15.11.2014 Gehirn

Lebenslang lernen

Wer sich geistig fit hält – zum Beispiel durch Lesen oder Musizieren – kann einer Demenz gegensteuern
Wer sich geistig fit hält – zum Beispiel durch Lesen oder Musizieren – kann einer Demenz gegensteuern
Bildnachweis: Thinkstock/Hemera

Wer sein Leben lang geistig aktiv ist, kann den Beginn einer Demenz um bis zu neun Jahre hinauszögern. Dies belegt eine Studie der Mayo-Klinik in Rochester (USA) mit mehr als 2000 Teilnehmern zwischen 70 und 89 Jahren. Die Forscher berücksichtig­ten Bildung, frühere Berufstätigkeit und derzeitige geistige Aktivi­täten. Zu Letzteren zählten etwa musizieren, sich am Computer beschäftigen, lesen oder Kontakte pflegen. Ergebnis: Auch im Alter mindestens dreimal pro Woche solchen Interessen nachzugehen erwies sich als positiv.

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14.11.2014 Psyche

Rot macht eifersüchtig

Rot ist sexy – das finden auch Frauen. Sie schätzen Damen in rot als weniger treu und sexuell offener ein
Rot ist sexy – das finden auch Frauen. Sie schätzen Damen in rot als weniger treu und sexuell offener ein
Bildnachweis: Jupiter Images GmbH/Photos.com

Auf eine Frau in Rot reagieren nicht nur Männer, die sie sexy finden. Auch Frauen halten sie für be­sonders attraktiv – und wittern Gefahr. Bei einer Studie der Uni­versität von Rochester (USA) bewerteten knapp 200 Teilnehmerinnen zwischen 18 und 65 Jahren Fotos anderer Frauen. Sie schätzten dieselbe Person als sexuell offener und weniger treu ein, wenn sie Rot trug, als wenn sie weiß oder grün gekleidet war. Frauen mit Partner wollten die rot gekleide­ten Damen entsprechend ungern mit ihrem Liebsten allein lassen.

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13.11.2014 Staphylokokkus aureus

Hartnäckiger Winzling

Der Keim ist häufig Bestandteil der natürlichen Hautflora. Bei Verletzungen kann er mitunter problematisch werden
Der Keim ist häufig Bestandteil der natürlichen Hautflora. Bei Verletzungen kann er mitunter problematisch werden
Bildnachweis: W&B/Bernhard Huber

Staphylococcus aureus, ein häufiger Hautbewohner, ist ausgesprochen trickreich. Die Bakterien können bei Verletzungen Abszesse verursachen. Sie sind wandelbar und bilden manchmal kleine Kolonievarianten. In dieser Form sind sie sehr ­resistent, wie Forscher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein zeigten: Körpereigene Antibiotika können ihnen wenig anhaben. Die Forscher empfehlen, schlecht heilende Wunden auf diese Bakterienvarianten zu untersuchen; bei Standard­labortests werden sie oft übersehen.

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12.11.2014 Hopfen

Beruhigendes Heilkraut

Seine Aromen geben dem Bier Geschmack, seine Bitterstoffe machen es haltbar. Der meiste Hopfen landet im Braukessel, ein Teil aber auch in Tee, Badewanne und Kissen
Seine Aromen geben dem Bier Geschmack, seine Bitterstoffe machen es haltbar. Der meiste Hopfen landet im Braukessel, ein Teil aber auch in Tee, Badewanne und Kissen
Bildnachweis: RYFCD/Pixtal/Kräutergarten 3

Beim Anblick eines Hopfengartens kommt manchem Bierliebhaber das Reinheitsgebot von 1516 in den Sinn. Bierbrauer dürfen, so heißt es darin, nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser zum Brauen verwenden. Grund für die Verordnung: Allzu oft wurde das Gebräu zu dieser Zeit mit Zutaten wie Ochsengalle, Johanniskraut oder sogar giftigem Bilsenkraut gestreckt, das Halluzinationen hervorrufen kann. Für die Konservierung wurde stets Hopfen verwendet. Seine Bitterstoffe machen das Bier haltbar und verleihen ihm den typischen Geschmack. Doch die Pflanze kann mehr. Sie ist nicht nur im Maßkrug, sondern wegen ihrer beruhigenden Wirkung auch in Arzneitees, Tabletten und Badezusätzen zu finden.

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10.11.2014 Venenentzündung

Aloe vera hilfreich?

Möglicherweise lindert Aloe-vera-Gel die Beschwerden einer Venenentzündung oder beugt dieser sogar vor
Möglicherweise lindert Aloe-vera-Gel die Beschwerden einer Venenentzündung oder beugt dieser sogar vor
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Patienten, die im Krankenhaus Injektionen oder Infusio­nen erhalten, reagieren manchmal mit einer schmerzhaften Venenentzündung. Wissenschaftler der Cochrane-Gemeinschaft untersuchten, ob Aloe-vera-Gel vorbeugen oder die Beschwerden lindern kann. Dazu fassten sie die Ergebnisse von 43 Studien mit insgesamt 7465 Teilnehmern zusammen. Aloe vera schnitt darin oft besser ab als die Standardbehandlung mit Alkohol oder Magnesiumsulfat. Die Forscher bemängeln allerdings die schlechte Qualität vieler Untersuchungen zu dem Thema.

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08.11.2014 Lebensmittel

Bio ist gesünder

Eine Übersichtsarbeit zeigt: Bio-Gemüse enthält mehr gesunde Inhaltsstoffe und weniger Pestizide als herkömmliche Ware
Eine Übersichtsarbeit zeigt: Bio-Gemüse enthält mehr gesunde Inhaltsstoffe und weniger Pestizide als herkömmliche Ware
Bildnachweis: W&B/Simon Katzer

Gemüse aus ökologischer Landwirtschaft enthält mehr gesunde Nährstoffe als herkömmlich erzeugtes. Das zeigt eine Analyse wissenschaftlicher Studien, die ein Forscherteam kürzlich im British Journal of Nutrition veröffentlichte. In Biofeldfrüchten stecken demnach 18 bis 69 Prozent mehr zellschützende Antioxidanzien, etwa Flavanone und Antho­cyane. Außerdem ermittelten die Wissenschaftler viermal weniger Pestizidrückstände und nur halb so viel Kadmium auf Gemüse aus Bioanbau.

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07.11.2014 Musik

Nicht zu laut aufdrehen!

Um Hörschäden zu vermeiden, sollten Sie beispielsweise das Radio nicht auf volle Lautstärke stellen und sich nicht dirket vor die Boxen stellen
Um Hörschäden zu vermeiden, sollten Sie beispielsweise das Radio nicht auf volle Lautstärke stellen und sich nicht dirket vor die Boxen stellen
Bildnachweis: Thinkstock/Comstock Images

Viele lieben die volle musika­li­sche Dröhnung – schädigen damit aber ihr Gehör. Deshalb empfiehlt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Grenzwerte für die wöchentliche Lärmbelastung. Besonders schnell werden diese bei Rockkonzer­ten überschritten. Im Schnitt liegt der Schalldruckpegel hier bei rund 100 Dezibel (dB) – nur eine Stunde pro Woche sollte man sich solcher Beschallung aussetzen, um keinen Hörschaden zu riskieren. Was das Gehör schützt: Während eines Rockkonzerts Ohrstöpsel tragen, nicht vor Boxen stellen, Radio und MP3-Player nicht voll aufdrehen und nach lauter Musik den Ohren die doppelte Zeit Ruhe gönnen.

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06.11.2014 Rauchen

Schädliche Morgen-Zigarette

Je früher morgens Raucher zur ersten Zigarette greifen, desto stärker sind sie von Nikotin abhängig, zeigt eine Studie
Je früher morgens Raucher zur ersten Zigarette greifen, desto stärker sind sie von Nikotin abhängig, zeigt eine Studie
Bildnachweis: Thinkstock/istock

Je eher jemand nach dem Aufstehen zur Zigarette greift, desto größer ist die Abhängigkeit vom Inhaltsstoff Nikotin. Aber auch das Lungenkrebsrisiko steigt mit der frühen Zigarette. Das bestätigt eine Studie des National Cancer Institute der USA.

05.11.2014 Sodbrennen

Die Speiseröhre schützen

Gelegentliches Brennen hinter dem Brustbein lässt sich leicht bekämpfen. Bei regelmäßigen Beschwerden kann es zu ernsthaften Schäden kommen
Gelegentliches Brennen hinter dem Brustbein lässt sich leicht bekämpfen. Bei regelmäßigen Beschwerden kann es zu ernsthaften Schäden kommen
Bildnachweis: W&B/Martin Ley

Die Gastritis hat ausgedient, sagen Experten. Nicht als Krankheit – Entzündungen der Magenschleimhaut und Ma­gengeschwüre gibt es nach wie vor –, aber als universelle Erklärung für Sodbrennen, saures Aufstoßen, Magendrücken und andere Verdauungsprobleme. Früher musste die Gastritis für alles herhalten. Heute sind die Patienten viel besser aufgeklärt. Die meisten wissen, dass ihre Beschwerden durch einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre zustande kommen. Die Ursachen kennt fast jeder Dass üppige Mahlzeiten zu später Stun­de die Beschwerden ebenso auslösen können wie zu viel Süßes, Fettes oder Scharfes, braucht man Menschen, die an Sodbrennen leiden, nur selten zu ­erklären. Die meisten sind ausgesprochen gut informiert. Die Mehrzahl weiß zudem, dass manche Medikamente, zu viel Alkohol und Nikotin die Säureproduktion „anheizen“. Viele glauben aber auch, dass eine Infektion mit Helicobacter pylori die Ursache für ihre Beschwerden sein könnte. Und tatsächlich wurden die Bakterien, die im Magen eine Schleimhautentzündung auslösen, lange Zeit verdächtigt, Sodbrennen mitzuver­ur­sachen. Eine überholte Ansicht. Helicobacter fördert den Reflux nicht, sagen Experten. Vielmehr lassen Studien vermuten, dass die Wahrscheinlichkeit für Sodbrennen ohne das Bakterium sogar höher ist. Zwar unterscheiden sich die Auslöser für Herzschmerzen und den Säure-Rückfluss völlig, aber die Beschwerden ähneln sich: Typischerweise führt die Säure zu saurem Aufstoßen, oft verbunden mit heftigem Brennen hinter dem Brustbein. Was wir hierzulande Sod­brennen nennen, heißt im englischen Sprachraum „Heart­burn“ – Herzbrennen. Diese Bezeichnung beschreibt sehr gut, was viele Betroffene spüren. Normalerweise verhindert ein Schließmuskel, dass Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Eine Refluxkrankheit beruht meist auf einer Schwä­­che dieses Muskels am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Hält der Schließmuskel dem Druck im Magen nicht stand, fließt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Die Schleimhaut der Speiseröhre ist für diese Strapazen jedoch nicht gerüs­­tet. Ab und zu etwas Säure hält sie zwar aus, aber bei einer Dauerbelas­­tung büßt sie allmählich ihre nor­male Zellstruktur ein. Sie verändert ihren Aufbau, um sich an die sauren Bedingungen anzupassen: Aus dem ursprünglichen Verband flacher Zellen wird eine Schleimhaut mit hohen Zellen, die teilweise auch Sekret abgeben. Neue Risikoeinschätzung Die veränderte Variante ähnelt der Auskleidung im Darm, die sauren Ma­­geninhalt deutlich besser aushält. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannte der britische Chirurg Norman Barrett die umgebaute Schleimhaut, die heute seinen Namen trägt. Nun könnte man die Barrett-Speiseröhre für eine gelungene Antwort der Natur halten: Die Schleimhaut schützt sich durch den Umbau vor den ständigen Säureattacken, und ­alles ist gut. Leider ist das nicht der Fall, wie Mediziner seit Jahrzehnten wissen. Denn die Zellen der veränderten Schleimhaut können entarten. Jedes Jahr erkranken etwa 6500 Menschen in Deutschland an Speiseröhrenkrebs. Weil sich dieses Risiko nur schwer abschätzen ließ, war lange unklar, in welchen Abständen Menschen mit Barrett-Veränderung kontrolliert werden sollten. Die Situation hat sich ­inzwischen ent­spannt. Die Gefahr einer Entartung wurde immer weiter nach unten korrigiert. Vor 15 Jahren gingen Ärzte noch davon aus, dass sich bei drei bis fünf Prozent der Barrett-Patienten pro Jahr eine Krebsvorstufe entwickelt. Heute gelten 0,1 Prozent als realistisch. Aber: Auch wenn das tatsächliche Risiko deutlich geringer ist als befürchtet, sollten Betroffene, bei denen eine Barrett-Schleimhaut fest­gestellt wurde, diese regelmäßig per Magenspiegelung kontrollieren lassen. Den Lebensstil ändern Bei ihren Therapieempfehlungen unterscheiden Ärzte zwischen gelegentlichen und regelmäßigen Beschwerden. Wer nur ab und an Schmerzen hinter der Brust spürt oder von saurem Aufstoßen geplagt wird, benötigt auch nur hin und wieder rezeptfreie Mittel, die schon lange bewährt sind. Vor allem sollten Betroffene ihren Lebensstil ändern. Das bedeutet: Übergewicht abbauen, Lebensmittel, Genussmittel und Situ­­ationen meiden, die das Sodbrennen auslösen. Und womöglich mit etwas erhöhtem Oberkörper schlafen. Eine leichte Neigung des Bettes reicht häufig aus. Das senkt den Druck im Magen und trägt dazu bei, nächtliche Beschwerden zu verhindern. Wer trotz dieser Maßnahmen mehrmals pro Woche Sodbrennen hat, sollte ärztlichen Rat einholen. Meist ist dann eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Mittel der Wahl sind seit einigen Jahren Protonenpumpenhemmer. Sie lindern die Beschwerden, indem sie die Säure­­bildung im Magen drosseln. Ihre Wirkung setzt rasch ein, sodass sie auch noch dann eingenommen werden können, wenn sich das Brennen bereits bemerkbar macht. Rund 90 Prozent der Menschen mit Reflux steuern ihre Behandlung selbst. Wenn sie Beschwerden haben, nehmen sie für eine gewisse Zeit Medikamente ein. Gehen die Beschwerden nach ein paar Tagen zurück, beenden sie die Behandlung selbstständig. Ein Dauer­einsatz von Arzneien ist selten nötig. Die Diagnose hinterfragen Problematisch ist die Situation, wenn der Reflux keine Beschwerden macht. Die Betroffenen merken nicht, wie die Säure ihre Speiseröhre schädigt. Daher sollten sie die Arzneien ständig einnehmen. Menschen, bei denen die Mittel nicht wirken, sollten die ur­sprüngli­­che Diagnose hinterfragen: Manchmal stellt man fest, dass es sich gar nicht um Reflux handelt. Unter Umständen stecken funktionel­le Verdauungsprobleme oder eine extrem empfindliche Speiseröhre hinter dem Problem. Das bedeutet: Die Betroffenen brauchen eine andere Behandlung.

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04.11.2014 Aufmerksamkeit

Störendes Handy

Die Anwesenheit eines Mobiltelefons beeinträchtigt die Kommunikation zwischen Menschen, zeigt eine Studie
Die Anwesenheit eines Mobiltelefons beeinträchtigt die Kommunikation zwischen Menschen, zeigt eine Studie
Bildnachweis: Thinkstock/Creatas

Selbst wenn das Mobiltelefon nicht genutzt wird, stört seine Anwesenheit die Kommunikation. Das ergab eine Studie von Psychologen der Universität von Virginia in Charlottesville (USA). Sie beobachteten 200 Menschen während eines Zweier-Gesprächs. Mal ging es um eher belanglose, mal um wichtige Themen. Anschließend sollten die Teilnehmer Auskunft über die Güte des Gesprächs geben. Unterhaltungen, während derer ein Mobiltelefon auf dem Tisch lag oder in der Hand gehalten wurde, bekamen schlechtere Bewertungen als „handylose“. Vor allem bei Gesprächen unter guten Freunden ließ das Handy das Einfühlungsvermögen schwinden.

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03.11.2014 Medikamente

Vorsicht bei Kühlschränken im Hotel

Wer wärmeempfindliche Mittel mit auf Reisen nimmt, sollte beim Lagern im Minibar-Kühlschrank darauf achten, dass diese nicht zu kalt werden
Wer wärmeempfindliche Mittel mit auf Reisen nimmt, sollte beim Lagern im Minibar-Kühlschrank darauf achten, dass diese nicht zu kalt werden
Bildnachweis: Creatas/ RYF

Fernreisende, die wärmeempfindliche Medikamente mitnehmen, verstauen diese manchmal in der Minibar ihres Hotelzimmers. Dabei ist Vorsicht geboten: Wenn das Arzneimittel zu nah an die Kühlrippen des kleinen Kühlschranks kommt, kann es gefrieren. Insulin und viele andere Injektionslösungen werden dadurch unwirksam, Cremes und Lotionen verändern ihre Beschaffenheit.

01.11.2014 Nüsse

Positiver Knabbereffekt

Möglicherweise wirken sich Mandeln günstig auf Herz und Kreislauf aus, legt eine Studie nahe
Möglicherweise wirken sich Mandeln günstig auf Herz und Kreislauf aus, legt eine Studie nahe
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Mandeln essen könnte das Risiko für einen Infarkt verringern. Das ergab eine Studie von Forschern der Universität Aston in Birmingham (Großbritannien). Die 60 Teilnehmer – sowohl gesunde Männer als auch solche mit mindestens zwei Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Leiden – aßen vier Wochen lang täglich 50 Gramm Mandeln. Eine Kontrollgruppe bekam keine Mandeln. Das Ergebnis: Die Mandelesser hatten einen besseren Blutfluss in den Gefäßen und mehr schützendes Vitamin E im Blut.

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31.10.2014 Büro

Lästige Unterbrechungen

Wer bei der Arbeit ständig gestört wird, leistet weniger
Wer bei der Arbeit ständig gestört wird, leistet weniger
Bildnachweis: Thinkstock/Creatas

Das Telefon klingelt, ein Kollege kommt ins Büro, das Telefon klingelt ... Unterbrechungen gibt es am Arbeitsplatz häufig. Forscher der George-Mason-Universität (USA) zeigten nun, dass solche Störungen nicht nur Zeit kosten, sondern tatsächlich die Leistung schmälern. Studenten sollten einen Aufsatz schreiben und wurden entweder mehrmals durch andere, kleine Aufgaben unterbrochen oder nicht. Die Arbeiten der Teilnehmer, die ungestört blieben, bewerteten unabhängige Prüfer im Schnitt besser.

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30.10.2014 Erkältung

Hustenlösender Efeu

Wer einen grippalen Infekt hat und unter Husten leidet, dem kann Efeu helfen
Wer einen grippalen Infekt hat und unter Husten leidet, dem kann Efeu helfen
Bildnachweis: W&B/Annette Falck

Früher nutzte man Efeu (Hedera helix), eine immergrüne Ranke, zusammen mit Seifenkraut als waschaktive Substanz. Viel später erst erkannten Forscher die heilende Kraft der jungen Efeublätter. Die darin enthaltenen Saponine verflüssigen festsitzenden Hustenschleim. Zusätzlich lindert der aus der Pflanze gewonnene Trocken­extrakt lästigen Hustenreiz, denn die Inhaltsstoffe erweitern die Bronchien. Und das mindert den Husten. Vorsicht: Unverarbeitet ist die ganze Efeu-Pflanze giftig.

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29.10.2014 Analfisteln

Schmerzhafte Gänge

Sie entwickeln sich aus verkümmerten Drüsen und machen eine Operation meist unumgänglich
Sie entwickeln sich aus verkümmerten Drüsen und machen eine Operation meist unumgänglich
Bildnachweis: W&B/Dr. Ulrike Möhle

Während das Stinktier ihnen seinen Ruf verdankt, haben sie beim Menschen längst ausgedient. Dennoch bereiten die verkümmerten Reste der kryptoglandulären Drüsen bisweilen Probleme. Sie liegen am Übergang vom Enddarm in den Analkanal in Einbuchtungen der Schleimhaut. Diese winzigen Drüsenreste entzünden sich bei manchen Menschen, und es bilden sich Eiteransammlungen. Solche Abs­zesse können anschwellen und schmerzen dann oft so stark, dass Betroffene kaum noch in der Lage sind zu sitzen. Die einzige erfolgversprechende Behandlung besteht darin, den Abszess aufzuschneiden, damit der Eiter abfließt. Dann heißt es abwarten. Bei rund der Hälfte der Patienten heilt der Abszess trotz des Eingriffs nicht komplett ab, sagen Experten. Vier bis sechs Wochen nach der Abszess-Dränage ist absehbar, ob sich die Entzündung fortsetzt. In diesem Fall wächst der Abszess in tiefere Gewebsschichten vor, es entwickelt sich ein Gang. Diese Röhre bezeichnen Ärzte als Analfistel: ein nicht natürlicher Verbindungsgang von der Haut zum Inneren des Afters oder Darms. Führt er nach außen, treten zusätzlich zu den typischen Abszess-Symptomen wie Schmerz und Schwellung auch Ab­sonderungen und Jucken auf. Prinzipiell können Fisteln an vielen Stellen im Körper entstehen – überall dort, wo eine chronische Entzündung zu einem Abszess führt. Allerdings kommen sie am Darmausgang am häufigsten vor. Warum bei manchen Menschen die Analabszesse abheilen, sich bei anderen aber eine Fistel entwickelt, ist ungeklärt. Antibiotika oder andere Medikamente bieten keinerlei Schutz vor dieser Entwicklung. Dagegen scheinen bestimmte Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Tuberkulose sie zu begünstigen. Um eine Operation kommen die Betroffenen nicht herum. Bei dem Eingriff geht es darum, die Fistel zu beseitigen und die Kontinenz des Patienten zu erhalten. Eben das macht Analfisteln so proble­matisch: Sie verlaufen immer durch die Schließmuskeln. Bei kurzen, äußerlich gelegenen Analfisteln ist nur wenig Muskel betroffen, sodass sie sich gut entfernen lassen. Nach dem Eingriff bleibt eine Wunde zurück, die einige Wochen zum Abheilen benötigt. Damit ist das Problem behoben. Tiefe Analfisteln, deren Gänge oft fünf oder mehr Zentimeter lang sind, lassen sich zwar auch vollständig entfernen, die Chirurgen müssen dafür aber die Schließmuskeln durchtrennen und anschließend wieder nähen. Diese Technik hat laut Experten Erfolgsquoten von 80 bis 90 Prozent. Doch es gibt ein Inkontinenzrisiko. Die Gefahr ist aber in den vergangenen Jahren durch Verbesserungen des Verfahrens und des Nahtmaterials deutlich gesunken. Die Operationswunde wird nicht zugenäht. Sie heilt nach einigen Wochen von selbst. In den ersten Tagen schützt sie ein Salbenverband, später reicht tägliches Ausspülen zur Pflege. Als Alternative zur operativen Entfernung haben Mediziner in den vergangenen 20 Jahren verschiedene andere Behandlungsverfahren entwickelt. Sie alle zielen darauf ab, nur die Öffnung der Fistel im Enddarm abzudichten und den Gang zu belassen. Die Idee dahinter: Bleibt der Nachschub aus dem Darm aus, heilt die Fistel ab. Was nachvollziehbar und plausibel klingt, hat in der Praxis aber gewisse Schwächen. Zwar schonen die neuen Verfahren die Schließmuskeln, sodass das Inkontinenz-Risiko gering ist. Doch egal, ob die Fistelöffnung mit Darmschleimhaut, einem Bio-Stöpsel oder einer Klemme verschlossen wird, an die Erfolgsquote der Standard-Operation kommt bisher kein Verfahren heran.

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28.10.2014 Johanniskraut

Unerwünschte Wirkungen

Die Heilpflanze kann mit verschiedenen Medikamenten wechselwirken
Die Heilpflanze kann mit verschiedenen Medikamenten wechselwirken
Bildnachweis: W&B/Annette Falck

Johanniskraut kann mit einer Reihe von Arzneien unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Ein Team aus Winston-Salem (USA) hat Gegenspieler des Naturheilmittels aufgespürt, das Ärzte bei Depressionen verordnen. Dabei handelt es sich um Blutgerinnungshemmer, Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) und ­Cholesterinsenker (Statine), vor allem jedoch um weitere Anti-Depressionsmittel (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer).

27.10.2014 Starke Monatsblutung

Eisenmangel?

Frauen, die eine intensive Periode haben, sollten ihre Eisenwerte überprüfen lassen
Frauen, die eine intensive Periode haben, sollten ihre Eisenwerte überprüfen lassen
Bildnachweis: Jupiter Images GmbH/French Photographers Only

Starke, lang anhaltende Monatsblutungen können zu Eisenmangel sowie Blutarmut führen und die Lebens­qualität beeinträchtigen. Das berichten finnische Forscher in der Fachzeitschrift Acta Obstetricia et Gyne­cologica Scandinavica. Sie hatten die Blutwerte von 236 Frauen mit extrem starken Blutungen untersucht. Bei 27 Prozent lag eine Blutarmut (Anämie) vor, bei 60 Prozent ein schwerer Eisenmangel. Ein Jahr nach der hormonellen oder operativen Behandlung der übermäßigen Blutungen fühlten sich die Frauen körperlich und geistig leistungs­fähiger und litten seltener an Ängsten und Depressionen. Die Wissenschaftler raten Ärzten deshalb, Frauen mit starken Monatsblutungen auf Anämie zu untersuchen und ihnen gegebenenfalls Eisenpräparate zu verschreiben.

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25.10.2014 Augen

Alkohol trübt die Sicht

Wer Alkohol getrunken hat, sieht bei Dunkelheit schlechter – dieser Effekt macht sich schon bei geringen Mengen bemerkbar
Wer Alkohol getrunken hat, sieht bei Dunkelheit schlechter – dieser Effekt macht sich schon bei geringen Mengen bemerkbar
Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Bereits geringe Mengen Alkohol verschlechtern die Sehfähigkeit in der Nacht. Das fanden Forscher der Uni­versität Granada (Spanien) heraus. Bei einer im Journal of Ophthalmology veröffentlichten Studie nahmen Probanden nach dem Konsum von Alkohol verstärkt kreisförmige Lichtschleier wahr und fühlten sich leichter geblendet. Die ­Wissenschaftler vermuten, dass das enthaltene Ethanol in die Tränenflüssigkeit gelangt und diese schneller verdunsten lässt. Ein weiterer Grund, sich nach Alkoholgenuss nicht ans Steuer zu setzen – selbst wenn man nur wenig getrunken hat.

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