19.09.2013 Muskeln

Reiten stärkt den Beckenboden

Wer einer Inkontinenz vorbeugen möchte, kann seinen Beckenboden mithilfe von Reiten oder Radfahren trainieren
Wer einer Inkontinenz vorbeugen möchte, kann seinen Beckenboden mithilfe von Reiten oder Radfahren trainieren
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Sport kann helfen, die Muskulatur des Beckenbodens zu kräftigen. Doch es muss der richtige sein. Pilotstudien, die Mediziner von der Fresenius-Hochschule Köln durchführten, zeigen, dass insbesondere Reiten als gesunde Sportart für den Beckenboden empfohlen werden kann. Beim Trab und Galopp erreicht der Reiter eine besondere Aktivität in diesem speziellen Muskelbereich. Auch Radfahren trainiert den Beckenboden – und das sogar schon bei geringer Anstrengung. Je kräftiger man jedoch in die Pedale tritt und je höher man den Gang wählt, umso mehr wird die Muskulatur trainiert. Wer also zusätzlich etwas tun möchte, um eine Inkontinenz zu vermeiden oder sie zu beheben, macht nicht nur Physiotherapie, sondern steigt auch aufs Rad oder Pferd.

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18.09.2013 Prävention

Schlaganfall vorbeugen

Durchblutungsstörungen des Gehirns führen häufig zu Behinderungen oder Tod. Es gibt aber wirksame Maßnahmen, die das Risiko verringern
Durchblutungsstörungen des Gehirns führen häufig zu Behinderungen oder Tod. Es gibt aber wirksame Maßnahmen, die das Risiko verringern
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Mit einer derart ernsten Diagnose hatte Ingrid S. nicht gerechnet. Sie hatte sich nicht gut gefühlt auf der Familienfeier. Der Kopf schmerzte, und sie sah zur rechten Seite nicht mehr richtig. Dass sie sich in Lebensgefahr befinden könnte, kam ihr allerdings nicht in den Sinn. Doch als sie die Symptome ihrer Schwester schilderte, die als Krankenschwester arbeitet, riet diese, den Notarzt zu rufen. Noch in der Nacht brachte ein Rettungswagen Ingrid S. in das Krankenhaus im österreichischen Tamsweg. Dort stellten die Ärzte eine Durchblutungsstörung in ihrem Gehirn fest. Die Diagnose lautete: Schlaganfall. Diese Erkrankung trifft in Deutschland etwa 250.000 Menschen im Jahr, oft mit fatalen Auswirkungen: Rund 60.000 Menschen sterben an den Folgen, und von den Überlebenden ist knapp jeder Dritte dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen. Obwohl mit der Lyse-Therapie eine Gegenmaßnahme bei Gefäßverschlüssen im Gehirn zur Verfügung steht, gelang bisher kein Durchbruch in der Schlaganfall-Medizin. Denn anders als bei einem Herzinfarkt treten bei einem Hirninfarkt meist keine Schmerzen auf, und Betroffene suchen oft erst spät ärztliche Hilfe – wenn der Schaden kaum noch abzuwenden ist. Beeinflussbare Risiken Vor diesem Hintergrund kommt der Prävention von Schlaganfällen eine besondere Bedeutung zu. Denn weit besser beeinflussbar als die Folgen der Minderdurchblutung im Kopf sind die Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen: zum Beispiel Bluthochdruck, krankhaftes Übergewicht oder das Rauchen. 2008 ermittelten Wissenschaftler der Harvard-Universität in Boston (USA), dass ein Lebensstil ohne Nikotin, mit wenig Alkohol, täglicher Bewegung, ausgewogener Ernährung und Gewichtsnormalisierung das Schlaganfallrisiko um bis zu 80 Prozent senkt. Neuere Untersuchungen machen vor allem die schützende Wirkung körperlicher Aktivität deutlich. Eine Untersuchung in Taiwan zeigte vergangenes Jahr, dass schon gut 90 Minuten Bewegung in der Woche die Lebenserwartung im Schnitt um drei Jahre erhöhen. Wer dreimal pro Woche ein bis zwei Stunden joggt, gewinnt sogar rund sechs Lebensjahre, wie die Copenhagen-City-Herzstudie zeigte. (Tipp: Wer älter als 35 Jahre ist oder chronische Krankheiten hat und neu mit dem Sport beginnt, spricht das passende Pensum sicherheitshalber vorher mit dem Arzt ab). Die positiven Wirkungen von Sport auf das Gefäßsystem sind im Detail zwar noch nicht ganz verstanden. Klar ist aber, dass moderater Ausdauersport den Blutdruck senkt – um etwa fünf Skalenwerte – und somit eine wesentliche Gefahrenquelle zumindest etwas eindämmt. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Spanische Ärzte veröffentlichten dieses Jahr Daten in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine, die belegen, dass eine mediterrane Diät, die reich an Olivenöl und Nüssen ist, vor Herz- und Hirninfarkten schützt: Die Mittelmeerkost senkte das Risiko um 30 Prozent. Keine entsprechende Wirkung haben dagegen Nahrungsergänzungsmittel, wie andere Studien belegen. Bestimmten Vitamin- oder Kalziumgaben wurden sogar negative Effekte bescheinigt. Auch rotes Fleisch sollte nur in Maßen genossen werden: Das Schlaganfallrisiko steigt mit der verzehrten Menge. Rückfälle verhindern Das hohe vorbeugende Potenzial eines gesunden Lebensstils untersuchen viele Mediziner derzeit genauer, um es systematisch für ihre Patienten zu nutzen. Mediziner am Klinikum rechts der Isar (München) verfolgen, wie sich das Rückfallrisiko nach einem Schlaganfall durch die Lebensweise senken lässt. Sogenannte Sekundärprophylaxe stellt eine wichtige Maßnahme nach einem Infarkt dar, denn leider gilt: Nach dem Schlag ist vor dem Schlag, wenn Risikofaktoren weiter bestehen. Ingrid S. nimmt an der Untersuchung teil. Schon wenige Tage nach dem Vorfall in ihrer österreichischen Heimat ließ sie sich nach München verlegen, wo sie seit mehr als 40 Jahren lebt. Die Mediziner stellten Bluthochdruck und Gefäßverkalkung als Ursachen des Hirninfarkts fest. Diesen sollen jetzt Medikamente entgegenwirken. Doch neben Blutdruck- und Cholesterinsenkern sowie Acetylsalicylsäure (ASS) gehört für die 60-Jährige nun auch eine Viertelstunde auf dem Heimtrainer zum Tagesprogramm. Außerdem radelt sie jeden Tag eine Stunde. Absetzen musste sie ihre Hormontabletten. Studien zeigten vor gut zehn Jahren, dass die Einnahme von Hormonpräparaten gegen Wechseljahresbeschwerden das Risiko für Brustkrebs und akute Gefäßverschlüsse – auch im Gehirn – erhöht. Unter den neuen Lebensbedingungen kontrollieren die Ärzte im Münchner Klinikum jetzt regelmäßig die Werte von Ingrid S.. Zurückgeblieben von dem Infarkt ist nur ein kleiner Gesichtsfelddefekt zur rechten Seite. Glück im Unglück hatte auch Hannelore H. aus München. Der 77-Jährigen verschlug es morgens beim Frühstück plötzlich die Sprache. Sie wollte ihrem Mann antworten und brachte einfach kein Wort mehr heraus. Schon beim Eintreffen in der Klinik legte sich die unheimliche Symptomatik von selbst, was aber für die Ärzte keinen Grund zur Entwarnung bedeutete. Gefährliche Rhythmusstörung Experten wissen: So einer vorübergehenden Durchblutungsstörung folgt häufig ein schwerer Hirninfarkt. Man muss unbedingt die Ursache feststellen, um gegensteuern zu können. Die Patientin kannte den wahrscheinlichen Grund allerdings schon länger: Ein Arzt hatte früher schon einmal eine „absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern“ bei ihr festgestellt. Diese Herzrhythmusstörung kann zur Bildung von Blutgerinnseln führen, die in den Kopf gespült werden und dort ein Hirngefäß verstopfen. Vorbeugen lässt sich durch Medikamente, die das Gerinnungssystem hemmen. Weil diese schützende „Antikoagulation“ aber auch zu Blutungen führen kann, zögerten früher viele Ärzte, ältere, insbesondere sturzgefährdete oder geistig eingeschränkte Patienten auf gerinnungshemmende Tabletten einzustellen. Doch auch wenn Sturzgefahr besteht, schließt das die Anwendung der Medikamente nicht mehr aus. Obwohl Hannelore H. in guter Verfassung ist, hatte man bei ihr die Gefahren der Antikoagulation als zu hoch eingestuft. Nun erhält sie Phenprocoumon. Viele Experten begrüßen den Einsatz neuer Antikoagulanzien, die seit kurzer Zeit zugelassen sind. Sie finden, dass die Mittel effektiver und sicherer sind, als das alte Phenprocoumon. Sie sind aber auch teurer und unter Umständen schwerer zu kontrollieren, wenden manche Fachleute ein. Vorbeugung mit Pillen Auch ohne vorherige Durchblutungsstörung ist bei Vorhofflimmern der vorbeugende Einsatz gerinnungshemmender Medikamente oft sinnvoll. Ein Schutz-Effekt vor der Erkrankung wird auch Cholesterinsenkern immer wieder bescheinigt. Sie kommen allerdings in erster Linie zur Verringerung des Herzinfarktrisikos und nicht zum Schutz vor Schlaganfällen zum Einsatz. Man sollte erst einmal versuchen, die Blutfette über den Speiseplan zu senken. Wie neuere Daten zeigten, lasse sich hier auch ohne Medikamente viel erreichen.

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17.09.2013 Ernährung

Fisch statt rotem Fleisch

Menschen, die statt rotem Fleisch öfters mal Fisch essen, tun ihrer Gesundheit einen großen Gefallen. Neusten Studien zufolge soll dadurch auch das Speiseröhrenkrebsrisiko sinken
Menschen, die statt rotem Fleisch öfters mal Fisch essen, tun ihrer Gesundheit einen großen Gefallen. Neusten Studien zufolge soll dadurch auch das Speiseröhrenkrebsrisiko sinken
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Wer statt rotem Fleisch öfter Fisch isst, verbessert seine Gesundheit und verringert die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs. Das ist bereits bekannt. Eine in dem US-Fachmagazin Nutrition Reviews veröffentlichte Übersichtsarbeit zeigt nun zudem: Wer viel rotes Fleisch und Wurstprodukte konsumiert, hat auch ein wesentlich höheres Risiko für Speiseröhrenkrebs als Fischliebhaber, die nur gelegentlich zu solchen Fleischwaren greifen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken jährlich rund 7900 Menschen in Deutschland an diesem Tumor – darunter mehr Männer als Frauen.

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16.09.2013 Lunge

Schimmel fördert Asthma

Bei einem Wasserschaden mit Schimmelfolgen steigt das Risiko der Bewohner, an Asthma zu erkranken
Bei einem Wasserschaden mit Schimmelfolgen steigt das Risiko der Bewohner, an Asthma zu erkranken
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Schimmelbefall und Wasserschäden erhöhen das Asthmarisiko. Das ergab eine in dem Fachmagazin Occupational and Environmental Medicine veröffentlichte Studie. Forscher verfolgten neun Jahre lang die Gesundheit von 7104 Erwachsenen. Das Risiko, Asthma zu entwickeln, stieg bei Menschen in Häusern mit Wasserschäden um 46 Prozent, mit Schimmelbefall um 30 Prozent. Hinter dem hohen Wasserschadenswert steckt laut den Autoren auch verdeckter Schimmel als Asthmarisiko, denn bei Wasserschäden finden die Pilze einen guten Nährboden. In Wänden verborgen sind sie aber schwer zu erkennen.

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14.09.2013 Paare

Liebe aus dem Internet

Zunehmend mehr Partner finden sich im Internet
Zunehmend mehr Partner finden sich im Internet
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Bereits jedes dritte Paar, das in den USA in den vergangenen Jahren heiratete, hatte sich im Internet kennengelernt. Wissenschaftler der Universität von Chicago wollten wissen, wie glücklich und stabil diese Beziehungen sind. Dazu befragten sie online knapp 20.000 US-Bürger, die zwischen 2005 und 2012 geheiratet hatten. Von den Menschen, die ihren Partner über das Internet kennengelernt hatten, gehörten überdurchschnittlich viele der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren an, verfügten über ein höheres Einkommen und hatten einen festen Job. Im Vergleich zu Paaren, die sich im Alltag kennengelernt hatten, waren sie etwas zufriedener mit ihrer Beziehung und wurden etwas seltener geschieden. Die Studie liefere einen ersten Einblick, wie das Internet Beziehungen beeinflusse, betonen die Forscher.

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13.09.2013 Herzschwäche

Warnsignal Atemnot

Ein gesundes Herz ist auch im Alter belastbar. Fällt das Atmen plötzlich schwerer, kann das ein Indiz für nachlassende Herzkraft sein
Ein gesundes Herz ist auch im Alter belastbar. Fällt das Atmen plötzlich schwerer, kann das ein Indiz für nachlassende Herzkraft sein
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Muss man bei leichter Belastung deutlich stärker atmen, kann eine Herzschwäche die Ursache sein. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung hin. Unter Belastung schafft es das Herz dann nicht mehr, genug sauerstoffreiches Blut in die Muskulatur zu pumpen. Ursachen können eine Erkrankung der Kranzgefäße, Klappenfehler, Rhythmusstörungen oder langjähriger Bluthochdruck sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

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12.09.2013 Sport

Yoga für den Rücken

Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, können durch regelmäßiges Yoga Besserung erfahren
Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, können durch regelmäßiges Yoga Besserung erfahren
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Beschwerden im unteren Rückenbereich kann Yoga lindern. Kurzfristig lassen die Schmerzen nach, und Einschränkungen der Beweglichkeit nehmen ab. Auch langfristig zeigen sich positive Wirkungen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen bei der ersten Übersichts-Analyse zu dem Thema. Sie untersuchten zehn Studien mit insgesamt 967 Rückenschmerz-Patienten. Diese praktizierten Hata-, Vini- und Iyengar-Yoga, meist ein bis zwei Stunden pro Woche bis zu 24 Wochen lang. Die drei Yoga-Stile orientieren sich an den körperlichen Möglichkeiten der Übenden.

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10.09.2013 Kopf

Fahrradhelme schützen

Mit Helm radeln senkt die Zahl tödlicher Unfälle, zeigten US-Forscher
Mit Helm radeln senkt die Zahl tödlicher Unfälle, zeigten US-Forscher
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US-Forscher zeigten: In Bundesstaaten mit Helmpflicht sank die Zahl der Todesfälle und Verletzungen bei Kindern unter 16 Jahren aufgrund von Unfällen mit Autos um 20 Prozent. Sie hatten Daten aus 50 Bundesstaaten sowie Puerto Rico verglichen. In 16 Staaten bestand Helmpflicht, in 35 nicht. Auch als sie andere Einflüsse auf die Unfallrate wie die Gesetze zur Fahrerlaubnis im Alter oder zum Blutalkohol herausrechneten, war die Zahl der Todesfälle in den Staaten mit Helmpflicht geringer. 2012 starben in Deutschland 406 Menschen bei Fahrradunfällen.

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09.09.2013 Essen

Weichmacher in Nahrungsmitteln

Aus einigen Nahrungsmittelverpackungen können gesundheitsschädliche Stoffe ins Essen gelangen
Aus einigen Nahrungsmittelverpackungen können gesundheitsschädliche Stoffe ins Essen gelangen
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Auch in Lebensmitteln finden sich gesundheitsschädliche Weichmacher. Wie groß die Mengen sind und wo sie vorkommen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung ermittelt. Bei den meisten Menschen liegt die Menge der über das Essen aufgenommenen Weichmacher unter dem Grenzwert. Bei einem Prozent aber liegt sie darüber. Diese Gruppe verzehrt viele Fertiggerichte und fetthaltige Soßen. Solche Nahrungsmittel enthalten oft hohe Konzentrationen des Weichmachers DEHP, der Produkte aus PVC geschmeidig macht.

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07.09.2013 Beruf

Jeder Vierte hat innerlich gekündigt

Viele Mitarbeiter fühlen sich kaum an ihren Arbeitsplatz gebunden, zeigt eine Umfrage
Viele Mitarbeiter fühlen sich kaum an ihren Arbeitsplatz gebunden, zeigt eine Umfrage
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Deutsche Arbeitnehmer fühlen sich wenig an ihren Arbeit­geber gebunden: Fast ein Viertel (24 Prozent) hat innerlich gekündigt, zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungs­instituts Gallup. Bei einer ersten Untersuchung im Jahr 2001 lag dieser Anteil noch bei 15 Prozent. Als Ursache für die geringe Bindung sehen die Forscher Mängel in der Personalführung der Vorgesetzten. So lasse das Engagement nach, wenn die Mitarbeiter nicht nach ihrer Meinung gefragt würden und keine angemessene Rückmeldung zur Arbeitsleistung bekämen.

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06.09.2013 Figur

Besser nicht jammern

Ob dick oder dünn – klagen Frauen über Ihr Äußeres, wirken sie auf andere unsympathisch, ergab eine Studie
Ob dick oder dünn – klagen Frauen über Ihr Äußeres, wirken sie auf andere unsympathisch, ergab eine Studie
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Klagen über zu viele Pfunde sind unter Frauen verbreitet. Doch beliebt macht man sich damit nicht, ergab nun eine Studie der Universität von Notre Dame (USA). Die Forscherinnen zeigten Testperso­nen Fotos von dicken und dünnen Frauen. Dazu waren positive oder negative Kommentare der Frauen zu ihrem Äußeren abgebildet. Ergebnis: Egal, ob dick oder dünn – wer sich kritisch über die eigene Figur äußerte, wurde häufiger als unsympathisch bewertet.

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05.09.2013 Sinne

Ist Wut wirklich rot?

Die Teilnehmer einer Studie ordneten Gefühle bestimmten Farben zu – Rot stand beispielsweise für Ärger
Die Teilnehmer einer Studie ordneten Gefühle bestimmten Farben zu – Rot stand beispielsweise für Ärger
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Eine enge Verbindung von Gefühlen und Sinneseindrücken belegt eine in dem Fachmagazin PNAS veröffentlichte Studie. Teilnehmer in den USA und in Mexiko ordneten schnellen Musikstücken in Dur helle Gelb- und Orangetöne zu, langsamen und traurigen graublaue Farben. In weiteren Tests verbanden Personen einen fröhlichen Gesichtsausdruck meist mit der Farbe Gelb, einen traurigen mit Graublau und einen wütenden mit Rot.

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04.09.2013 Queller

Spargel aus dem Watt

Die Salzpflanze hat sich auf das Leben am Meer spezialisiert. Jetzt wird sie als Delikatesse für die Küche wiederentdeckt
Die Salzpflanze hat sich auf das Leben am Meer spezialisiert. Jetzt wird sie als Delikatesse für die Küche wiederentdeckt
Bildnachweis: PhotoDisc/ RYF

Viele Strandurlauber gehen im Watt achtlos an dem unscheinbaren, knöchelhohen Queller vorbei, den sie für Unkraut halten. Ein zweiter Blick lohnt sich aber ­allemal, denn die im Schlick der Nordsee – und an einigen Stellen auch der Ostsee – wachsenden Salzpflanzen sind sogar essbar. Ihre fleischigen, grünen Stängel stecken voller gesunder Mineralsalze und natürlichem Jod. In rohem Zustand erinnert ihr Geschmack an Salzstangen. Die Franzosen bezeichnen das Fuchs­schwanzgewächs, das botanisch mit dem Spinat und der Zuckerrübe verwandt ist, als Passe­pierre und schätzen es seit jeher als wohlschmeckende ­Delikatesse. Deutsche Köche haben den leckeren Küs­tenspargel, im Volksmund auch Friesenkraut und Meeresfenchel genannt, mittlerweile als nährstoffreiche Beilage zu Fischgerichten wiederentdeckt. Bei den Salzpflanzen geraten auch ­Botaniker ins Schwärmen. Der Queller ­­(Salicornia) hat sich nämlich – wie alle Halophyten – perfekt an das Meerwasser angepasst, das ihn bei Flut umspült. Gegen Salzwasser unempfindlich Für die meisten Pflanzen ist Salzwasser giftig. Queller nimmt das Mineral vor allem über die Wurzeln auf. Im Inneren der Pflanze wird es in großen Zell­­vakuolen abgelagert – Hohlräumen, die mit Zellsaft gefüllt sind. Auf diese Weise wird der Salzgehalt verdünnt und schadet der Pflanze dann nicht mehr. Viele Hobbyköche nehmen fälsch­licherweise an, dass es sich bei Queller um eine Meeresalge handelt. Er bildet jedoch ab Juni an seinen geschuppten Sprossen kleine, gelbliche Blüten aus, während Algen keine Blüten entwickeln. Im Lauf des Sommers lassen die besonderen Fähigkeiten des Quellers nach, da die Stiele von innen verholzen. Die dann rötlich gefärbten Pflanzen sterben im August ab, weil sie das Salzwasser nicht mehr genug verdünnen können. Allzu lange darf Queller übrigens nicht vollständig von Meerwasser ­be­deckt sein: Die Sprossen müssen ­„atmen“ können. Unter der Oberfläche fehlt ihnen das Kohlendioxid, das sie benötigen, um daraus zusammen mit Wasser und Sonnenenergie Zucker herzustellen. Der Lebens­zyklus würde also gestört, und die Pflanzen hätten keine Nahrung mehr. In Nordsibirien und Südafrika An die Bedingungen im Wattenmeer und in den Salzwiesen hat sich der Queller so gut angepasst, dass er an Norwegens Nordkap und im russi­schen Nordsibirien ebenso vorkommt wie in Nordamerika, Südafrika und ­Teilen Asiens. An der Nordseeküste und auf den Inseln wächst er oft im Flutsaum von Naturschutz- und Brutgebieten, zu denen der Zutritt verboten ist. An der Ostsee findet man ihn seltener, weil das Meer weniger Salz enthält und es wegen der schwachen Gezeiten kaum Schlickwatt gibt.

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03.09.2013 Durchfall

Vier tödliche Erreger

Vier Magen-Darm-Keime sind für zirka 80 Prozent der Todesfälle von an Durchfall erkrankten Kindern schuld
Vier Magen-Darm-Keime sind für zirka 80 Prozent der Todesfälle von an Durchfall erkrankten Kindern schuld
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Weltweit sterben jährlich rund 800.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen. Dabei verursachen vier Erreger 80 Prozent aller Todesfälle: Rotaviren, die Bakterien Escherichia coli und Shigella sowie der Parasit Cryptosporidium, berichtet die Fachzeitschrift The Lancet. Die Autoren fordern, Medikamente gegen Cryptosporidium zu entwickeln, denn dagegen gibt es bislang keinen Wirkstoff. In Deutschland stirbt kaum ein Infizierter daran. Doch in der zweiten Jahreshälfte 2012 erlitten 584 Kinder und Erwachsene eine Kryptosporidiose.

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02.09.2013 Ringelblume

Gesund im Mund

Die Heilpflanze kann Entzündungen der Mundschleimhaut lindern – eine häufige Nebenwirkung von Krebstherapien
Die Heilpflanze kann Entzündungen der Mundschleimhaut lindern – eine häufige Nebenwirkung von Krebstherapien
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Bei vielen Krebstherapien treten Entzündungen der Mundschleimhaut als Nebenwirkung auf. Extrakte der Ringelblume (Calendula officinalis) wirken dieser Schädigung entgegen, wie iranische Forscher zeigten. Sie testeten eine Calendula-Mundspülung bei 40 Patienten mit Krebs im Kopf- und Halsbereich, die bestrahlt wurden. Im Vergleich mit einem Scheinmedikament linderte die Spülung die Beschwerden deutlich.

31.08.2013 Ernährung

Mehr gesunde Jahre

Eine aktuelle Studie ergab: Vegetarier leben länger
Eine aktuelle Studie ergab: Vegetarier leben länger
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Vegetarier leben länger. Das bestätigt nun auch eine in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlichte Studie, in die Daten von 73.000 Angehörigen einer Freikirche eingeflossen waren. Die Forscher be­obachteten in den USA sechs Jahre lang Adventisten, von denen sich fast die Hälfte fleischlos ernährte. Die Analyse der Daten zeigt, dass das Risiko, vorzeitig zu sterben, für Vege­t­arier um zehn Prozent niedriger ist als für Nicht-Vegetarier. Schwere Nierenerkrankungen und Störungen des Hormonsystems wie Diabetes waren bei den Vegetariern nur halb so oft die Todesursache.

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30.08.2013 Haustiere

Bello ist gut fürs Herz

Wer einen Hund hat, erkrankt seltener an Herz oder Gefäßen, zeigen Studien
Wer einen Hund hat, erkrankt seltener an Herz oder Gefäßen, zeigen Studien
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Haustierbesitzer sind weniger gefährdet für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem Hundehalter scheinen gesundheitlich zu profitieren. Das legt ein Bericht der American Heart Association nahe, der in dem Fachmagazin Circu­­lation veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler um Glenn Levine vom Baylor College of Medicine in Houston (USA) identifizierten durch die Analyse zahlreicher Studien mehrere Faktoren, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Tier­haltung und Herzgesundheit vermuten lassen. So sind Hundebesitzer körperlich oft aktiver und seltener fettleibig als Menschen ohne Haustier. Außerdem fanden die Forscher Hinweise, dass Hunde und Katzen körperliche Stressfolgen verringern.

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29.08.2013 Übergewicht

Der Generationen-Unterschied

Jüngere Menschen haben laut einer Studie ein größeres Risiko für Fettleibigkeit als frühere Generationen
Jüngere Menschen haben laut einer Studie ein größeres Risiko für Fettleibigkeit als frühere Generationen
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Um die Gesundheit jüngerer Menschen steht es heute allgemein schlechter als bei Angehörigen früherer Generationen im gleichen Alter, lautet das Fazit einer niederländischen Studie. Die Forscher werteten die über Jahre gesammelten Daten von 6377 erwachsenen Einwohnern der Stadt Doetinchem aus. Zu Beginn der Studie waren 40 Prozent der 30- bis 39-Jährigen über­ge­wichtig, zehn Jahre später waren es von jenen, die dann zu dieser Altersgruppe gehörten, schon 52 Prozent. Da Fettleibigkeit bei Gesunden als Risikofaktor gilt, sind Betroffene früher und even­tuell länger möglichen Gesundheitsrisiken durch Stoffwechselveränderungen ausgesetzt.

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