11.09.2014 Gesundheit

Rettung fürs Herz

Heute sterben deutlich weniger Menschen an einem Herzinfarkt als früher. Vermutlich liegt dies auch an einer gesünderen Lebensweise
Heute sterben deutlich weniger Menschen an einem Herzinfarkt als früher. Vermutlich liegt dies auch an einer gesünderen Lebensweise
Bildnachweis: Thinkstock/istock

Mehr Chancen in der Herzmedizin: Seit 1980 ging die Zahl der Menschen, die an einem Infarkt sterben, um fast 50 Prozent zurück, heißt es im aktuellen Deutschen Herzbericht. Dahinter vermuten die Autoren eine gesündere Lebensweise, aber auch eine bessere Notfallbehandlung. Um diese aber scheint es nicht überall in der Republik gleichermaßen gut bestellt zu sein: So ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu überleben, in Großstädten oft höher als in ländlichen Gegenden.

Mehr lesen
10.09.2014 Brotfrucht

Baum mit Geschichte

In den Tropen dient sie als Grundnahrungsmittel. Die Früchte wachsen ganzjährig und schmecken wie Kartoffeln
In den Tropen dient sie als Grundnahrungsmittel. Die Früchte wachsen ganzjährig und schmecken wie Kartoffeln
Bildnachweis: Thinkstock/istock

Der Auftrag der britischen Admiralität an Captain William Bligh lautete, mit seinem Schiff 629 Stecklinge des Brotfruchtbaums von Tahiti nach Jamaika zu transportieren. Die Früchte der Bäume soll­ten dort auf den Zuckerrohrplantagen 15.000 Sklaven vor dem Verhungern bewahren. Das war vor rund 225 Jahren. Heute werden Brotfruchtbäume fast überall in den Tropen angebaut – von Asien über Afrika bis in die Karibik. Wie viele tropische Pflanzen bringt der Baum nahezu ganzjährig Früchte hervor. Wenn sie reif sind, ­fallen sie herunter. Die meisten Brotfrüchte, die in Deutschland in den Handel kommen, sind unreif und bleiben es auch. Ihr Fleisch hat eine faserige Beschaffenheit. Es ist sehr fest und ­erinnert vom Geschmack her an Kartoffeln. Die reifen Früchte sind süß, fruchtig und von cremiger Konsistenz; überreif riechen sie leicht nach Schweißfüßen. In einigen Ländern gilt die Brotfrucht als Grundnahrungsmittel. Ihr Nährwertprofil entspricht etwa dem der Kartoffel. Das Fruchtfleisch besteht größtenteils aus Stärke, Ballaststoffen, etwas Eiweiß, geringen Mengen Fett und ein paar ­Vitaminen. Die Frucht lässt sich vielseitig verwenden, zum Beispiel in Suppen, Salaten, Gratins und Desserts. Biologisch gehört die Brotbaumfrucht wie auch die Jackfrucht, die Feige­ und die Maulbeere zu den Maulbeergewächsen. Streng genommen besteht eine Brotfrucht aus mehreren Hundert zusammengewachsenen Einzelfrüchten. Jeder Höcker auf der Schale repräsentiert ­eine Frucht. Die 20 bis 30 kastaniengroßen Kerne wild wachsender Exemplare sucht man auf Brotfruchtplantagen vergeblich. Um mehr Fruchtfleisch ernten zu können, wurden sie den Pflanzen abgezüchtet. Dabei sind die Kerne sehr lecker. Gekocht oder geröstet schmecken sie ähnlich wie Maronen. Eine andere Spezialität sollten wir allerdings lieber den Bewohnern einiger Südseeinseln überlassen. Dort gräbt man die ganzen Früchte ein und überlässt sie einem längeren Fermentierungsprozess. Wenn sie dann wieder ausgebuddelt werden, sind sie zu einer käseartigen Masse vergoren, die – glaubt man den Polynesiern – köstlich schmeckt. Wie es mit Captain Bligh weiterging, wissen wir aus Geschichtsbüchern, ­­Romanen und zahlreichen Filmen: Erst fünf Monate nach der Landung auf Tahiti waren die Brotbaum-Setzlinge groß genug, um verladen zu werden. Die Mannschaft hatte den Aufenthalt auf der Insel mit einheimischen Frauen genossen. Zurück an Bord, gab es Streitigkeiten, die sich so sehr verschärften, dass es schließlich am 28. April 1789 zu der berühmt-berüchtigten Meuterei auf der „Bounty“ kam.

Mehr lesen
09.09.2014 Kaffee

Von wegen ungesund!

Laut einer neuen Studie senkt regelmäßiger Kaffeegenuss das Risiko für Typ-2-Diabetes
Laut einer neuen Studie senkt regelmäßiger Kaffeegenuss das Risiko für Typ-2-Diabetes
Bildnachweis: Thinkstock/Wavebreak Media

Eine neue Studie dürfte Menschen freuen, die regelmäßig Kaffee trinken – der ja eher ein ungesundes Image hat. Forscher fanden heraus: Kaffee senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes. Wer täglich sechs Tassen trinkt, so das Ergebnis einer Studie, erkrankt im Vergleich zu Kaffee-Abstinenten rund ein Drittel seltener an Diabetes. Woran das liegt, können sich die Forscher nur bedingt erklären. Sie vermuten, dass verschiedene Inhaltsstoffe der braunen Bohnen eine Rolle spielen – etwa, indem sie die Insulinwirkung im Körper verbessern.

Mehr lesen
08.09.2014 Diabetes

Kanülen sicher entsorgen

An den gebrauchten Nadeln aus Insulinpens sticht man sich leicht. Deshalb am besten in einem durchstichsicheren Behälter sammeln
An den gebrauchten Nadeln aus Insulinpens sticht man sich leicht. Deshalb am besten in einem durchstichsicheren Behälter sammeln
Bildnachweis: W&B/Simon Katzer

Wenn Sie Insulin spritzen oder Ihren Blutzucker messen, müssen Sie regelmäßig Pen-Kanülen und Lanzetten entsorgen. Damit sich niemand verletzt, sammeln Sie diese am besten in einem durchstichsicheren Behälter, den Sie zum Beispiel in der Apotheke bekommen.

06.09.2014 Abnehmen

Trockenpflaumen können helfen

Wer eine Diät macht, dem können die getrockneten Früchte möglicherweise das Abnehmen erleichtern, zeigt eine Studie
Wer eine Diät macht, dem können die getrockneten Früchte möglicherweise das Abnehmen erleichtern, zeigt eine Studie
Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Im Rahmen einer Diät können Trockenpflaumen das Ab­nehmen unterstützen. Das legt eine Untersuchung der Universität von Liverpool (Großbritannien) nahe. 100 Übergewichtige, die wenig Ballaststoffe zu sich nahmen, machten im Rahmen der Studie zwölf Wochen lang Diät. Eine Hälfte bekam täglich Trockenpflaumen als kleinen Imbiss, die andere lediglich Tipps für gesunde Snacks. Im Schnitt verloren die Trockenobstesser zwei Kilogramm, die anderen 1,5 Kilogramm Gewicht. Die Erklärung der Forscher: Trockenpflaumen sättigen gut.

Mehr lesen
05.09.2014 Gehirn

Hält Yoga geistig fit?

Yoga- und Meditationsübungen beeinflussen vermutlich bestimmte Hirnregionen positiv
Yoga- und Meditationsübungen beeinflussen vermutlich bestimmte Hirnregionen positiv
Bildnachweis: W&B/Shotshop

Wer regelmäßig Yoga praktiziert oder meditiert, ist mög­licherweise vor bestimmten geistigen Abbauprozessen besser geschützt als andere Gleichaltrige. Das legt eine internationale Studie (Universität Gießen, Charité Berlin, US-Universitäten) nahe. Die Forscher maßen mittels MRT die Hirnaktivität von je 16 Yoga-Übenden und Meditierenden sowie die einer Kontrollgruppe im mittleren Alter und mit ähnlichem Lebensstil. Es zeigte sich, dass bei den Yoga-Praktizierenden oder Meditierenden der Informationsfluss zwischen den Hirnregionen besser funktionierte.

Mehr lesen
04.09.2014 Umwelt

Chemikalien bremsen Spermien

Forscher haben herausgefunden, wie bestimmte Substanzen aus der Umwelt Spermien schädigen können
Forscher haben herausgefunden, wie bestimmte Substanzen aus der Umwelt Spermien schädigen können
Bildnachweis: Thinkstock/istock

Umweltsubstanzen, die wie Hormone wirken, stehen im Verdacht, männliche Keimzellen zu schädigen. Forscher der Uni­versitäten Bonn und Kopenhagen zeigten für 33 Substanzen den ursächlichen Mechanismus: Die Umwelt­­hormone aktivieren ein Oberflächeneiweiß von Spermien, die sich daraufhin nur noch schlecht fortbewegen können. Unter den getesteten Substanzen befanden sich ein Inhaltsstoff von Sonnenschutzmitteln, ein Weichmacher für Plastik (Dibutylphthalat) und das Desinfektionsmittel Triclosan.

Mehr lesen
03.09.2014 Sportbrille

Perfekte Sicht beim Sport

Für Menschen, die sich gern und viel bewegen, empfiehlt sich eine spezielle Sportbrille. Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Für Menschen, die sich gern und viel bewegen, empfiehlt sich eine spezielle Sportbrille. Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Bildnachweis: Thinkstock / Stockbyte

Manchmal geht Sport leider ins Auge. Vor allem Aktivitäten, bei denen Bälle im Spiel sind, bleiben nicht ohne Risiko. Während größere Fußbälle meist am Knochen über der Augenhöhle abprallen, verletzen beispielsweise kleine Squashbälle das Sehorgan schwer, wenn sie es mit voller Wucht treffen. Prallt ein Ball auf das Auge, wird der Augapfel zusammengepresst und schwingt dann wieder zurück in seine Kugelform. Durch die Sogwirkung kann die Netzhaut zerreißen, und es kann zu Blutungen kommen, warnen Ärzte. Eine Sportbrille schützt das Auge zuverlässig vor stumpfen Verletzungen. Sie darf keine Metallteile enthalten und muss so groß sein, dass sie beim Aufprall eines Balles oder einem Schlag auf die knöcherne Augenhöhle und nicht auf das Auge selbst trifft. Fassung und Gläser sollten sich durch hohe Bruchsicherheit auszeichnen, damit sie bei Stürzen nicht splittern. Gute Sportbrillen bestehen daher aus extrem schlagfesten Kunststoffen wie Polycarbonat. Eine Sportbrille ist auch bei den meis­ten Freizeitaktivitäten kein Luxus. Beim Radfahren und Inlineskaten etwa schirmt sie das Auge vor Wind, Insekten, Staub und – mithilfe von UV-Filtern, die in verschiedenen Stufen erhältlich sind – vor Sonnenstrahlung sowie Streulicht ab. UV-Licht lässt nicht nur die Haut altern, auch die Netzhaut kann dadurch geschädigt werden. Für Wasser- und Bergsportler empfehlen sich deshalb Gläser mit einer starken Licht­absorption. Die meisten Sportbrillen haben gewölbte Fassungen und gekrümmte Scheiben, die das Auge auch seitlich optimal vor schädlichen Einflüssen bewahren. Manche Brillen besitzen einen Seitenblendschutz, der sich bei Bedarf abnehmen lässt. Gut zu wissen für Fehlsichtige, die auch beim Sport jederzeit klare Sicht haben und sich voll auf ihren Sport konzentrieren wollen: Selbst stärker gekrümmte Gläser können in individueller Sehstärke angefertigt werden. In der Regel ist das bei Werten bis ungefähr drei Dioptrien machbar. Auch eine Hornhautverkrümmung, der Augenabstand und die Größe der Gläser spielen eine Rolle. Lassen sich geschliffene Gläser nicht realisieren, ohne dass es zu optischen Verzerrungen kommen würde, raten Optiker zu Clipeinsätzen mit Korrektionsgläsern. Eine weitere Alternative sind Kontaktlinsen und ergänzend eine Sportbrille mit ganz normalen Gläsern. Neben guten Gläsern zählt die Passform einer Sportbrille. Wer sie zum Radfahren verwenden möchte, sollte den Helm zum Anprobieren mitnehmen und die Brille mit dem Helm auf dem Kopf tragen. So findet man schnell heraus, ob und wo das neue Gestell drückt. Generell sollte es eng anliegen, jedoch nicht so straff sitzen, dass die Wimpern die Gläser berühren. Menschen, die wie Kajakfahrer einen sehr bewegten Sport ausüben, können ein breites Neoprenband an den Bügeln befestigen. Es hält die Sehhilfe zusätzlich am Hinterkopf und schützt vor ihrem Verlust.

Mehr lesen
02.09.2014 Ernährung

Olivenöl – gut fürs Herz?

Eine mediterrane Kost, die viel Olivenöl enthält, wirkt sich laut einer Studie positiv auf den Herzrhythmus aus
Eine mediterrane Kost, die viel Olivenöl enthält, wirkt sich laut einer Studie positiv auf den Herzrhythmus aus
Bildnachweis: Thinkstock/Hemera

Eine „mediterrane“ Ernährung mit reichlich Olivenöl wirkt ­positiv auf das Herz. Das legt eine Studie spani­scher Wissenschaftler nahe, die das Fach­­magazin Circulation veröffent­lichte. Sie untersuchten fünf Jahre lang regelmäßig 6.705 Teilnehmer mit Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck, aber noch ohne Vorhofflimmern. Im Studien­verlauf geriet das Herz bei jenen Probanden ­seltener aus dem Takt, die die gemüse- und fischreiche Kost zusätzlich mit Oliven­öl an­reicherten. In einer Teilgruppe, die stattdessen ergänzend Nüsse knabberte, gab es ebenfalls positive Effekte, aber in geringerem Ausmaß.

Mehr lesen
01.09.2014 Brennnessel

Natürliche Hilfe für die Blase

Extrakte aus Brennneselblättern wirken wassertreibend und können dadurch leichte Harnwegsinfekte lindern
Extrakte aus Brennneselblättern wirken wassertreibend und können dadurch leichte Harnwegsinfekte lindern
Bildnachweis: Thinkstock / iStock

Viele Gartenbesitzer sehen in der robusten und buschig wachsenden Pflanze nur Unkraut. Dabei hat die Brennnessel (Urtica dioica) – sie verdankt ihren Namen kleinen Brennhaaren an Stängel und Blättern, die bei Berührung Ameisensäure und Histamin absondern – vielfältige Heilwirkungen. Ihre Blätter zum Beispiel ent­halten Flavonoide wie etwa Rutin, das leicht wassertreibend wirkt. Die Extrakte finden deshalb zum Beispiel in Teepräparaten Verwendung, die zur unterstützenden Behandlung von unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege dienen.

Mehr lesen
30.08.2014 Tee

Grüner Zellschutz?

Wer viel grünen Tee trinkt, kann womöglich sein Risiko für bestimmte Krebsarten verringern – so eine Studie
Wer viel grünen Tee trinkt, kann womöglich sein Risiko für bestimmte Krebsarten verringern – so eine Studie
Bildnachweis: Shotshop/LFL

Laut einer Studie der taiwanischen ­Cheng-Kung-Universität senkt der Genuss von schwarzem und grünem Tee das Risiko für Tumore im Hals-Kopf-Bereich. Bei der Untersuchung wurden 400 Krebspatienten und 400 Gesunde befragt. Im Vergleich zu Tee-Verächtern besaßen Menschen, die fünf oder mehr Tassen pro Tag tranken, ein um 40 Prozent niedrigeres Risiko, an Kopf-Hals-Tumoren zu erkranken. Dieser ­positive Zusammenhang trat besonders deutlich bei Grüntee-Trinkern auf.

Mehr lesen
29.08.2014 Hypnose

Besser schlafen

Frauen, die an Schlafstörungen leiden, können laut einer Studie durch eine Hypnotherapie wieder geruhsamer schlafen
Frauen, die an Schlafstörungen leiden, können laut einer Studie durch eine Hypnotherapie wieder geruhsamer schlafen
Bildnachweis: Thinkstock/istock/IPG/Gutenberg UK LTD

Guter Schlaf zeichnet sich durch ausreichend lange Tiefschlafphasen aus, die wichtig für die Regenera­tionsfähigkeit sind. Patienten mit Schlafstörungen können erfolgreich mit Hypnotherapie behandelt werden. Schweizer Forscher wiesen nach, dass sich dadurch tatsächlich die Qualität des Schlafs positiv beeinflussen lässt. 70 junge, gesunde Frauen nahmen an dieser Studie teil, die in dem Fachjournal Sleep veröffentlicht wurde. Vor dem Einschlafen hörten manche von ihnen über Lautsprecher eine 13-minütige Tiefschlafhypnose. Bei Frauen, die generell gut auf Hypnose ansprechen, erhöhte sich so der Tiefschlafanteil um 80 Prozent im Vergleich zu jenen, die einen neutralen Text hörten. Weniger hypnotisierbare Frauen profitierten nicht.

Mehr lesen
28.08.2014 Schilddrüsentabletten

Morgens oder abends?

Normalerweise nehmen Menschen mit Schilddrüsenproblemen ihre Arznei morgens ein. Eine Studie zeigt aber, dass auch eine abendliche Einnahme möglich ist
Normalerweise nehmen Menschen mit Schilddrüsenproblemen ihre Arznei morgens ein. Eine Studie zeigt aber, dass auch eine abendliche Einnahme möglich ist
Bildnachweis: W&B/Martin Ley

Wer Tabletten gegen Schilddrüsen­unterfunktion einnimmt, schluckt das Medikament mit dem Wirkstoff Levothyroxin in der Regel morgens, mindes­­tens eine halbe Stunde vor dem Frühstück. Eine niederländische Studie mit 90 Teilnehmern zeigt, dass die Arznei auch abends vor dem Schlafengehen genommen werden kann, wenn die letzte Mahlzeit länger zurückliegt. Wichtig: Ändern Sie den Einnahmerhythmus aber nicht auf eigene Faust, sondern sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt.

Mehr lesen
27.08.2014 Untergewicht

Gesund zunehmen

Bildnachweis: Thinkstock/Hemera

Hungerhaken, Bohnenstange, Spargeltarzan – die Umgangssprache kennt viele Spottnamen für dünne Menschen. In unserer Gesellschaft, in der Überfluss häufig Hand in Hand mit Übergewicht geht, werden sehr schlanke Zeitgenossen zwar oft um ihre Figur beneidet. Doch andererseits werden sie als verhärmte Asketen belächelt. Dass viele ohne eigenes Zutun zu schlank sind, ist den meisten von denen, die mit ihrem Gewicht kämpfen, nicht bewusst. Ein hageres Erscheinungsbild ist oft genetisch bedingt, sagen Experten. Häufig haben aber auch Menschen Untergewicht, die sportlich oder im Alltag sehr aktiv sind und trotz eines erhöhten Energie­bedarfs nicht mehr essen. Daneben bringen hohe geistige Anforderungen am Arbeitsplatz oder zum Beispiel in Prüfungssituationen den Stoffwechsel auf Hochtouren. Eine zierliche Statur allein hat an sich noch keinen Krankheitswert. Wer sehr wenig wiegt, sollte jedoch vom Hausarzt abklären lassen, ob zum Beispiel eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder Magen-Darm-Erkrankung dafür verantwortlich ist. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Magersucht können die Kilos schwinden lassen. Im Unterschied zum „normalen“ Unter­gewicht ist das Dünnsein bei der Magersucht aber gewollt. Doch auch magere Menschen, die ansonsten gesund sind, laufen Gefahr, dass dauerhaftes Untergewicht sie ­körperlich schwächt. Wenn wichtige Nahrungsbestandteile nicht in aus­reichender Dosis zugeführt werden, kommt es nach und nach zu einer ­katabolen Stoffwechsellage, warnen Ärzte. Das heißt, im Organismus ­überwiegen Abbauprozesse. Fehlen etwa Vitamin D und Kalzium, steigt das Risiko für Osteoporose. Mangelt es an Eiweißen, baut die Muskulatur allmählich ab. Außerdem werden möglicherweise wichtige Funktionsproteine wie Enzyme, Hormone und Immunglobuline nicht in ausreichenden Mengen gebildet. In der Folge fühlen sich mangelernährte Untergewichtige oft kränklich, müde und abgeschlagen. Definitionsgemäß ist eine Person untergewichtig, wenn ihr Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 liegt. Prinzipiell dient dieser Wert jedoch nur zu einer ersten Orientierung, da er zum Beispiel Muskelmasse und Fettverteilung nicht berücksichtigt, und für sehr große und sehr kleine Menschen zu falschen Einschätzungen führen kann. Im Jahr 2009 waren Frauen häufiger (3 Prozent) untergewichtig als Männer (1 Prozent), wie der Indikatorenbericht „Nachhaltige Entwicklung in Deutschland 2012“ des Statistischen Bundesamts feststellt. Besonders ist Dünnsein bei jungen Frauen verbreitet. In der Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen waren 12,5 Prozent zu leicht, bei den 20- bis 24-Jährigen Frauen noch 9,4 Prozent. Bei einem BMI von unter 18,5 kann es ratsam sein, die eigenen Essgewohnheiten in einer Ernährungsberatung oder -therapie überprüfen zu lassen. Viele Untergewichtige, die – noch – gesund sind, lassen beispielsweise manche Mahlzeiten ganz aus. Sie stehen unter Zeitdruck oder vergessen das Essen einfach. Ansprechend zubereitete und farbenfrohe Speisen und Snacks wecken die Lust auf Genuss, die bei Untergewichtigen oft auf der Strecke geblieben ist. Mahlzeiten mit frischen Kräutern oder Gewürzen wie Senf und Ingwer regen die Magensaftbildung und damit den Appetit an. Auch ein paar Nüsse oder eine leckere Suppe vor der Hauptmahlzeit machen vielleicht Lust auf mehr. Das Entscheidende bei der Auswahl der Lebensmittel ist nicht deren Energiedichte, sondern ihr Eiweiß- und Fettgehalt. Untergewichtige, die zunehmen wollen, sollten deshalb neben mehr Kohlenhydraten auch mehr essenzielle Amino- und Fettsäuren aufnehmen. Fleisch, Fisch, Eier, hochwertige pflanzliche Öle sowie vollfette Milchprodukte sollten häufig auf dem Speiseplan stehen. Zum Frühstück kommt zum Beispiel Rührei mit Schinken, zum Abendessen Hühnchen mit Avocado auf den Tisch. Kohlen­hydrate aus ballaststoffreichen Brot­sorten, Nudeln oder Bratkartoffeln eignen sich als Beilage. Hilfreich kann es auch sein, die Anzahl der Mahlzeiten schrittweise auf fünf bis sieben pro Tag zu erhöhen. Werden die Mahlzeiten mit einem Extralöffel Nährstoffen und Energie angereichert, so wird das Zunehmen leichter. Frische Obst- und Gemüsesäfte beispielsweise werden durch einen Löffel Honig gehaltvoller, ins Müsli kann man einen Esslöffel Sahne geben und Salat mit einer Extra­dosis Raps- oder Olivenöl anmachen. Doch auch wer all diese Ratschläge umsetzt, sollte sich keine übersteigerten Hoffnungen machen und die Ziele nicht zu hoch stecken. Die Kilos, die Untergewichtige damit zulegen, bleiben überschaubar. Realistisch ist eine Gewichtszunahme von zwei bis vier Kilogramm innerhalb von drei bis sechs Monaten, sagen Experten.

Mehr lesen
26.08.2014 Pause

Bewegung macht kreativ

Ein Spaziergang beflügelt den Geist: Deshalb sollten sich Mitarbeiter nach Möglichkeit öfter eine kurze Auszeit an der frischen Luft gönnen
Ein Spaziergang beflügelt den Geist: Deshalb sollten sich Mitarbeiter nach Möglichkeit öfter eine kurze Auszeit an der frischen Luft gönnen
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Bewegung macht kreativ, fanden Forscher der Universitäten Stanford und Santa Clara (USA) heraus. 179 Freiwillige sollten sitzen, auf dem Laufband gehen, über den Campus schlendern und währenddessen sowie danach verschiedene Aufgaben lösen. Ergebnis: Sowohl das Laufbandtraining als auch der Spaziergang führten zu deutlich mehr kreativen Ideen. Firmen, die auf gute Einfälle angewiesen sind, folgern die Wissenschaftler, sollten Mitarbeitern häufiger Pausen an der frischen Luft erlauben.

Mehr lesen
25.08.2014 Ernährung

"Wunderstoff" in Rotwein entzaubert

Die Substanz Resveratrol, die in Rotwein vorkommt, besitzt anscheinend doch keine gesundheitsfördernden Effekte
Die Substanz Resveratrol, die in Rotwein vorkommt, besitzt anscheinend doch keine gesundheitsfördernden Effekte
Bildnachweis: Thinkstock / iStock

Rotwein, in Maßen genossen, wird eine gesundheitsfördernde Wirkung auf das Herz-Kreis­lauf-System nachgesagt. Lange wurde dieser mögliche Effekt dem Inhaltsstoff Resveratrol zugeschrieben – entsprechende Nahrungsergänzungsmittel kamen auf den Markt. Forscher der Universität Baltimore (USA) wollten es genau wissen. Sie untersuchten die Resveratrol-Aufnahme von 782 Probanden und ver­glichen diese Werte mit dem Gesundheits­zustand der Teilnehmer. Ergebnis: Resveratrol besitzt keine gesundheitsfördernde Wirkung. Diese sei wohl auf andere Substanzen im Rotwein zurückzuführen. Welche das sein könnten, ist noch nicht erforscht.

Mehr lesen
23.08.2014 Parfüm

Der Duft des Sommers

Blumig: So riecht der Sommer auf der Haut
Blumig: So riecht der Sommer auf der Haut
Bildnachweis: Thinkstock / iStock

Wählen Sie für die sonnenverwöhnte Zeit des Jahres ein leichtes, frisches Parfüm. Düfte von Frühlings- und Sommerblumen wie Narzissen oder Maiglöckchen passen hervorragend. Auch Zitrusdüfte kommen gut an. Damit das Parfüm länger hält, cremen Sie sich nach dem Duschen mit einer feuchtigkeitsspendenden, neutralen Lotion ein und sprühen dann den Duft auf die Haut.

22.08.2014 Demenz

Guter Job, später Lohn

Berufe, die viel Selbstständigkeit bieten, können das Demenz-Risiko senken
Berufe, die viel Selbstständigkeit bieten, können das Demenz-Risiko senken
Bildnachweis: Thinkstock / Pixland

Wer am Arbeitsplatz in hohem Maß selbstständig planen und handeln kann, hat im Alter ein geringeres Demenz-Risiko. Das zeigt eine Studie der Universität Leipzig. Demnach hält es geistig fit, sich im Beruf selbst Ziele setzen zu können, Strategien zu entwickeln sowie Handlungsabläufe zu planen und zu organisieren. In der Studie hatten Menschen mit solch hohem Maß an Selbstverantwortung ein um 27 Prozent geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken, als andere Arbeitnehmer. Für ihre Untersuchung nutzten die Studienautorinnen Daten, die im Rahmen der Leipziger Altersstudie bei 1265 über 75-Jährigen seit mehr als acht Jahren regelmäßig erhoben werden.

Mehr lesen