24.10.2014 PSA-Test

Kein Nutzen?

Das Screening auf Prostatakrebs senkt laut einer Studie nicht das Risiko, an diesem Tumor zu sterben
Das Screening auf Prostatakrebs senkt laut einer Studie nicht das Risiko, an diesem Tumor zu sterben
Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Wenn Arztpraxen viele sogenannte PSA-Tests zum Prostatakrebs-Screening durchführen, häufen sich die Krebsdiagnosen. Die Rate der Prostatakrebs-Todesfälle unterscheidet sich jedoch nicht von der bei Praxen, die nur wenige PSA-Tests vornehmen. Dieses Ergebnis einer dänischen Studie mit mehr als 300.000 Männern bestätigt das Resultat einer vergleichbaren Untersuchung in den USA. Für die Studienleiter von der dänischen Universität Aarhus mehren sich damit die Hinweise, dass PSA-Tests die Zahl der diagnostischen und chirurgischen Maßnahmen zwar erhöhen, das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, aber nicht senken.

Mehr lesen
23.10.2014 Kalzium

Weniger Frühgeburten

Der Mineralstoff mindert das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen, zeigt eine große Analyse
Der Mineralstoff mindert das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen, zeigt eine große Analyse
Bildnachweis: PhotoDisc/ RYF

Eine hochwertige Analyse von Forschern der Cochrane Colla­bo­ration zeigt: Kalzium verringert bei Schwangerschaften die Kom­plika­tionsrate. Demnach sank bei Einnahme des Mineralstoffs die Gefahr einer Frühgeburt im Vergleich zu kalziumarmer Ernährung um 24 Prozent. Das Risiko für eine Präeklampsie (schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck) verringerte sich um 55 Prozent. Die Weltgesundheits­­organisation rät bei kalziumarmer Kost zu einer Nahrungsergänzung. Viel von dem Mineralstoff findet sich auch in Milchprodukten.

Mehr lesen
22.10.2014 Haut

Warzen richtig behandeln

Warzen sind störend und hässlich, aber nur selten gefährlich. Wer eine Warze am Fuß entdeckt, kann warten, bis sie abheilt – oder aktiv werden
Warzen sind störend und hässlich, aber nur selten gefährlich. Wer eine Warze am Fuß entdeckt, kann warten, bis sie abheilt – oder aktiv werden
Bildnachweis: W&B/Jan Greune

Raus aus dem Pool, mit patschnassen Füßen hinüber in die Gemein­­schaftsdusche und barfuß weiter in die Umkleidekabine. Die einen bringen sie mit, die anderen fangen sie sich auf dem Weg ein: Papillomaviren – Erreger, die Warzen auslösen. Fußwarzen sind häufig ein ungewolltes Souvenir aus dem Schwimmbad. Die aufge­weichte Haut bildet nur eine schwache Barriere und lässt das Warzen­virus leicht eindringen. Auch rissige und verletzte Haut ist anfällig. Doch nicht bei jedem, der mit den Erregern in Kontakt kommt, entwickelt sich eine Warze. Ist das Immunsystem stark und dringen nur wenige Viren ein, werden sie meist in Schach gehalten. Warzen stellen in erster Linie ein kosmetisches Problem dar und gefährden die Gesundheit nur selten. Zwischen der Infektion und dem Sichtbarwerden der Warze vergehen Wochen bis Monate. Ist sie einmal da, bleibt sie jedoch oft lange. Wenn das Immunsystem das ­Virus erfolgreich bekämpft, verschwinden die Gebilde mitunter von selbst. Treten sie danach wieder auf, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die körpereigene Abwehr geschwächt ist. Ist das Virus einmal in die Haut eingedrungen, beginnt es sich nämlich zu vervielfältigen. Es befällt die Basalzellen der Haut und regt sie zu Wachstum und Teilung an; gleichzeitig verhornt die ­infizierte Stelle stark. Es bilden sich Blutgefäße, die die Warze versorgen. Auch abgestorbene Hautzellen der Warze sind noch infektiös und können die Viren weiter verbreiten. Bei rund 70 Prozent der Warzen handelt es sich um Hand- und Fuß­warzen (Verruca vulgaris). Kinder und Jugendliche trifft es besonders oft – vermutlich, weil sie die An­ste­ckungs­­risiken nicht kennen. Wer einmal eine Warze hatte und weiß, wie lange man braucht, um sie loszuwerden, trägt freiwillig Badeschlappen. Feigwarzen entstehen ebenfalls durch eine Infektion mit dem Papillomavirus. Sie werden jedoch beim ­Geschlechtsverkehr übertragen und treten deshalb vor allem im Intim­bereich auf. Mittlerweile handelt es sich um eine der häufigsten sexuell übertragenen Krankheiten. Genitalwarzen gehören unbedingt in ärztliche Behandlung. Die Papillomaviren kommen in verschiedenen Varianten vor, von denen einige auch ernsthafte Erkrankungen verursachen können. Insgesamt gibt es weit über 100 Typen, die aber nicht alle gut erforscht sind. Die Virustypen HPV 6 und 11 beispielsweise lösen meist Feigwarzen aus, die Hochrisikotypen HPV 16 und 18 können sogar Krebserkrankungen hervorrufen. Da der Übertragungsweg derselbe ist, kann eine gleich­­zeitige Infektion mit verschiedenen Viren vorliegen.

Mehr lesen
21.10.2014 Rückenschmerzen

Das Wetter ist unschuldig

Wem es im Kreuz zieht, der führt die Beschwerden oft auf die Wetterlage zurück. Australische Forscher fanden allerdings keinen Zusammenhang
Wem es im Kreuz zieht, der führt die Beschwerden oft auf die Wetterlage zurück. Australische Forscher fanden allerdings keinen Zusammenhang
Bildnachweis: Jupiter Images GmbH/Ablestock

Hohe Luftfeuchtigkeit, kühle Temperaturen – viele Menschen mit Rückenschmerzen geben dem Wetter die Schuld an ihrem schlechten Befinden. Forscher der Universität von Sydney (Australien) fanden dafür aber keinen Beleg. Sie hatten die Daten von rund 1000 Personen analysiert, die wegen eines Hexenschusses einen Arzt aufgesucht hatten. Angegeben wurde der genaue Tag, an dem die Schmerzen aufgetreten waren. Der Vergleich mit den meteorologischen Daten ergab keinen Hinweis auf einen Einfluss des Wetters.

Mehr lesen
20.10.2014 Tinnitus

Koffein gegen das Pfeifen

Kaffee senkt offenbar das Risiko für Ohrensausen
Kaffee senkt offenbar das Risiko für Ohrensausen
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Koffein kann möglicherweise vor Tinnitus schützen, dem Dauerpfeifen im Ohr. Das haben Forscher der Universität von Western Ontario (Kanada) festgestellt: Bei rund 5300 von 65.000 Studienteilnehmern entwickelte sich innerhalb eines Zeitraums von 18 Jahren ein Tinnitus. Bei der Aufnahme von 450 bis 599 Milligramm Koffein am Tag – das entspricht etwa sechs Tassen Filterkaffee – sank das Risiko um rund 15 Prozent. Koffeinfreier Kaffee zeigte dagegen keine Wirkung.

Mehr lesen
18.10.2014 Psyche

Lebenslanges Lernen tut gut

Menschen, die auch als Erwachsene noch etwas Neues lernen, finden zu mehr Selbstvertrauen und Wohlbefinden, zeigt eine Studie
Menschen, die auch als Erwachsene noch etwas Neues lernen, finden zu mehr Selbstvertrauen und Wohlbefinden, zeigt eine Studie
Bildnachweis: Jupiter Images/Comstock Images

Ob eine Fremdsprache, ein Kochkurs oder eine Malgruppe: Wer sich als Erwachsener freiwillig weiterbildet, profitiert in vieler Hinsicht. Dies zeigt eine große Studie, an der das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung beteiltigt war und die Daten aus zehn europäischen Ländern auswertete. Demnach schenkt das späte Lernen unter anderem einen Zuwachs an Selbstvertrauen sowie Wohlbefinden, und es vergrößert das soziale Netz. Besonders deutlich sind die positiven Effekte bei Menschen mit einem niedrigeren Bildungsstand.

Mehr lesen
17.10.2014 Gehirn

Der Effekt von Wortkombinationen

Ein süßes Kompliment, eine bittere Trennung – solche Geschmacksmetaphern wirken sich auf bestimmte Hirnegionen aus
Ein süßes Kompliment, eine bittere Trennung – solche Geschmacksmetaphern wirken sich auf bestimmte Hirnegionen aus
Bildnachweis: Brand X Pictures/RYF

Eine „bittere“ Trennung berührt stärker als eine „schlechte“. Ein „süßes“ Kompliment wirkt deutlicher als ein „nettes“. Dies zeigt eine Studie der Freien Universität Berlin und der Universität Princeton (USA). Wissenschaftlerinnen ließen die Teilnehmer entsprechende Satzpaare still lesen. Gleichzeitig maßen sie die Gehirn­aktivität der Probanden. Dabei zeigte sich, dass die Geschmacksbilder sowohl Gehirnregionen aktivieren, die für Schmecken zuständig sind, als auch die für Gefühle. Die Forscherinnen vermuten, dass Geschmacksmetaphern stärker wirken, weil sie auch körperliche Erfahrun­gen hervorrufen.

Mehr lesen
16.10.2014 Muskeln

Trainieren in jedem Alter

Kräftigen ältere Menschen unter Anleitung ihre Muskeln, bleiben sie mobiler als solche, die nicht so gezielt an ihrer Fitness arbeiten
Kräftigen ältere Menschen unter Anleitung ihre Muskeln, bleiben sie mobiler als solche, die nicht so gezielt an ihrer Fitness arbeiten
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Eine in der Fachzeitschrift JAMA publizierte US-Studie zeigt den Effekt angeleiteten Bewegungstrainings bei Senioren. Alle Teilnehmer waren über 70 Jahre alt, nicht mehr sehr mobil, konnten aber noch 400 Meter gehen. Sie trainier­ten zweimal pro Woche unter Anleitung in einem Zentrum und sollten daheim mindestens 150 Minuten pro Woche vor allem die Muskeln stärken. Nach 2,6 Jahren schaffte knapp jeder Siebte die Anfangsstrecke nicht mehr, doch in der Vergleichsgruppe galt das für jeden Fünften. Diese Gruppe hatte in Schulungen nur erfahren, wie man sich fit hält.

Mehr lesen
15.10.2014 Reisedurchfall

Urlaub ohne Darmprobleme

Praktische Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Durchfall, damit Sie keinen Tag von der schönsten Zeit des Jahres verlieren
Praktische Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Durchfall, damit Sie keinen Tag von der schönsten Zeit des Jahres verlieren
Bildnachweis: PhotoDisc/RYF

Die einschlägigen Tipps kennen fast alle Menschen, doch die ­wenigsten befolgen sie: Das Grundprinzip zur Vorbeugung des Reisedurchfalls – nur gekochte, gebratene und selbst geschälte Lebensmittel zu essen – wird Studien zufolge nur von einer Minderheit dauerhaft beherzigt. Zu verlockend sind das kunstvoll arrangierte Salatbuffet im Speisesaal und der eisgekühlte Cocktail an der Strandbar. Durchfall stellt die häufigste Reiseer­kran­kung dar. Außerhalb von Europa, Nord­amerika und Australien ist das Risiko fast überall erhöht. Rucksacktouristen trifft es häufiger als Urlauber in Hotelanlagen – ein guter Standard bietet einen gewissen Schutz. Doch Durchfall tritt auch in den besten Hotels auf – etwa wenn der Salat mit verunreinigtem Wasser gewaschen wird oder das Personal es mit der Hygiene nicht so genau nimmt. Ob und wie schwer es einen erwischt, hängt allerdings auch von der individuellen Empfindlichkeit ab. Unter anderem beeinflussen die Zusammensetzung und Stabilität der körpereigenen Darmflora das persönliche Risiko. Men­­schen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem bekommen leichter Durchfall. Auch manche Arzneimittel machen anfälliger – etwa Medikamen­te, die die Magensäureproduktion hemmen, und entzündungshemmen­de Kortisonpräparate, die das Immunsystem dämpfen. Die Betroffenen könnten von einer vorbeugenden Schluckimpfung gegen Cholera pro­fitieren. Sie bietet auch einen gewissen Schutz vor toxinbildenden Colibakterien, die für einen Großteil der Reisedurchfälle verantwortlich sind. Gegen Viren, Parasiten und andere Bakterien wie Salmonellen und Shigellen ist die Cholera-Impfung jedoch wirkungslos. Für gesunde Erwachsene lohnt sie sich deshalb nicht, sagen Experten. Ebenfalls umstritten ist die vorbeugende Einnahme von Probiotika – lebenden Keimen, die die Darmflora ­stabilisieren sollen. Zwar gibt es Hinweise, dass Probiotika, etwa mit medi­zini­scher Hefe, das Erkrankungsrisiko leicht senken sowie Schwere und Dauer der Erkrankung mildern. Wissenschaftliche Studien liefern jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Wer trotzdem mit Hefepräparaten vorbeugen möchte, sollte bereits eine Woche vor Abreise mit der Einnahme beginnen und das Probiotikum während des Urlaubs konsequent weiternehmen. Um eine Wirkung zu erzielen, sind große Mengen an Keimen erforderlich. Für Kinder unter zwei Jahren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind diese Probiotika jedoch nicht geeignet. In der Regel klingt Reisedurchfall ­innerhalb von drei Tagen von selbst ab. Die wichtigste Maßnahme ist der Ausgleich des Wasser- und Elektrolytverlustes. Besonders Kleinkinder trocknen sehr schnell aus. Eine Glukose-Elektrolyt-Mischung gehört daher in jede Reiseapotheke. Um die Symptome zu lindern, eignen sich gerbstoffhaltige Präparate, die die Darmschleimhaut abdichten. Sie sind zu empfehlen, wenn jederzeit eine Toilette in der Nähe ist. Schneller wirkt der in kleinen Packungen ebenfalls rezeptfreie Moti­­litätshemmer Loperamid. Er stoppt wässrige Durchfälle ohne Fieber zuverlässig. Loperamid stellt den Darm vorübergehend ruhig, sollte jedoch nicht länger als zwei Tage eingenommen werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich Bakteriengifte im Darm anreichern. Für Erwachsene gibt es seit Kurzem einen rezeptfreien Wirkstoff, der die Darmbewegungen nicht beeinträchtigt: Racecadotril verringert den Flüssigkeitsverlust, indem es den übermäßigen Wasser- und Elektrolyteinstrom in den Darm reduziert. Somit ist der Wirkstoff eine sinnvolle Ergänzung der Reiseapotheke. Hält der Durchfall trotz sympto­matischer Behandlung länger als drei ­Tage an, ist dagegen der Arzt gefragt. Bei Fieber, starken Bauchkrämpfen oder Blut im Stuhl brauchen die Betroffenen ein Antibiotikum. Dann sind Bakterien wie Salmonellen oder Shigellen in die Darmschleimhaut eingedrungen und verursachen eine Entzündung. Bei Reisen in entlegene Gebiete ist es daher sinnvoll, ein geeignetes Präparat mitzunehmen. In Dritt-Welt-­Ländern sind Medikamente oft gefälscht. Deshalb sollten Fernreisende ein sicheres und wirksames Antibiotikum mit deutschem Beipackzettel im Gepäck haben, raten Ärzte und Apotheker. Bewährt hat sich der Wirkstoff Ciprofloxazin, gegen den jedoch in Südostasien inzwischen viele Erreger resistent sind. Für diese Region emp­fehlen Reisemediziner deshalb das Breitband-Antibiotikum Azithromycin. Der Wirkstoff Rifaximin schließlich wirkt überwiegend im Darm und hat daher geringere Nebenwirkungen. Er hilft aber weniger gegen Bakterien, die bereits in die Darmschleimhaut eingedrungen sind. Wenn nach Einnahme eines Anti­biotikums nicht innerhalb von 24 Stunden eine deutliche Besserung eintritt, hat der Durchfall meist andere Ursachen. Anhaltender Durchfall und Fieber können auch auf eine Malaria hinweisen. Spätestens wenn der Durchfall nach der Rückkehr immer noch besteht, sollte man die Erreger bestimmen lassen. Hartnäckige Durchfälle werden oft durch Parasiten ­verursacht, etwa Amöben oder Lamblien. Diese lassen sich mit Metronidazol gut behandeln. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, empfiehlt es sich für Fernreisende, sich vor dem Urlaub reisemedizinisch beraten zu lassen. In die individuelle Risiko­­bewertung fließen neben dem Ziel und der Art der Reise auch Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten und Me­dikamente des Urlaubers ein.

Mehr lesen
14.10.2014 Ernährung

Kakao für elastische Gefäße?

Laut einer Studie kann Kakao möglicherweise die Gefäßfunktion verbessern
Laut einer Studie kann Kakao möglicherweise die Gefäßfunktion verbessern
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Flavanole, Inhaltsstoffe des Kakaos, scheinen die Gefäßfunktion zu verbessern. Das geht aus einer Studie unter Beteiligung des Universitätsklinikums Düsseldorf hervor. Für die Untersuchung konsumierten 22 Männer unter 35 Jahren sowie 20 Männer zwischen 50 und 80 Jahren zwei Wochen lang zweimal täglich entweder ein Getränk mit je 440 Milligramm Kakao­flavanolen oder einen Placebo-Drink ohne diese Substanzen. Anschließende Messun­gen ergaben, dass sich bei den Kakaotrinkern die Elastizität der Arterien verbesserte und der diastolische (untere) Blutdruck zurückging.

Mehr lesen
13.10.2014 Herzkrankheiten

Sport nur in Maßen

Moderates Training ist für Patienten nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall wichtig – allerdings lieber mäßig als intensiv
Moderates Training ist für Patienten nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall wichtig – allerdings lieber mäßig als intensiv
Bildnachweis: W&B/Jan Greune

Menschen, die sich vor einem erneuten Herzinfarkt oder Schlaganfall schützen ­wollen, sollten moderat trainieren, also zwei- bis viermal pro Woche. Das fanden Wissenschaftler um Dr. Ute Monns vom Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg heraus. Zehn Jahre lang beobachteten sie mehr als tausend Patienten, die wegen einer koronaren Herzkrankheit in Reha waren. Wer sich kaum bewegte, hatte im Vergleich zu moderat Aktiven ein vierfach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen. Doch auch wer täglich Sport trieb, verdoppelte sein Risiko. Deshalb lieber mäßig, aber regelmäßig sporteln – und auch mal Pause machen. Das individuelle Trainingspensum sollte außerdem mit dem Arzt abgesprochen sein.

Mehr lesen
11.10.2014 Bärentraube

Hilfe bei Blasenentzündung

In den Blättern der Heilpflanze befinden sich Inhaltsstoffe, die leicht antibakteriell wirken und bei den ersten Anzeichen eines Harnwegsinfekts helfen können
In den Blättern der Heilpflanze befinden sich Inhaltsstoffe, die leicht antibakteriell wirken und bei den ersten Anzeichen eines Harnwegsinfekts helfen können
Bildnachweis: W&B/Martin Ley

Auffällig an der Bärentraube (Arctostaphylus uva-ursi) sind nicht nur die glockenförmigen Blüten, sondern auch die scharlachroten Beeren, die sich daraus entwickeln. Die medizinisch wirksamen Substanzen ­stecken allerdings in den Blättern. Diese enthalten sogenannte Phenylglykoside, die in den ableitenden Harn­wegen leicht antibakteriell wirken. Kombiniert mit anderen Heilpflanzen wie der Goldrute oder Birkenblättern, sind Bärentraubenblätter oft in Nieren- und Blasentees aus der Apotheke enthalten. Die ­Blätter dürfen höchstens eine Woche lang angewendet werden und nicht häufiger als fünfmal im Jahr.

Mehr lesen
10.10.2014 Solarium

Vorbräunen steigert Krebsrisiko

Wer sich auf die Sonnenbank legt, hat ein höheres Risiko an Hautkrebs zu erkranken
Wer sich auf die Sonnenbank legt, hat ein höheres Risiko an Hautkrebs zu erkranken
Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Manch einer meint, im Urlaub nicht so schnell einen Sonnenbrand zu bekommen, wenn er im Solarium vorbräunt. Davon ist aber abzuraten: Forscher der Universität Minnesota (USA) bestätigen, dass das Hautkrebsrisiko von Solariumnutzern, die sich dabei keinen Sonnenbrand zu­zogen, langfristig um etwa das Vierfache steigt. Vergli­chen wurde es mit dem von Menschen, die nie im Solarium waren und keine Sonnenbrände hatten. Das Risiko ist noch fast doppelt so hoch wie jenes von Personen, die ein bis zwei Sonnenbrände durch natürliches Licht hatten.

Mehr lesen
09.10.2014 Bewegung

Sport gut für die Darmflora

Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, hat offenbar eine größere Vielfalt an Darmkeimen im Verdauungstrakt
Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, hat offenbar eine größere Vielfalt an Darmkeimen im Verdauungstrakt
Bildnachweis: W&B/Jan Greune

Körperliche Aktivität erhöht den Artenreichtum von Mikroben im Darm, berichten Wissenschaftler des University College Cork (Irland) in dem Fachmagazin Gut. Sie ermittelten per Genanalyse die Keimbesiedlung des Darms, das sogenannte Mikrobiom, von 86 Rugbyspielern sowie normal- und übergewichtigen Nicht-Athleten. Die Sportler besaßen ein deutlich artenreicheres Mikrobiom. Bei Übergewichtigen fanden sich dagegen die wenigsten Bakterienstämme. Auch Darmkeime der Gattung Akkermansia wurden bei ihnen seltener nachgewiesen. Diese gehen mit einem geringeren Risiko für Übergewicht und Entzündungen einher und fanden sich in größerer Zahl bei den Sportlern.

Mehr lesen
08.10.2014 Lippenherpes

Lästige Bläschen

Mit Herpesbläschen haben viele Menschen zu kämpfen. Was hilft, wann die Betroffenen besser zum Arzt gehen sollten
Mit Herpesbläschen haben viele Menschen zu kämpfen. Was hilft, wann die Betroffenen besser zum Arzt gehen sollten
Bildnachweis: Thinkstock/iStock

Finger weg! Wer Lippenherpes hat, darf die sekretgefüllten Bläschen nicht berühren oder daran kratzen. Die in der Flüssigkeit enthaltenen Herpesviren können dadurch im Gesicht verteilt werden. Kontaktlinsenträger sollten bei einem Herpesausbruch lieber eine Brille tragen, damit keine Viren ins Auge geraten. Zudem können beim Aufkratzen Bakterien in die entzündeten Bereiche gelangen, was den Heilungsverlauf kompliziert. Selbstbehandlung oft problemlos Wer diese Hygieneempfehlung berücksichtigt, kann Herpes labialis – so heißt Lippenherpes im Fachjargon – meist problemlos selbst behandeln. Bewährt haben sich Cremes mit den antiviralen Wirkstoffen Aciclovir und Penciclovir, die in regelmäßigen Abständen möglichst schon beim ersten Kribbeln und Jucken aufgetragen werden. Am bes­ten benutzt man ein Wattestäbchen und tupft die Salbe dünn auf die betroffenen Stellen und die angrenzen­den Bereiche auf. Eine mattierende hautfarbene Herpescreme deckt entzündete Stellen dezent ab. Alternativ sind in der Apotheke pflanzliche Präparate mit ätherischen Ölen der Melisse erhältlich, die eine Ausbreitung der Viren verhindern sollen. Herpespflaster enthalten keine antiviralen Wirkstoffe, sondern Hydrokollo­­ide. Sie schaffen ein optimales feuchtes Wundheilungsmilieu, sodass die Lippenbläschen schneller abheilen. Die transparenten „Patches“ kommen auf die unbehandelte Lippe und nehmen Sekret auf. Was viele Frauen interessieren dürfte: Die Pflaster können mit Lippenstift oder Make-up überschminkt werden. Nach 10 bis 14 Tagen ist ein Lippenherpes in der Regel abgeheilt. Doch nimmt die als harmlos geltende Erkrankung manchmal Formen an, die einen Arztbesuch und eventuell eine Therapie mit antiviralen Arzneimitteln zum Einnehmen nötig machen. Das ist der Fall, wenn besonders große Bereiche befallen sind oder wenn Patien­ten sehr oft unter Lippenherpes leiden. Herpes labialis bricht häufiger und schwe­rer aus bei Menschen mit Immun­­defekten oder während einer immunsuppressiven Therapie – etwa bei Rheumatikern, die Methotrexat schlucken. Vorbeugend können Betroffene nach Rücksprache mit dem Arzt regelmäßig eine geringe Dosis Aciclovir einnehmen, um das Virus in Schach zu halten. Risikopatienten sind zudem Menschen mit Neurodermitis. Auf ihrer chronisch vorgeschädigten Haut breitet sich das Virus schlimmstenfalls großflächig aus und verursacht schwere ­Infektionen. Nach einer Laserbehandlung im Gesicht haben Herpesviren ebenfalls leichtes Spiel und lassen schwere Narben zurück. Auch in dieser Situation helfen antivirale Wirkstoffe zur innerlichen Anwendung. Stress und Sonne als Auslöser Die Entzündung wird meist durch Herpes-simplex-Viren vom Typ 1 verur­­sacht. Etwa 90 Prozent der Erwachsenen sind damit infiziert. Das Virus schlummert nach der Erstinfektion lebenslang im Körper – vor allem in den Lymphknoten entlang der Wirbelsäule – und meldet sich bei etwa 40 Prozent der Menschen in bestimmten Situationen wieder zurück. Das passiert etwa, wenn Stress oder ein Schnupfen das Immunsystem schwächt oder bei starker UV-Strahlung. Wer häufig betroffen ist, kann vorbeugend einen Lippenpflegestift mit Lichtschutzfaktor oder Melissen­extrakt auftragen. Die meisten Menschen stecken sich im Kindesalter mit dem Virus an. Einer Infektion zu entgehen ist fast unmöglich. Die Viren haften nicht nur auf benutzten Gläsern und Besteck, sondern werden auch beim Kuscheln und Küssen in der Familie übertragen. Vorsichtsmaßnahmen von Infizierten gegenüber erwachsenen Angehörigen sind deshalb überflüssig. Das Risiko, dass innerhalb der Familie eine Neuinfektion bei Erwachsenen stattfindet, ist relativ gering.

Mehr lesen
07.10.2014 Zähne

Elektrische Zahnbürsten vorteilhaft

Elektrische Bürsten beseitigen Zahnbelag besonders gut, zeigt eine große Überblicksarbeit
Elektrische Bürsten beseitigen Zahnbelag besonders gut, zeigt eine große Überblicksarbeit
Bildnachweis: W&B/Achim Graf

Elektrische Zahnbürsten bekämpfen Zahnbelag und Zahnfleischentzündung besser als Handzahnbürsten. Das ergab eine Untersuchung der Cochrane Collaboration, bei der 51 Studien mit insgesamt 4.624 Teilnehmern analysiert wurden. Elektrozahnbürsten entfernten in einem Zeitraum von drei Monaten bei täglichem Zähneputzen im Schnitt 21 Prozent mehr Belag. Außerdem traten elf Prozent weniger Zahnfleischentzündungen auf. Ob die Unterschiede auch zu weniger Karies und Parodontitis führen, ist noch unklar.

Mehr lesen
06.10.2014 Hygiene

Winken statt Hände schütteln

Wer einem anderen Menschen aus Nettigkeit die Hand schüttelt, kann dabei Keime übertragen oder selbst welche bekommen
Wer einem anderen Menschen aus Nettigkeit die Hand schüttelt, kann dabei Keime übertragen oder selbst welche bekommen
Bildnachweis: Thinkstock/Fuse

Händeschütteln gehört zu unserer Begrüßungskultur. Es ist jedoch auch ein Übertragungsweg für gefährliche Keime. Mediziner aus den USA fordern deshalb in der Fachzeitschrift JAMA, das Händeschütteln in Krankenhäusern und Arztpraxen abzuschaffen. Sie schlagen vor, Patienten und medizinisches Personal besser über die hygienischen Probleme bei dieser Begrüßungsform aufzuklären und eine alternative Geste wie Winken oder Sich-Verbeugen einzuführen.

Mehr lesen
04.10.2014 Psyche

Glücklich auf dem Rad

Wer Rad fährt, tut seiner Gesundheit und der Seele etwas Gutes
Wer Rad fährt, tut seiner Gesundheit und der Seele etwas Gutes
Bildnachweis: Thinkstock/BananaStock

Die Art des benutzten Verkehrsmittels wirkt sich auch auf die eigene Stimmung aus. Das fanden Forscher der Universität in Clemson (USA) heraus. Ihre Studie basiert auf Daten von mehr als 13.000 Personen, die im „American Time Use Survey“ erfasst wurden. Beim Vergleich mit Autofahrern und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel fühlten sich die Radler am wohlsten. Fazit der Wissenschaftler: Wer Rad fährt, tut nicht nur seiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes, sondern auch der Psyche.

Mehr lesen