07.08.2013 Moos

Polster mit Gesundheitswirkung

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen das weiche Naturmaterial zu vielerlei Zwecken. Heute wird sein großes Potenzial aber kaum noch ausgeschöpft
Seit Jahrtausenden nutzen Menschen das weiche Naturmaterial zu vielerlei Zwecken. Heute wird sein großes Potenzial aber kaum noch ausgeschöpft
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Sie wachsen extrem langsam auf Waldböden und Baumstämmen, Grabsteinen und Dachziegeln oder auch in Ritzen zwischen Pflastersteinen: Moose, die botanisch zu den Bryophyten zählen, gelten als äußerst genügsam und robust. Sie können überall dort existieren, wo ihnen ausreichend Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffe das Überleben ermöglichen. Natürliche Wundkompressen Für die Menschen sind Moose bereits seit jeher ein begehrtes Naturmaterial. Viele Völker nutzten die Pflanzen, um ihre Schlafstätten zu polstern oder Häuser und Boote abzudichten. Aufgrund der enormen Saugfähigkeit von Torfmoos sollen sogar die ersten Babywindeln damit ausgefüttert worden sein. Naturvölker haben die keimtötende Wirkung der Moose schon früh erkannt. Nordamerikanische Indianer setzten die weichen Pflanzen zum Beispiel bei Brandverletzungen ein, um Schmerzen zu lindern. Sogar im Ersten Weltkrieg wurden noch Wundkompressen aus Torfmoosen hergestellt. Die antimikrobielle Aktivität der Moose richtet sich sowohl gegen zahlreiche Bakterien als auch gegen Pilze. Wissenschaftler argumentieren, dass Moose längst ausgestorben wären, wenn sie sich nicht gegen Bakterien und Pilze zur Wehr gesetzt hätten. Weil die Wirksamkeit aber nicht in klinischen Studien nachgewiesen wurde, sind Moosextrakte heute zwar noch erhältlich, jedoch nicht als Arzneimittel zugelassen. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) finden rund 40 Moosarten gegen verschiedene Beschwerden Verwendung. Dennoch spielen die Moose auch in der fernöstlichen Medizin eher eine untergeordnete Rolle. Vielleicht liegt das an der mangelnden Verfügbarkeit von Moosen. Die Medizin profitiert aber auf eine andere Weise von den winzigen Pflänzchen. Eine Freiburger Arbeitsgruppe entwickelte bereits in den 1990er-Jahren ein biotechnisches Verfahren, um Moose als Produzenten komplex aufgebauter Proteine zu nutzen. Die Biologen züchten dabei in Moosbioreaktoren spezielle Varianten des Kleinen Blasenmützenmooses (Physcomitrella patens), die dann gezielt die gewünschten Eiweißstoffe erzeugen. So kann beispielsweise der sogenannte Faktor H, ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystems, künstlich hergestellt werden. Moose sind Feinstaubkiller Moose zählen zu den kleinsten und ältesten Landpflanzen. Im Gegensatz zu „höheren“ Pflanzen bilden sie keine Wurzeln aus. Sie ernähren sich von den Nährstoffen und Stäuben, die im Regenwasser gelöst sind. Das macht die kleinen Pflanzen zu wahren Feinstaubkillern. Durch elektrostatische Bindung halten sie den Schwebstaub fest und verstoffwechseln die anorganischen Anteile. Wissenschaftler wollen aufgrund dieser Erkenntnis ein Projekt in die Wege leiten, bei dem Moos zur Begrünung von Autobahn-Mittelstreifen eingesetzt werden soll, um den Feinstaub aus den Abgasen zu filtern. Bisher wurde das Verfahren jedoch nur auf einer Teststrecke in Bonn angewendet und an zwei Testanlagen mit begrünten Lärmschutzwänden. Im privaten Bereich läuft es besser. Hier werden die früher eher verpönten Moose zunehmend beliebter. Während die wild wachsenden Pflanzen in den vergangenen Jahrzehnten nämlich teils erbittert als Unkraut bekämpft wurden, nutzen heute viele Gartenbesitzer großflächige Moosmatten zur Begrünung von Dächern und Hauswänden oder zur Gartengestaltung – ein positiver Trend zur Natur und damit reinerer Luft. Unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten: Pharmazeutisch genutzt wird das Kleine Blasenmützenmoos, indem es gentechnologisch aufbereitet und dann kultiviert wird. In speziellen Bioreaktoren gewinnt die Pharmaindustrie komplexe Arzneistoffe. Als Feinstaubfilter können Moose die Luftverschmutzung verringern. Außerdem eignen sie sich als Bioindikatoren für die Luftqualität – vor allem hinsichtlich des Stickstoff- und Schwermetallgehalts der Atmosphäre.

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06.08.2013 Partnerschaft

Selbstwahrnehmung beeinflusst das Verhalten

Frauen, die sich attraktiver finden, als ihren Partner, investieren weniger Arbeit in die Beziehung, als solche, die den Mann an ihrer Seite schöner finden als sich selber
Frauen, die sich attraktiver finden, als ihren Partner, investieren weniger Arbeit in die Beziehung, als solche, die den Mann an ihrer Seite schöner finden als sich selber
Bildnachweis: PhotoDisc/RYF

Frauen, die ihren Partner attraktiver finden als sich selbst, investieren mehr in ihre Beziehung als jene, die solch ein Ungleichgewicht nicht empfinden. Wissenschaftler der Universität von Huddersfield (Großbritannien) befragten 192 Frauen nach ihrer Zufriedenheit mit sich und dem Verhältnis zu ihrem Partner. Dabei zeigte sich, dass Frauen, die sich für begehrenswerter hielten als ihren Partner, sich weniger um ihre Beziehung bemühten. Frauen, die sich für weniger attraktiv hielten, unternahmen mehr, um eine mögliche Untreue ihres Partners zu verhindern.

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05.08.2013 Kaugummi

Keine verminderte Kalorienaufnahme

Kaugummikauen hilft nicht beim Abnehmen, sagen Forscher
Kaugummikauen hilft nicht beim Abnehmen, sagen Forscher
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Hartnäckig hält sich das Gerücht, Kaugummi kauen würde das Hungergefühl dämpfen und beim Abnehmen helfen. Dass dies ein Mythos ist, zeigen zwei in dem Fachmagazin Eating Behaviors veröffentlichte Studien. Schoben sich die Probanden regelmäßig einen Kaugummi in den Mund, nahmen sie den Tag über zwar weniger Mahlzeiten und Imbisse zu sich. Die Menge der zugeführten Kalorien sank aber nicht. Kaugummi kauen könnte sogar eine ungünstige Wirkung haben: Produkte mit Minzegeschmack verringerten bei den Studienteilnehmern den Obstkonsum. Das liege vielleicht an dem Minzearoma, das den Geschmack von Obst beeinträchtige, vermuten die Forscher.

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03.08.2013 Lebenserwartung

Jogger leben länger

Frauen und Männer, die regelmäßig laufen gehen, erhöhen ihre Chancen älter zu werden
Frauen und Männer, die regelmäßig laufen gehen, erhöhen ihre Chancen älter zu werden
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Regelmäßiges Joggen senkt das Risiko um 63 Prozent, früher zu sterben, als es der statistisch errechneten Lebenserwartung entspricht. Frauen gewinnen so im Durchschnitt bis zu 5,6 Jahre an Lebenszeit, Männer bis zu 6,2 Jahre. Das berechneten Wissenschaftler anhand von Daten der Copenhagen City Heart Study mit 17.589 Teilnehmern, darunter 1878 Joggern. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein Lauftempo von rund acht bis zehn Kilometern pro Stunde ausreicht, wenn man das Risiko, vorzeitig zu sterben, senken will. Optimale Effekte stellten die Forscher bei Läufern fest, die maximal zweieinhalb Stunden pro Woche im Laufschritt unterwegs waren. Wichtig: Wer älter als 35 Jahre oder chronisch krank ist und neu mit dem Sport beginnt, sollte sich vor dem Start vorsichtshalber vom Arzt durchchecken lassen!

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02.08.2013 Videospiele

Ältere Menschen können profitieren

Senioren, die einmal in der Woche Computerspiele machen, sind oft glücklicher als Gleichaltrige, die nie spielen. Natürlich darf die Zeit vor dem Bildschirm nicht überhand nehmen
Senioren, die einmal in der Woche Computerspiele machen, sind oft glücklicher als Gleichaltrige, die nie spielen. Natürlich darf die Zeit vor dem Bildschirm nicht überhand nehmen
Bildnachweis: Thinkstock/Fuse

Videospielen wird viel Schlechtes nachgesagt. Sie machen aber auch Spaß. Und vor allem ältere Menschen könnten dauerhaft von ihnen profitieren. Für eine Studie befragten Wissenschaftler der Universität von North Carolina (USA) Senioren, die durchschnittlich 77 Jahre alt waren, wie oft sie eine Spielkonsole in die Hand nehmen. Jeder Dritte „daddelte“ mindestens einmal pro Woche. Diejenigen, die regelmäßig ihre Zeit mit Videospielen verbrachten, waren deutlich glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben als die anderen Teilnehmer. Wer nie spielte, hing eher negativen Gedanken nach und fühlte sich häufiger depressiv verstimmt.

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01.08.2013 Autofahrer

Sichere Fahrt mit Kaffee

Berufskraftfahrer, die regelmäßig Koffein zu sich nehmen, können damit ihr Unfallrisiko senken
Berufskraftfahrer, die regelmäßig Koffein zu sich nehmen, können damit ihr Unfallrisiko senken
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Berufskraftfahrer, die während der Arbeit Kaffee oder ein anderes koffeinhaltiges Getränk zu sich nehmen, fahren sicherer. Das zeigt eine Studie im British Medical Journal. Die Forscher verglichen 530 Lastwagenfahrer, die vor Kurzem einen Verkehrsunfall hatten, mit 517 unfallfreien Kollegen. In der zweiten Gruppe nahmen 43 Prozent mehr als 400 Milligramm Koffein (etwa fünf Tassen Filterkaffee) pro Tag zu sich, bei den Unfallfahrern waren es nur 13 Prozent. Unter Berücksichtigung anderer Faktoren berechneten die Forscher, dass der Konsum das Unfallrisiko um 63 Prozent senkt, ausreichende Pausen aber nicht ersetzen kann.

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31.07.2013 Seitenstechen

Ursachen immer noch ein Rätsel

Fast jeder Sportler kennt das lästige Ziehen. Woher die Schmerzen genau kommen ist bis heute nicht endgültig geklärt, es gibt unterschiedliche Ansätze
Fast jeder Sportler kennt das lästige Ziehen. Woher die Schmerzen genau kommen ist bis heute nicht endgültig geklärt, es gibt unterschiedliche Ansätze
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Sonnenstrahlen kitzeln auf der Haut, und der Himmel blitzt stahlblau: Das weckt bei vielen Freizeitsportlern den Trainingseifer. Doch oft erhält der Schwung schnell einen Dämpfer – nämlich dann, wenn Seitenstiche dem Läufer die Luft abschnüren. So weitverbreitet diese Beschwerden sind, so wenig kennen Ärzte ihre Ursachen. Sicher ist nur, dass die Muskeln beim Sport verstärkt Sauerstoff verbrauchen. Gerade bei Untrainierten kann es so zu einer Unterversorgung kommen. Der Mangel führt zu einer Art Energiekrise: Die Muskelfasern, die sich normalerweise gleichmäßig anspannen und wieder lösen, bleiben zusammengezogen. Das führt zu schmerzhaften Verkrampfungen. Zwerchfell unter Verdacht Viele Forscher vermuten, dass das Zwerchfell die lästigen Stiche auslöst. Beim Einatmen zieht es sich zusammen, die Lunge dehnt sich dadurch in Richtung Bauchraum aus und kann Luft aufnehmen. Beim Ausatmen erschlafft das Zwerchfell wieder, und die Bauchmuskeln schieben es nach oben. Dadurch werden die Lungen zusammengepresst, und die Luft entweicht aus dem Organ. Wenn wir uns anstrengen, atmen wir stärker und schneller. Zudem entziehen die beanspruchten Muskeln dem Zwerchfell Sauerstoff. Vor allem in Kombination mit einer falschen Atemtechnik kann es dann leicht verkrampfen. Weitere Verdächtige sind die Blutspeicherorgane Leber und Milz: Sie setzen unter anderem Blut frei, wenn wir uns anstrengen und die Muskeln einen erhöhten Sauerstoffbedarf haben. Dadurch kann es in den Organen selbst zu einem Sauerstoffmangel kommen, der möglicherweise den Schmerz hervorruft. Es könnte auch verschiedene Ursachen für unterschiedliche Arten von Seitenstechen geben. Auch der Magen-Darm-Trakt steht unter Verdacht: Wer vor dem Sport etwas isst, bekommt eher Seitenstechen. Das könnte daran liegen, dass zu wenig Blut für die Verdauung vorhanden ist. Hinzu kommt, dass die Verdauungsorgane nach dem Essen schwerer sind und das Zwerchfell nach unten ziehen. Banane statt Eintopf Wer sich an bestimmte Regeln hält, beugt solchen Problemen vor. So sollten Sportler vor dem Training höchstens eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Eine Banane bringt Energie, den Linseneintopf sollte man besser hinterher essen. Auch bei Untrainierten kommt es schneller zu Seitenstechen. Daher sollten sie langsam beginnen und die Intensität allmählich steigern. Die Schmerzen sind ein Zeichen dafür, dass man sich überanstrengt. Seitenstechen vermeiden: Nehmen Sie vor dem Training keine frucht- oder kohlensäurehaltigen Getränke zu sich. Unmittelbar vor dem Sport gründlich aufwärmen. Stärken Sie auch die Rumpfmuskulatur: Menschen mit schwachen Bauchmuskeln haben öfter Seitenstechen. Atmen Sie beim Sport möglichst tief und gleichmäßig. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Wer gebeugt oder mit verkrampftem Oberkörper läuft, bekommt Studien zufolge häufiger Seitenstechen.

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30.07.2013 Rauchstopp

Dicker, aber trotzdem gesünder

Wer nach dem Rauchstopp ein bisschen zulegt, senkt trotzdem das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Am besten stehen die Chancen für Menschen, die nie geraucht haben
Wer nach dem Rauchstopp ein bisschen zulegt, senkt trotzdem das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Am besten stehen die Chancen für Menschen, die nie geraucht haben
Bildnachweis: Thinkstock/Hemera

Wer mit dem Rauchen aufhört, nimmt im Schnitt drei Kilo zu. Die Befürchtung, dadurch steige das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, ist aber unbegründet. Das legt eine in dem Fachblatt JAMA veröffentlichte Studie mit rund 3200 Teilnehmern nahe. In einem Zeitraum von 25 Jahren traten bei ihnen 631 Mal Probleme mit dem Herzen oder dem Kreislauf auf. Von 100 rauchenden Probanden erlitten 5,9 einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Ähnliches. Bei den Ex-Rauchern waren es 3,2 und bei den Teilnehmern, die nie geraucht hatten, 2,4.

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29.07.2013 Gesundheit

Starker Händedruck gutes Zeichen

Ein kräftiger Händedruck ist eine freundliche Begrüßung und kann auch ein Anzeichen für einen guten Gesundheitsstand sein
Ein kräftiger Händedruck ist eine freundliche Begrüßung und kann auch ein Anzeichen für einen guten Gesundheitsstand sein
Bildnachweis: Thinkstock/Fuse

Ein kräftiger Händedruck wirkt nicht nur sympathisch, er ist auch ein Zeichen für Gesundheit. Das deuten Forscher im British Medical Journal an. Sie verfolgten 24 Jahre lang die Entwicklung einer Million männlicher schwedischer Jugendlicher. Unter anderem testeten sie die Muskelstärke per Händedruck. Je schwächer er war, umso früher starben die Teilnehmer durch Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Suizid.

26.07.2013 Naturkosmetik

Nachtkerzenöl in Cremes

In kosmetischen Cremes wirkt der Zusatz von Nachtkerzenöl beruhigend auf gereizte Haut und glättet rissige Stellen
In kosmetischen Cremes wirkt der Zusatz von Nachtkerzenöl beruhigend auf gereizte Haut und glättet rissige Stellen
Bildnachweis: Thinkstock/Hemera

Früher galt die Wurzel der Nachtkerze (Oenothera biennis) als kräftigendes Gemüse. Deshalb ziert die Pflanze noch heute viele Bauerngärten. In der Naturheilkunde wird das Öl der Samen genutzt. Die darin enthaltenen essenziellen Fettsäuren, vor allem Gamolensäure, sollen bei atopischem Ekzem helfen. Allerdings ist die Studienlage dazu uneinheitlich. Als Zusatz in kosmetischen Cremes beruhigt das Öl gereizte Haut, es glättet raue und rissige Stellen.

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25.07.2013 Lebensqualität

Qigong unterstützt Brustkrebspatienten

Das konzentrierte Körpertraining Qigong hebt die Laune und kann auch bei Frauen mit Brustkrebs die Lebensqualität erhöhen
Das konzentrierte Körpertraining Qigong hebt die Laune und kann auch bei Frauen mit Brustkrebs die Lebensqualität erhöhen
Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

Frauen, die nach einer Brustkrebsoperation bereits während der Zeit der Bestrahlung intensiv Qigong trainieren, verbessern ihre Lebensqualität. Vor allem depressive Verstimmung und chronische Erschöpfung (Fatigue) gehen zurück. Das zeigten Untersuchungen von Forscherteams aus den USA (Universität Texas), China (Universität Schanghai) und Deutschland (Technische Universität Dresden). Von den chinesischen Übungen profitierten jene Frauen am meisten, die vorher deutliche depressive Symptome hatten. Bei ihnen hob sich binnen vier Monaten kontinuierlich die Stimmung, und die Erschöpfung wurde abgeschwächt. In der Kontrollgruppe, in der die Patientinnen noch auf das Qigong-Angebot warteten, stellten die Wissenschaftler nur minimale Verbesserungen fest.

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24.07.2013 Sportverletzungen

Schneller wieder fit werden

Leichte Blessuren selbst versorgen – je früher desto besser
Leichte Blessuren selbst versorgen – je früher desto besser
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Kurz nicht aufgepasst, und schon ist man mit dem Fahrrad gestürzt. Beim Kicken mit den Kindern grätscht der Vater übermütig nach dem Ball und zerrt sich einen Muskel. Kleine Sportunfälle passieren schnell. Dann ist es wichtig, die Verletzung rasch und gut zu versorgen. Generell gilt: Je früher die Behandlung beginnt, umso geringer sind die Folgebeschwerden wie Schwellungen, Blutergüsse oder – je nach Art und Schwere der Sportverletzung – auch funktionelle Beeinträchtigungen. Bei tiefen Wunden, heftigen Blutungen, starken Schmerzen, Knochenbrüchen oder Kopfverletzungen sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. Doch nicht nur bei akuten Verletzungen ist es wichtig, richtig zu reagieren. Auch bei vermeintlich leichteren, aber immer wiederkehrenden Beschwerden lohnt es sich, nach der Ursache zu suchen und sie wenn möglich zu behandeln. Sonst besteht die Gefahr, dass es zu chronischen Spätschäden kommt. Muskelzerrung Sprints, Sprünge, schnelles Abstoppen oder plötzliche Richtungswechsel können zu einer Muskelverletzung führen. Beim Fußball sind oft die Adduktoren betroffen, was häufig als Leistenzerrung bezeichnet wird. Dann gilt wie bei den meisten Sportverletzungen die PECH-Regel: Pausieren. Eis. Compression. Hochlegen. Eine kühlende Schmerzsalbe unter dem Kompressionsverband kann die Beschwerden lindern. Bei größeren Muskelverletzungen wie zum Beispiel Abrissen sollte stets ein Arzt aufgesucht werden. Schürf- oder Platzwunde Aufgeschlagene Knie und Ellbogen sind bei einem Sturz vom Rad keine Seltenheit. Verschmutzte Wunden sollten mit Wasser und am besten auch mit einem Schleimhaut-Desinfektionsmittel gereinigt werden. Stecken Splitter oder Steinchen in der Haut fest, sollte ein Arzt sie entfernen. Je nach Größe der Verletzung ein Gelpflaster aufkleben oder einen Verband anlegen, der die Wunde feucht hält, etwa einen Schaum- oder Hydrokolloidverband. Das Wundsekret bleibt an der Wunde, hält sie sauber, und die Haut wächst schön nach. Außerdem müssen solche Pflaster viel seltener gewechselt werden. Leichte Schürfwunden heilen am besten ohne Pflaster an der Luft ab. Ab circa einem halben Zentimeter Tiefe sollte eine Wunde genäht werden. Für kleinere, klaffende Risse oder Schnitte reichen Klammerpflaster aus. Bei offenen Wunden ist es wichtig, dass ein Tetanusschutz besteht. Andernfalls sollte die Impfung aufgefrischt werden.Prellung Knallt ein Ball auf den Körper, trifft diesen ein Schlag oder Tritt, können Schwellungen und Blutergüsse die Folgen sein. Bei einer starken Prellung sofort pausieren, die Stelle kühlen und einen Druckverband anlegen. Eine Schmerzsalbe mit abschwellender Wirkung unterstützt die Heilung. Deckt man die Salbe mit einem Folienverband ab, wird der Wirkstoff besser aufgenommen.Verstauchung Umgeknickt, den Fuß vertreten: Bei einer Distorsion werden Gelenkkapsel, Bänder oder Muskeln zu stark gedehnt. Zur Erstversorgung die PECH-Regel anwenden (siehe oben). Ein Bruch sollte von einem Arzt ausgeschlossen werden. Bandverletzungen werden nur noch selten operiert, sondern mit einer Schiene therapiert. Verstaucht man sich bei einem Ausflug in die Berge das Sprunggelenk, wird es mit einer elastischen Binde stabilisiert. Den Wanderschuh enger binden. Das ist unangenehm, gibt aber Halt für den Abstieg. Ein längerer Ast als Wanderstockersatz kann zusätzlich hilfreich sein.Auf der Tour verletzt Bei einer Wanderung oder Fahrradtour sollte man für kleinere Verletzungen gerüstet sein. Ein Blasenpflaster ist dabei doppelt sinnvoll. Es hilft nicht nur bei Blasen, es deckt auch Schürfwunden ab und versorgt selbst tiefere Wunden – zumindest so lange, bis man einen Arzt erreicht. Auf einer Bergtour will man nicht zu viel mitschleppen, aber trotzdem das Nötigste dabeihaben. Eine Kompresse, eine elastische Binde und ein Tapeverband sind das Minimum. Das Tape kann wie ein normales Klebepflaster einen Verband fixieren. Es kann aber auch dazu dienen, Gelenke zu stabilisieren, etwa bei einer Verstauchung. Allerdings muss man wissen, wie das geht. Beratung dazu bekommen Sie in der Apotheke.

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23.07.2013 Arbeitsplatz

Stille Stunde im Büro

Telefon, Krach, Kollegen – wer sich nur eine Stunde am Tag im Büro nicht stören lässt, arbeitet besser und ist zufriedener
Telefon, Krach, Kollegen – wer sich nur eine Stunde am Tag im Büro nicht stören lässt, arbeitet besser und ist zufriedener
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Wer sich nicht durch E-Mails, Telefonate oder Kollegen stören lässt, arbeitet effektiver und ist zufriedener. Schon eine Stunde konzentriertes Arbeiten pro Tag macht einen deutlichen Unterschied. Das ergab eine Studie der Universität des Saarlands, bei der 27 Manager zwei Wochen Tagebuch führten. So ein Vorhaben umzusetzen ist nicht einfach: Es erfordert viel Selbstdiziplin und idealerweise die Unterstützung des Vorgesetzten.

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22.07.2013 Demenz

Sinn für Ästhetik bleibt erhalten

Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, behalten offenbar größtenteils ihren Geschmack, was Ästhetik betrifft
Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, behalten offenbar größtenteils ihren Geschmack, was Ästhetik betrifft
Bildnachweis: Jupiter Images/FRENCH PHOTOGRAPHERS ONLY

Der Sinn für Ästhetik besteht auch bei einer fortgeschrittenen Alzheimer-Erkrankung weiter. Das fanden Wissenschaftler der Universität Wien heraus. Sie baten 18 Patienten mit Demenz, Landschaftsbilder danach zu sortieren, wie gut sie ihnen gefallen. Zwei Wochen später konnten die Kranken sich großenteils nicht mehr an die Bilder erinnern. Die Reihenfolge ihrer Geschmacksurteile blieb aber fast gleich. Interessanterweise fiel das Ergebnis bei Porträtfotografien anders aus. Dort schien es keine Konstanz des ästhetischen Empfindens zu geben.

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20.07.2013 Schlaganfall

Ballaststoffe senken das Risiko

Der Verzehr ballaststoffhaltiger Lebensmittel, wie Vollkornprodukte und Obst, kann das Risiko senken, einen Schlaganfall zu erleiden
Der Verzehr ballaststoffhaltiger Lebensmittel, wie Vollkornprodukte und Obst, kann das Risiko senken, einen Schlaganfall zu erleiden
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Eine Übersichtsarbeit der Universität Leeds (England) belegt erneut eindeutig: Wer sich ballaststoffreich ernährt, hat ein niedrigeres Risiko für einen Schlaganfall. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse enthalten viele Ballaststoffe. Bereits zusätzliche sieben Gramm täglich – das entspricht einer Portion Vollkornpasta plus zwei Portionen Gemüse oder Früchte – reduzieren das Schlaganfall-Risiko um sieben Prozent. In Deutschland erleiden jährlich etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall.

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19.07.2013 Kinder

Nachahmen, um dazuzugehören

Kinder kopieren das Verhalten von ihren Eltern, weil sie auch dabei sein wollen
Kinder kopieren das Verhalten von ihren Eltern, weil sie auch dabei sein wollen
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Ob Mamas Make-up oder Papas Sprüche: Kleinkinder machen häufig nach, was ihre Umwelt ihnen vorlebt – allerdings in erster Linie nicht, um zu lernen, sondern um dazuzugehören, wie Psychologen der Universität von Nottingham (England) demonstrierten. Sie ließen gesunde und autistische Kinder beobachten, wie ein Erwachsener an ein Spielzeug gelangt. Dieser trieb dabei auch offensichtlich Unfug. Die gesunden Kinder machten den Quatsch öfter nach, die autistischen hingegen gingen zielgerichteter vor. Bei ihnen sind die sozialen Reflexe gemindert.

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18.07.2013 Gesundheit

Stress steigert nicht das Krebsrisiko

Eine dauerhafte Stressbelastung ist zwar nicht gesund, soll aber nicht das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken
Eine dauerhafte Stressbelastung ist zwar nicht gesund, soll aber nicht das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken
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Beruflicher Stress ist zwar ungesund für Herz und Psyche, das Risiko für Krebs scheint er aber nicht zu erhöhen. Das zeigt eine im British Medical Journal veröffentlichte Analyse von zwölf Studien aus sechs europäischen Ländern. 116.000 gesunde Probanden wurden im Durchschnitt zwölf Jahre lang beobachtet und dazu befragt, wie sehr sie unter Arbeitsbelastung und Zeitdruck litten. Fünf Prozent der Teilnehmer erkrankten in dieser Zeit an Krebs. Einen Zusammenhang mit der Stressbelastung stellten die Wissenschaftler nicht fest.

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17.07.2013 Schmerzbehandlung

Nicht alle Patienten profitieren von Opioiden

Ärzte verschreiben zunehmend häufiger starke Schmerzmedikamente. Doch nicht immer profitieren die Patienten davon
Ärzte verschreiben zunehmend häufiger starke Schmerzmedikamente. Doch nicht immer profitieren die Patienten davon
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Zwischen 2000 und 2010 stieg die Zahl der Menschen deutlich, die in Deutschland Schmerzmittel vom Typ der Opioide erhielten. Die Menge der verordneten Tagesdosen verdoppelte sich gar. Manche Experten begrüßen den Anstieg, andere warnen vor einer Fehlversorgung. Allerdings beruht fast die Hälfte des Anstiegs darauf, dass die Bevölkerung älter wird. Senioren leiden öfter unter Schmerzen. Opioide können starke Schmerzen lindern und führen unter ärztlicher Kontrolle in der Regel nicht zu einer Abhängigkeit. Vor allem bei Tumorschmerzen sind sie die Mittel der Wahl. Deutschland galt lange Zeit als unterversorgt. Insofern sehen viele Ärzte den aktuellen Trend zu mehr Opioid-Verschreibungen positiv. Die Gefahr eines massiven Schmerzmittelmissbrauchs, wie er aus den USA bekannt ist, würde in Deutschland derzeit nicht bestehen.Doch der Anstieg der Verordnungszahlen hat auch Schattenseiten. Es gibt Ärzte, die vermuten, dass Opioide auch an Patienten ausgegeben werden, denen die Mittel nichts nützen. Ein Ärzteteam am Schmerzzentrum der Universität Dresden hat die Verordnungen zwischen 2000 und 2010 analysiert. Die Ergebnisse widersprechen der Vorstellung, dass Opioide vor allem Tumorpatienten zugutekommen. So litten rund acht von zehn Patienten nicht an Krebs. Bei Menschen mit chronischen Muskel- oder Gelenkschmerzen helfen die Mittel jedoch nicht auf Dauer und sind womöglich gefährlich. Denn Opioide machen müde und vergrößern vor allem bei älteren Patienten das Risiko für Stürze. Die Schläfrigkeit führt zudem zu Inaktivität. Dabei lindert gerade mehr Bewegung langfristig den Schmerz. Umgekehrt gehen viele Patienten leer aus, die auf die Mittel angewiesen wären. Die Daten des Schmerzzentrums der Universität Dresden zeigen, dass nur bei der Hälfte der Krebspatienten zum Ende ihres Lebens von einer ausreichenden Opioid-Gabe auszugehen ist. Das lässt darauf schließen, dass auch heute Tumorpatienten noch nicht angemessen mit Schmerzmitteln versorgt sind. Bedenklich stimmt Experten der rasante Anstieg der Verschreibungszahlen von Schmerzpflastern mit dem Opioid Fentanyl. Ein Kritikpunkt: Manche Ärzte tasten sich nicht leitliniengemäß von unten nach oben an die angemessene Konzentration heran, sondern verschreiben gleich ein hoch dosiertes Pflaster. Das kann, gerade bei Menschen ohne Opioid-Erfahrung, zu einer gefährlichen Abflachung des Atems führen. Hinzu kommt, dass die Leitlinien Fentanyl nur als Mittel zweiter Wahl empfehlen. Trotzdem führt es die Liste der Verschreibungen an. Zum Siegeszug des relativ teuren Fentanyls trägt die Unsicherheit der Ärzte im Umgang mit Opioiden bei. Der Grund mag darin liegen, dass viele niedergelassene Ärzte noch nicht ausreichend in Schmerzbehandlung geschult sind. Es wäre wünschenswert, dass sie die Therapie mit speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten absprechen. Das könnte allerdings schwierig werden, denn in Deutschland praktizieren nur 1500 Spezialisten. Laut Experten fehlen 2500 Einrichtungen zur Schmerzversorgung. Vor diesem Hintergrund sollten sich Patienten oder Angehörige nicht scheuen, die Therapie gerade bei nicht tumorbedingten Schmerzen wachsam zu verfolgen und den Arzt kritisch über Vor- und Nachteile der Opioid-Therapie zu befragen.

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