferkette zu der Initiative Securpharm zusammengeschlossen. Die Initiative entwickelt ein Sicherungssystem, mit dem Apotheker im Beisein der Patienten die Echtheit von Arzneimitteln prüfen können. Anstoß zu der Initiative gab eine neue EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen: Europaweit sollen Präparate künftig mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen versehen werden, welche die Identifizierung jeder einzelnen Packung ermöglichen. Die Verordnung soll 2016 in Kraft treten. Bis dahin versucht die Initiative die Vorgaben auf nationaler Ebene umzusetzen. Für einen im Januar 2013 beginnenden Pilotversuch versehen ausgewählte Hersteller die Packungen rezeptpflichtiger Arzneimittel mit einem zweidimensionalen Data-Matrix-Code, wie er zum Beispiel von Bahnfahrkarten bekannt ist. Jede Packung erhält eine individuelle Seriennummer, die in einer Datenbank gespeichert wird. Damit wird sie zum Unikat. Um den Code entziffern zu können, werden die Apotheken mit speziellen Lesegeräten ausgestattet. Bevor der Apotheker ein Medikament abgibt, startet er eine Abfrage in der Datenbank. Ist die Seriennummer in Ordnung, gibt das System grünes Licht, und die Packung wird als „abgegeben“ vermerkt. Eine unbekannte oder bereits abgegebene Packungsnummer löst hingegen Alarm aus. Der Patient erhält eine andere Packung, und der Apotheker geht der Sache auf den Grund. Die Beteiligten der Initiative sind zuversichtlich, dass diese zusätzliche Kontrolle Fälscher künftig abschrecken wird. Eine dreimonatige Testphase soll die Alltagstauglichkeit des Konzepts unter Beweis stellen. Zunächst gilt es, die technischen Voraussetzungen für eine zügige Abfrage zu schaffen. Die Arbeitsabläufe dürfen nicht behindert oder verzögert werden. Auf die Apotheken kommen Mehrkosten für die Ausrüstung zu. Am stärksten ist jedoch die Pharmaindustrie betroffen, die ihre Produktionsstraßen umrüsten muss. Die Bereitschaft, in noch aufwendigere Sicherungssysteme zu investieren, hält sich derzeit in Grenzen. RFID-Transponder (Radio Frequency Identification), wie sie in der Bekleidungsindustrie als Diebstahlschutz zum Einsatz kommen, werden sich daher schwer durchsetzen. Sie sind sicherer als Data-Matrix-Codes, aber auch teurer. RFID-Transponder bestehen aus einem Speicherchip und einer Antenne, die über Funkwellen mit einem Lesegerät kommuniziert. Der Chip kann ausgelesen und beschrieben werden, sodass Großhandel und Apotheken Informationen ergänzen können. Damit könnte man den Weg eines Arzneimittels vom Hersteller bis zum Patienten lückenlos nachvollziehen. Veränderbare Informationen wären zudem schwerer zu kopieren als Data-Matrix-Codes. Außerdem ließen sich ohne Sichtkontakt mehrere Packungen auf einmal auslesen. Das würde wiederum Zeit sparen und die Arbeit erleichtern. Ein Forschungsprojekt konnte zeigen, dass sich die Kosten verringern, wenn die Antennen bereits während der Herstellung auf die Packung gedruckt werden. Die RFID-Technik bietet sich vor allem für hochpreisige Medikamente und Betäubungsmittel an. Welche Arzneimittel mit einem Fälschungsschutz versehen werden müssen, legt die EU-Kommission noch fest.
Mehr lesenTödliche Bisse
Die offiziellen Zahlen der Schlangenbiss-Toten liegen oft viel zu tief, sagen WissenschaftlerWeltweit sterben mehr Menschen an Schlangenbissen als gemeinhin angenommen. Darauf machten Wissenschaftler bei dem Kongress für Tropenmedizin und Hygiene in Philadelphia (USA) aufmerksam. Sie verwiesen auf die aktuelle Datenanalyse in dem Fachmagazin Journal of Neglected Tropical Diseases. Demnach kommen allein in Indien 46.000 Menschen jährlich infolge eines Schlangenbisses zu Tode. Die offizielle Statistik der Weltgesundheitsorganisation verzeichnet nur 2000 Todesfälle pro Jahr durch Giftschlangen in Indien.
Mehr lesenPflanze für Haut und Niere
Aufgüsse von Birkenblättern wirken harntreibend. Äußerlich kommen Extrakte der Rinde die Rinde bei trockener Haut zum EinsatzDen schlanken Stamm reckt die Hängebirke (Betula pendula) bis zu 25 Meter hoch in den Himmel. Die Äste mit den zartgrünen Blättern neigen sich zum Boden, während sie bei der gedrungen wachsenden Moorbirke (Betula pubescens) nach oben ragen. Als Arzneimittel sind vor allem die polyphenolhaltigen Blätter beider Arten interessant. In Tees und Aufgüssen wirken sie harntreibend sowie durchspülend und unterstützen die Behandlung bakterieller Harnwegsinfekte. Extrakte der weißen Birkenrinde kommen zudem in Cremes und Lotionen für die Pflege trockener Haut zum Einsatz.
Mehr lesenKinder kriegen steckt an
Wenn Bruder oder Schwester Nachwuchs bekommen, dann motiviert das oft die Geschwister, es nachzumachenBei ihrer Familienplanung lassen sich junge Frauen durch ihr soziales Umfeld beeinflussen – vor allem die eigene Familie. Bekommt die Schwester oder der Bruder einer Frau im gebärfähigen Alter Nachwuchs, steigt für sie die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst innerhalb des nächsten Jahres schwanger wird, auf mehr als das Doppelte. Das belegten Wissenschaftler des Wiener Instituts für Demografie bei 110.000 norwegischen Geschwisterpaaren. Sie nehmen an, dass kinderlose Frauen die Unsicherheit bei ihrer eigenen Entscheidung abbauen, wenn sie ihre Geschwister dabei beobachten, wie sie in ihrer neuen Elternrolle aufgehen.
Mehr lesenZähneputzen schützt vor Tumor
Menschen, die regelmäßig und gut ihre Zähne pflegen, reduzieren ihr Risiko, an Krebs zu erkrankenRegelmäßige Mundhygiene schützt nicht nur Zähne und Zahnfleisch, sie kann auch dazu beitragen, Krebserkrankungen der Speiseröhre und der oberen Atemwege zu verhindern. Darüber berichten Wissenschaftler aus Japan in der Fachzeitschrift Head & Neck. In ihrer Studie mit 856 Krebspatienten und 2696 gesunden Kontrollpersonen stellten die Wissenschaftler fest, dass jene Teilnehmer, die ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich reinigten, ein niedrigeres Tumorrisiko besaßen als Einmalputzer. Bei denjenigen, die nie zur Zahnbürste griffen, war das Krebsrisiko erhöht.
Mehr lesenForscher lesen Träume
Mediziner konnten erstmals mit bildgebenden Verfahren im Hirn sehen, was ein Proband träumteTräume faszinieren die Menschheit seit jeher. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben nun erstmals an der Hirnaktivität eines Menschen ablesen können, welche Bilder während des Schlafs auftauchen. Mit bildgebenden Verfahren unterschieden sie, ob der Proband gerade davon träumte, seine linke oder seine rechte Faust zu ballen. Das Gehirn zeigte bei der Traumhandlung ein fast identisches Signalmuster wie beim Faustballen im Wachzustand. Die Teilnehmer waren „luzide Träumer“, also Menschen, welche die Handlung ihrer Träume steuern können.
Mehr lesenDie perfekte Hausapotheke
Eine Grundausstattung an Arzneien und Verbandstoffen benötigt jeder Haushalt. Bei der Aufbewahrung wird jedoch vieles falsch gemacht. So vermeiden Sie FehlerMeistens wird man gerade dann krank, wenn Arztpraxen und Apotheken geschlossen haben. Bei leichten Beschwerden sollten dann wenigstens die passenden Medikamente griffbereit liegen, um die lästigen Symptome zu lindern. Doch nur etwa jeder vierte Deutsche verfügt über eine durchdacht und gezielt zusammengestellte Hausapotheke, wie eine Umfrage der GfK im Auftrag der Apotheken Umschau im Dezember 2011 zeigte. Und selbst wenn eine respektable Medikamentensammlung vorhanden ist, wird der gute Vorsatz nicht selten durch Fehler bei der Lagerung oder beim Umgang mit den Präparaten zunichtegemacht.Fehler 1: Falsche Aufbewahrung Die Umfrage der Apotheken Umschau hat es erneut gezeigt: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger bewahren ihre Hausapotheke im Badezimmer auf. Das ist der denkbar schlechteste Raum, weil Wärme und Feuchtigkeit die Haltbarkeit der Arzneimittel beeinträchtigen können. Besser ist es, die Medikamente im Schlafzimmer oder im Flur aufzubewahren – und zwar so, dass sie für Kinder nicht erreichbar sind.Fehler 2: Angebrochene Packungen Viele verfügen über ein Sammelsurium von Arzneimittelresten, die ihnen der Arzt irgendwann einmal verschrieben hat. Wer ein Medikament auf Rezept bekommt, sollte es nach dem Ende der Therapie entsorgen. Eine spätere eigenmächtige Einnahme ist wegen der für Laien unüberschaubaren Neben- und Wechselwirkungen zu risikoreich. Das gilt besonders für Antibiotika, deren Restbestände von manchen beim nächsten Virusinfekt eingenommen werden, obwohl sie nur gegen Bakterien wirken.Fehler 3: Abgelaufene Medikamente Etwa einmal im Jahr sollten Sie die Hausapotheke auf abgelaufene Medikamente überprüfen. Auch sterile Verbandstoffe haben ein Verfallsdatum. Unsterile Mull- oder Fixierbinden können außerdem im Lauf der Zeit an Elastizität einbüßen, Pflaster ihre Klebeeigenschaften verändern. Manchmal gehen auch Verbandscheren oder Fieberthermometer verloren. Wer seine Hausapotheke instand halten will, sollte den Arznei- und Verbandmittelvorrat regelmäßig überprüfen und auffüllen. Dabei hilft auch gerne Ihre Apotheke.Fehler 4: Fehlende Verpackung Lose herumliegende Blisterstreifen mögen platzsparend sein, die zugehörigen Faltschachteln erleichtern im Notfall aber das schnelle Auffinden des richtigen Medikaments. Weil viele Fragen erst im Lauf der Therapie auftauchen, darf auch der Beipackzettel nicht fehlen. So kann man sich zum Beispiel schnell vergewissern, ob ein bestimmtes Symptom vielleicht eine typische Nebenwirkung ist, die einer ärztlichen Kontrolle bedarf. Fehler 5: Unbeschriftete Medikamente Hilfreich ist es, die Medikamente in der Hausapotheke zusätzlich zu beschriften – zum Beispiel für welche Beschwerden sie sich eignen, wie man sie dosiert oder für welches Familienmitglied sie „reserviert“ sind. Das ist besonders bei Nasensprays zu empfehlen, die am besten immer nur von einer Person benutzt werden. Flüssige Zubereitungen sollten außerdem mit dem Anbruchdatum versehen werden, da sie meist nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. So lässt sich schnell erkennen, wann sie zu entsorgen sind.Checkliste für die Hausapotheke:Verbandmaterial: Sterile Kompressen, Mullbinden und elastische Binden, Verbandpäckchen, Brandwundenverbandpäckchen, Heftpflaster, Verbandklammern, Sicherheitsnadeln, wasserdichter Fixierverband, Wundschnellverband, Pflasterstrips, Sprühpflaster, Verbandwatte, Splitterpinzette, Verbandschere Arzneimittel: Schmerz- und Fiebermittel, Mittel gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen, Präparate gegen Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall, Salben oder Cremes gegen Mückenstiche, Sonnenbrand, Juckreiz (Antihistaminikum), Wunddesinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Salbe oder Gel gegen Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen Sonstiges: Fieberthermometer, Kühlkompressen, Erste-Hilfe-Anleitung, Notrufnummern
Mehr lesenFrische Luft ist gut für die Augen
Kinder und Jugendliche, die sich viel draußen aufhalten, sind seltener kurzsichtig als StubenhockerFrische Luft ist gut für die Augen: Wie Augenärzte der Universität Cambridge an 10.000 Studienteilnehmern herausfanden, sind Kinder und Jugendliche, die sich viel draußen aufhalten, seltener kurzsichtig als Stubenhocker. Jede Stunde, die sie pro Woche im Freien verbringen, senke im Durchschnitt das Risiko für Kurzsichtigkeit um etwa zwei Prozent. Die Forscher vermuten einen positiven Effekt des Tageslichts auf die Augen.
Mehr lesenZuckersüße Gefahr
Frauen sollten mit zuckerhaltigen Limonaden zurückhaltend umgehen – nicht nur wegen der Figur, sondern auch um ihr Herz zu schützenFrauen, die sich mindestens zwei zuckerhaltige Getränke am Tag genehmigen, scheinen ein erhöhtes Risiko für Herzleiden zu haben, auch wenn sie nicht zunehmen. Das ergab eine Studie der Universität von Oklahoma mit 4166 Personen. Der Konsum erhöht beiFrauen die Blutfettwerte (Triglyzeride) bedenklich.
Ein Gen für Mitgefühl
Wie wir auf die Gefühle unserer Mitmenschen reagieren, hängt wohl von unserem Ergbut abWie emotional wir auf die Gefühle anderer reagieren, hängt auch von unseren Erbanlagen ab – etwa von dem Gen, das den Bauplan für den Oxytocin-Rezeptor enthält. Menschen mit der A-Variante des Gens gelten als weniger einfühlsam als jene mit der G-Variante. Der Unterschied lässt sich sogar an der Körpersprache ablesen, berichten Forscher im Fachmagazin PNAS. So konnten Beobachter anhand tonloser Filmclips Menschen dem A- oder G-Typ zuordnen. Die Clips zeigten Personen, während der Partner von einem schmerzhaften Erlebnis erzählt.
Mehr lesenTipps zum richtigen Inhalieren
Beim Einatmen von Arzneistoffen machen viele Patienten Fehler. Apotheken erklären die Anwendung„Mit diesem Spray kenn ich mich aus, das nehm ich schon seit Jahren.“ Diesen Satz hören Apotheker oft. Doch mit zunehmender Gewöhnung wird die Handhabung von Dosiersprays und Pulverinhalatoren nicht besser. Während neu eingestellte Patienten die Inhalationstechnik anfangs oft sehr gut beherrschen, schleichen sich im Lauf der Zeit Fehler ein.Medikamente zum Inhalieren gehören zu den fehlerträchtigsten Arzneiformen und erfordern intensive Beratung. Die VITA-Studie der ABDA, der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, bestätigte dies eindrucksvoll. In 55 Apotheken wurde die Inhalationstechnik 750 erwachsener Patienten mit Asthma und chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) untersucht. 79 Prozent von ihnen inhalierten nicht korrekt. Drei von vier Teilnehmern neigten dabei den Kopf nicht nach hinten. Doch durch die Neigung begradigen sich die Atemwege, und der Wirkstoff gelangt tiefer in die Lunge. Bei Dosier-Aerosolen müssen die Patienten langsam und tief einatmen, etwa zehn Sekunden die Luft anhalten und rasch ausatmen. Etwa jeder dritte Anwender hatte Probleme mit der Inhalationstechnik oder vergaß das Dosier-Aerosol vor dem Inhalieren zu schütteln, um den Wirkstoff im Treibgas zu verteilen. Vor allem bei akuter Atemnot ist es schwierig, den Sprühstoß und die Einatmung zu koordinieren, sagen Apotheker. Der häufigste Fehler bei Pulverinhalatoren: Die Patienten atmen nicht stark genug ein, um die feinen Wirkstoffpartikel vollständig zu inhalieren. Mit Geräten, die durch den Atemzug ausgelöst werden, haben selbst Gesunde teilweise Probleme. Umso schwieriger ist es für Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion.Am Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) untersuchen Experten Inhalationssysteme, die von Apotheken eingesandt wurden, auf mechanische Defekte: Rund 40 Prozent der Beanstandungen können sie nicht bestätigen. Vermutlich bedienen die Patienten die Geräte nicht richtig, oder ihr Atemvolumen reicht nicht, um den Sprühstoß auszulösen. Bei einem akuten Asthmaanfall kann das fatale Folgen haben. Defekte erkennen die ZL-Mitarbeiter, indem sie – durch Filter geschützt – die Geräte selbst ausprobieren. Nur etwa zehn Prozent der Beanstandungen gehen auf mechanische Fehler zurück. Meist liegt es an mangelnder Hygiene. Wenn die Patienten das Mundstück des Dosier-Aerosols nicht nach jedem Gebrauch reinigen, können sich Wirkstoffpartikel am Ventil ablagern und es verstopfen. Pulverinhalatoren werden oft eingesandt, weil sie knirschen oder der Mechanismus sich nicht mehr auslösen lässt. Die Ursache sind dann meist Pulverreste, die nicht vollständig inhaliert wurden. Wenn zu wenig Wirkstoff in die Lunge gelangt, wirken die Arzneimittel nicht richtig. Bei fehlerhafter Inhalation besteht zudem die Gefahr von Nebenwirkungen, etwa wenn kortisonhaltige Präparate zu lange im Mund bleiben. Wegen ihrer immundämpfenden Wirkung können sie einen Pilzbefall der Schleimhaut hervorrufen. Laut der VITA-Studie senkte bereits ein einmaliges Beratungsgespräch die Fehlerquote auf 28 Prozent. Nachdem ein Apotheker die korrekte Handhabung demonstriert hatte, funktionierte es bei fast allen Patienten besser, berichten die Studienleiter. Die wenigen, die auch nach der Beratung mit ihrem Inhalationsgerät nicht zurechtkamen, wurden nach Rücksprache mit dem Arzt auf ein anderes System umgestellt. Um zu vermeiden, dass sich im Alltag Fehler einschleichen, sollte die Inhalationstechnik immer wieder überprüft werden – ein Service, den Apotheken regelmäßig anbieten.
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