Bio ist doch gesünder
Biotomaten sind zwar oft kleiner als Tomaten aus herkömmlicher Landwirtschaft, enthalten aber prozentual gesehen mehr Vitamin CTomaten aus Bio-Anbau enthalten mehr Vitamin C und Zucker als Früchte aus herkömmlicher Landwirtschaft. Das zeigt eine Studie der Universität von Ceará (Brasilien). Zwar waren die Biotomaten um 40 Prozent kleiner, doch sie enthielten 57 Prozent mehr Vitamin C. Beim biologischen Anbau gedeihen die Pflanzen ohne Kunstdünger und Pestizide. Auf diese im Vergleich zum konventionellen Anbau härteren Bedingungen reagieren sie, indem sie mehr Vitamin C einlagern, so die Forscher.
Mehr lesenSonne macht hilfsbereit
Bei gutem Wetter helfen viele Menschen anderen lieber, als bei Regen. Möglicherweise liegt das an der besseren LauneWenn die Sonne scheint, verhalten wir uns Mitmenschen gegenüber hilfsbereiter als bei trübem Wetter. Das wiesen Psychologen der Universität der Südbretagne (Frankreich) nach. Sie ließen bei Spaziergängen wie zufällig einen Handschuh fallen und beobachteten die Reaktion von 464 Passanten – mal bei sonnigem Wetter, mal bei bewölktem Himmel. Während bei Sonnenschein sieben von zehn Passanten den Handschuh aufhoben, waren es bei verhängtem Himmel nur fünf. Vermutlich mache die Sonne uns besser gelaunt und hilfsbereiter, schlussfolgern die Forscher.
Mehr lesenMobil mit dem Fahrrad
Immer mehr Deutsche nutzen das Rad als Fortbewegungsmittel, berichten ForscherDie Deutschen sind heute seltener mit dem eigenen Auto und öfter mit dem Rad unterwegs als noch vor einigen Jahren. Das berichten Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie, die das „Deutsche Mobilitätspanel“ auswerteten. Demnach nutzen die Bundesbürger häufiger unterschiedliche Verkehrsmittel. Im Schnitt besitzen mehr Senioren ein Auto als junge Menschen. Zunehmend beliebt wird das Fahrrad: Ein Drittel der Deutschen nutzt es wöchentlich. Mehr Menschen steigen auf das Rad, und wer es schon früher benutzte, radelt heute mehr.
Mehr lesenZweisprachigkeit macht Kinder fit
Wer mehrsprachig aufwächst, hat ein besseres Arbeitsgedächtnis, zeigt eine StudieKinder, die mit zwei Sprachen aufwachsen, entwickeln ein besseres Arbeitsgedächtnis als jene, in deren Familie nur eine gesprochen wird. Das fanden Forscher der Universitäten von Granada (Spanien) und Toronto (Kanada) bei einer Studie mit Fünf- bis Siebenjährigen heraus. Das Arbeitsgedächtnis speichert und verarbeitet Informationen kurzfristig. Es ist zum Beispiel beim Kopfrechnen aktiv.
Wenig Schlaf, viele Kalorien
Nach wenig erholsamen Nächten neigen Menschen dazu, mehr zu essenZahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Schlafmangel Übergewicht begünstigt. Bei einer aktuellen Studie der Universität von Uppsala (Schweden) sollten junge Männer satt oder hungrig die ideale Portionsgröße kalorienreicher Snacks und Gerichte angeben. Nach einer schlaflosen Nacht wählten sie größere Portionen als ausgeschlafen – egal wie satt sie waren.
Mehr als nur Wasser
Das auf fünf Säulen ruhende ganzheitliche Naturheilverfahren aktiviert die Selbstheilungskräfte und bringt Körper, Geist und Seele in EinklangSebastian Kneipp (1821 bis 1897) verordnete Schreibtischbeamten Holzhacken und Feldarbeit, heute schicken seine Nachfolger gestresste Manager zum Schwimmen, Walken oder Radfahren. Bewegungsmangel und Fehlernährung waren schon vor hundertfünfzig Jahren ein Thema. Aber heute ist Kneipps Lehre aktueller denn je. Für die damalige Zeit war das ganzheitliche Therapiekonzept des Allgäuer Pfarrers geradezu revolutionär: Mit seinen fünf Säulen – Wasseranwendungen, Bewegung, ausgewogene Ernährung, Heilpflanzen und Ordnungstherapie – will es die körpereigenen Regulationsmechanismen stärken sowie Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Leider werde das komplexe Naturheilverfahren oft auf Wassertreten und kalte Güsse reduziert, sagen Experten. Für Viele sind nicht die populären Wasseranwendungen die tragende Säule von Kneipps Lehre, es ist die Ordnungstherapie. Sie wird oft mit Entspannungsverfahren wie autogenem Training oder Qigong verwechselt. Ihr eigentliches Ziel besteht jedoch darin, das Leben so zu gestalten, dass es mit der menschlichen Natur in Einklang steht. Das Leben wieder in Ordnung bringen Ist das Leben durch berufliche und familiäre Überlastung, einseitige Ernährung, Bewegungsmangel oder übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsum in „Unordnung“ geraten, begünstigt das Krankheiten. Um das Leben der Patienten wieder in Ordnung zu bringen, arbeiten Kneippärzte eng mit Psychologen zusammen. In intensiven Gesprächen klären sie über schädliche Verhaltensmuster auf und helfen, einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln. 70 Prozent aller Erkrankungen ließen sich durch regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung vermeiden, sagen Naturheilkundige. Kneippkuren beugen aber nicht nur vor, sondern verhindern auch, dass sich bestehende Krankheiten verschlimmern. Die besten Erfolge lassen sich bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, orthopädischen Problemen und psychovegetativen Beschwerden wie Schlaf- und Verdauungsstörungen erzielen, sagen Experten. Aktivität und Erholung im Wechsel Nach einer ausführlichen Eingangsuntersuchung erstellen Kneippärzte einen individuellen Kurplan, der auf die jeweiligen Probleme und Beschwerden abgestimmt ist und auch den Biorhythmus berücksichtigt: Der Patient bekommt einen genauen Zeitplan, der sich nicht am Terminkalender des Masseurs, sondern an der biologischen Uhr orientiert. Aktive Einheiten mit Gymnastik, strammen Spaziergängen und Wasseranwendungen wechseln mit Entspannungsübungen, Massagen, Kräuterbädern und Heuauflagen ab. Denn die Patienten dürfen sich nicht überfordern. Auf dem Speiseplan steht vollwertige, weitgehend naturbelassene Kost. Bei Übergewicht und Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Gicht oder erhöhten Blutfettwerten erstellen Ernährungsberater einen Diätplan und helfen den Patienten, die Ernährung dauerhaft umzustellen. Um nachhaltige Effekte zu erzielen, sollte eine Kneippkur mindestens drei Wochen dauern. Wenn die therapeutischen Maßnahmen am Wohnort ausgeschöpft sind oder Abstand zum Alltag notwendig ist, übernehmen die Krankenkassen oft die Kosten. Viele Menschen gönnen sich hin und wieder selbst eine Auszeit in einem der rund 60 deutschen Kneippkurorte. Der Ort sollte alle Anwendungen sowie ausgebildete Kneippärzte und -therapeuten vorweisen können.
Mehr lesenPflanzliche Hilfe gegen Schmerzen
Beinwellwurzeln kommen unter anderem bei Sportverletzungen zum EinsatzDie buschig wachsende Staude mit glockenförmigen Blüten ist fast in ganz Europa zu Hause. Sie gedeiht in der Nähe von Bachläufen und auf Feuchtwiesen. Zu Heilzwecken wird die Wurzel des Beinwells (Symphytum officinale) genutzt. Sie enthält Allantoin, Rosmarinsäure und Gerbstoffe. Diese und weitere Substanzen wirken schmerzlindernd und abschwellend. Beinwell-Extrakte kommen deshalb vor allem in äußerlich angewendeten Präparaten bei Sportverletzungen und Muskelschmerzen zum Einsatz.
Mehr lesenSalz für die Nase
Eine Nasendusche kann Menschen helfen, deren Nase ständig verstopft istEin Kännchen mit Salzwasser galt schon in der fernöstlichen Yoga-Tradition als Heilmittel bei Entzündungen von Nasenschleimhäuten und Nasennebenhöhlen (Rhinosinusitis). Forscher der Universität Köln werteten die bisherigen Studien dazu aus und stellten fest, dass Nasenspülungen die Therapie einer chronischen Rhinosinusitis sinnvoll ergänzen können. Nasenduschen und Dosierbriefchen mit Salz für eine physiologische Spüllösung gibt es in der Apotheke.
Mehr lesenMittelmeerkost besonders gesund
Eine Studie zeigt: Wer sich mediterran ernährt, kann sein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall effektiver senken als durch eine fettarme DiätMittelmeerkost mit ihrem besonders hohen Anteil an hochwertigem Olivenöl und Nüssen zeigt gute Erfolge beim Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Das belegt eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie mit 7447 Hochrisikopatienten. Diejenigen Teilnehmer, die sich traditionell mediterran mit viel Gemüse, Getreide, Obst, Olivenöl und Nüssen ernährten, erlitten in einem Zeitraum von fünf Jahren um 30 Prozent seltener einen Herzinfarkt oder Schlaganfall als die Teilnehmer einer Kontrollgruppe, die zu einer fettarmen Diät angehalten worden waren.
Mehr lesenDarf man Schmerzmittel mitnehmen?
Wer bestimmte Medikamente auch auf Reisen bei sich hat, muss Einiges beachtenWer betäubungsmittelhaltige Arzneien einnimmt, darf sie im Urlaub grundsätzlich in einer der Dauer der Reise angemessenen Menge bei sich haben. In Mitgliedsstaaten des Schengener Abkommens ist eine Bescheinigung eines Arztes erforderlich, die von der Landesgesundheitsbehörde beglaubigt wurde. Bei Aufenthalten in anderen Ländern rät die Bundesopiumstelle, rechtzeitig bei den diplomatischen Vertretungen des Reiselands Auskunft über die jeweiligen Richtlinien einzuholen.
Mehr lesenBesser schlafen
Wer sich gut bettet, schläft ruhiger und entspannterDie Matratze beeinflusst die Schlafqualität, denn wer gut liegt, hat mehr Tief- und Traumschlaf. Gleichzeitig nehmen die Leichtschlafphasen ab. Die Müdigkeit in der Frühe ist weniger stark ausgeprägt, und die Stimmung der Ausgeschlafenen ist besser. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie an der Berliner Charité, bei der 30 gesunde Teilnehmer ein Standardprodukt im Vergleich zu einer Matratze mit verschiedenen an den Körper angepassten Zonen testeten. Das Fazit: Wer sich gut bettet, schläft auch besser.
Mehr lesenBrille oder Kontaktlinsen?
Nicht jeder trägt gern eine Brille, und nicht jeder verträgt Linsen. Was am besten zu wem passtDie „Brillenschlange“ war einmal. Mussten sich manche Kinder früher wegen ihrer Sehhilfe noch aufziehen lassen, befinden sie sich heute in bester Gesellschaft. Fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) braucht laut einer GfK-Umfrage eine Sehhilfe, 47 Prozent tragen eine Brille. Kontaktlinsen bevorzugen nur etwas mehr als zwei Prozent der Befragten. Die Linsen sind nicht ganz einfach zu handhaben. Das Einsetzen und Entnehmen will geübt sein, die Pflege ist aufwendig. Experten empfehlen wegen der besseren Sauerstoff-Durchlässigkeit meist formstabile „harte“ Linsen. Vor allem, wenn die Linsen fast ausschließlich getragen werden und die Brille nur im Notfall. Weiche Linsen bestehen zu etwa 75 Prozent aus Wasser. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit geben sie viel davon an die Umgebung ab, und das Auge fühlt sich trocken an. Wer unter extrem trockenen Augen (Sicca-Syndrom) leidet oder schon Entzündungen oder Geschwüre an der Hornhaut hatte, sollte auf Kontaktlinsen besser verzichten. Die Linsen im Internet zu bestellen, ohne einen Fachmann aufzusuchen, halten Experten für nicht empfehlenswert. Es kann zu Schäden an der Hornhaut wie Quellungen oder Gefäßeinsprießungen kommen, die sich kaum beheben lassen. Experten raten: Linsen beim Optiker kaufen, Trageintervalle genau einhalten und den Sitz der Linse alle sechs Monate kontrollieren lassen. Etwa einmal im Jahr sollte der Optiker auch die Stärke der Brillengläser prüfen. Zudem passt er Fassung und Gläser perfekt an den Träger und seine Bedürfnisse an. Gut zu wissen, bevor Sie eine neue Brille aussuchen: Gläser aus Kunststoff sind leichter als solche aus Glas und etwa bei randlosen Brillen ein Muss. Je besser die Entspiegelung, desto angenehmer das Sehen. Markengläser haben den Vorteil, dass deren Entspiegelung aus doppelt so vielen Schichten besteht wie bei günstigeren Varianten. Dann ist der Blick durch das Glas klar und kontrastreich und nicht durch störende Reflexionen eingeschränkt.
Mehr lesenVolkskrankheit Burn-out?
Obwohl scheinbar viele Menschen einen Burn-out erleiden, sagen Forscher: Depressionen verursachen weitaus mehr ArbeitsausfälleDie Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt. Der Deutsche Gesundheitssurvey (DEGS) des Robert Koch-Instituts zeigt, dass sich bei den einzelnen Diagnosen anteilig nur wenig verschoben hat. Die vermeintliche Volkskrankheit Burn-out ist nicht das Massenphänomen, als das sie in den Medien oft dargestellt wird. Depressionen verursachen mit 85 Fehltagen jährlich pro 100 Versicherten mehr als achtmal so viele Ausfälle wie Burn-out.
Mehr lesenSchutz vor Demenz?
Körperlich aktive Menschen erkranken möglicherweise seltener an AlzheimerWer in mittlerem Alter körperlich aktiv ist, senkt so möglicherweise sein Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken. Für eine in dem Fachmagazin Annals of Internal Medicine veröffentlichte Studie analysierten Forscher Daten von 19.500 zunächst gesunden Menschen unter 65 Jahren. Zwischen 1971 und 2009 hatten diese sich einem einmaligen Fitnesstest auf einem Laufband unterzogen. Die Wissenschaftler beobachteten sie im Schnitt 25 Jahre lang weiter. Fast 1700 Probanden waren an Demenz erkrankt. Bei den Fittesten war das Risiko um 36 Prozent geringer als bei denjenigen Teilnehmern, die einst nur kurz auf dem Laufband durchgehalten hatten.
Mehr lesenErleichtert Brustkrebspatientinnen den Alltag
Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, kann eine Fußreflexzonenmassage, zusätzlich zur Standardtherapie, sowohl körperliche, als auch psychische Vorteile verschaffenPatientinnen mit Brustkrebs in fortgeschrittenem Stadium, die neben der Standardtherapie über mehrere Wochen eine Fußreflexzonenmassage erhielten, bewältigten ihren Alltag besser als Frauen einer Kontrollgruppe. Das zeigte eine Studie der Michigan-State-Universität (USA). Die an den Füßen behandelten 385 Frauen konnten leichter Treppen steigen sowie einkaufen gehen und waren deutlich seltener kurzatmig als Patientinnen, deren Füße nur scheinbar nach dieser Methode behandelt wurden oder die lediglich die Standardmedikamente erhielten. Die Forscher überraschte, dass sich die Effekte vor allem auf körperlicher und nicht – wie vermutet – auf psychischer Ebene zeigten.
Mehr lesenDem Körper Beachtung schenken
Ein guter Kontakt zum eigenen Körper und seinen Funktionen kann verhindern, dass man sich überkritisch mit seinem Äußeren beschäftigtFrauen werden stärker als Männer nach ihrem Äußeren beurteilt. Daher neigen sie dazu, sich kritisch zu betrachten – gleichsam mit den Augen eines Dritten. Forscher der Royal-Holloway-Universität in London befragten nun 43 Studentinnen zu deren Selbstbild. Anschließend sollten die Frauen den eigenen Herzschlag wahrnehmen und zählen. Dies gelang vor allem jenen gut, die zufrieden mit ihrem Aussehen waren. Ein guter Kontakt zum eigenen Körper und seinen Funktionen könne verhindern, dass man sich überkritisch mit seinem Äußeren beschäftige, folgerten die Forscher.
Mehr lesenMethylenblau gegen Demenz
Der Farbstoff Methylenblau kann möglicherweise gegen die Krankheit Alzheimer helfenDer seit mehr als 100 Jahren gebräuchliche Farbstoff Methylenblau wirkt möglicherweise gegen die Alzheimer-Krankheit: Untersuchungen zeigten, dass die Substanz die Bildung des sogenannten Tau-Proteins unterdrückt. Dieses verursacht das Absterben von Nervenzellen. Wie sich Tau hemmen lässt, hat ein Forscherteam aus Bonn und Göttingen entdeckt. Demnach verhindert Methylenblau die Bildung von stabilen Brücken zwischen Tau-Protein-Molekülen.
Mehr lesenGetränk mit Zukunft
Dank neuer Braumethoden schmeckt alkoholfreies Bier heute besser. Sportler können sogar davon profitierenDer Bierdurst der Deutschen lässt nach. Laut Auskunft des Statistischen Bundesamts sank der Bierabsatz 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in den 1980ern bei 146 Litern jährlich, waren es 2011 nur noch 107 Liter. Im gleichen Zeitraum nahm der Absatz der alkoholfreien Variante um 15 Prozent zu. Der Grund: Die Leute werden gesundheitsbewusster, deshalb liegen alkohol- und kalorienarme Biere im Trend. Wie Sportmediziner der Technischen Universität München in einer Studie mit 277 Marathonläufern zeigen konnten, besitzt alkoholfreies Weißbier zudem einen Gesundheitswert. Drei Wochen vor einem Lauf und zwei danach tranken alle Studienteilnehmer täglich einen bis anderthalb Liter davon: Eine Gruppe erhielt ein „normales“, polyphenolhaltiges Getränk, die Kontrollgruppe eine polyphenolfreie Variante. Den Polyphenolen – Pflanzenstoffen, die auch in Obst, Gemüse und Weinvorkommen – werden vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Nach großen körperlichen Belastungen wie einem Marathon ist die Infektanfälligkeit vorübergehend erhöht. Die Sportmediziner konnten zeigen, dass polyphenolhaltiges Weißbier antientzündlich wirkt und ein durch körperlichen Stress geschwächtes Immunsystem stärken kann. Die Läufer der „Polyphenolgruppe“ erlitten in den zwei Wochen nach dem Marathon seltener Atemwegsinfekte als die der Kontrollgruppe. Traten bei ihnen Infekte auf, verliefen sie zudem schwächer. Normales Weißbier enthält zwar noch mehr Polyphenole als alkoholfreies, doch die Nebenwirkungen des Alkohols würden den Nutzen der Polyphenole überwiegen, sagen Experten. Zusätzliches Plus: Bier enthält Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren. Viele alkoholfreie Sorten eignen sich deshalb als isotonisches Sportlergetränk. Doch auch wenn es nicht so kalorienreich ist wie normales Bier, sollten vor allem Menschen, die sich nicht so viel bewegen, auch hier Maß halten. Kurze Gärung, wenig Geschmack Dass viele Bierfreunde sich nicht mit dem Alkoholfreien anfreunden können, liegt vor allem an seinem vergleichsweise faden Geschmack und dem etwas eigenartigen Geruch. Dieser ist darauf zurückzuführen, dass bei der gängigsten Braumethode für Alkoholfreies die Gärung früher gestoppt wird. Dadurch behält das Bier oft den würzehaltigen Charakter. Bei geringerem Alkoholgehalt entstehen zudem weniger Aromastoffe. Dank neuer Herstellungsverfahren kommen die alkoholfreien Biere dem Original jedoch deutlich näher. Bewährt hat sich eine spezielle Kombination aus Hefepilzen und Milchsäurebakterien, die nur bestimmte Zucker im Malz verwerten können und deshalb mehr Aromastoffe bilden. Bereits nach drei bis vier Tagen haben sie die Gärung beendet und dabei die biertypischen Aromen hervorgebracht. Was viele nicht wissen: Auch alkoholfreies Bier darf bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten – das sind bis zu vier Gramm Alkohol pro Liter. Freiburger Rechtsmediziner gingen daher der Frage nach, ob der Konsum alkoholfreien Biers für Fahranfänger rechtliche Konsequenzen haben könnte – für sie gilt bekanntlich die 0,0-Promille-Grenze. 78 Testpersonen tranken innerhalb einer Stunde anderthalb Liter alkoholfreies Bier. Anschließend wurden in regelmäßigen Abständen Blutproben entnommen. Das Fazit: Nach dem Konsum von alkoholfreiem Bier sind auch für Fahranfänger keine negativen führerscheinrechtlichen Konsequenzen zu erwarten. Die höchste gemessene Blutalkoholkonzentration betrug mit 0,0056 Promille weniger als ein Dreißigstel des gesetzlichen Grenzwerts von 0,2 Promille. Schon 30 Minuten nach dem letzten Schluck konnte in keinem Fall mehr Alkohol nachgewiesen werden. Nicht für ehemalige Alkoholiker Auch für Schwangere und Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, ist alkoholfreies Bier als Durstlöscher erlaubt. Ehemaligen Alkoholikern würden Experten das Getränk allerdings nicht empfehlen: Aussehen und Geschmack erinnern zu stark an echtes Bier. Das könnte einen Rückfall provozieren. Auch Kinder sollten aus psychologischen Gründen trotz des niedrigen Alkoholgehalts kein alkoholfreies Bier trinken. Sie gewöhnen sich sonst zu früh an den Geschmack, und das erleichtert den Umstieg auf „echtes“ Bier.
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