05.03.2014 Arzneitee

Gesunde Zeremonie

Aufgüsse aus Heilpflanzen haben sich bewährt. Bei der Zubereitung gilt es aber einiges zu beachten
Aufgüsse aus Heilpflanzen haben sich bewährt. Bei der Zubereitung gilt es aber einiges zu beachten
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Abwarten und Tee trinken – dieser Ratschlag kann bei vielen leichten Beschwerden durchaus sinnvoll sein. Manche Menschen trauen Arzneitees zu wenig zu, dabei sind die Aufgüsse aus getrockneten Heilpflanzen durchaus wirksame Arzneimittel. Oft kann man leichte Beschwerden bereits mit einer Teetherapie lindern. In manchen anderen Fällen eignen sich Tees als sinnvolle Ergänzung zu einer medikamentösen Behandlung. Andererseits ist „Arzneitee“ aber nicht gleichzusetzen mit „harmlos“. Als Dauergetränke eignen sich Arzneitees nicht, sie sollten ohne Rücksprache nicht länger als etwa sechs Wochen verwendet werden. Nicht alle Tees sind unproblematisch Grundsätzlich bedarf auch die Teetherapie einer pharmazeutischen Beratung, denn für Allergiker, Schwangere, Stillende und Kinder sind nicht alle Tees bedenkenlos zu empfehlen. Patienten, die auf Medikamente angewiesen sind, sollten in der Apotheke nachfragen, ob sich das Getränk mit ihrer Medikation verträgt. Ob jemand auf Filterbeutel, Instant- oder offene Tees zurückgreift, ist jedoch eher Geschmackssache. Letztere haben den Vorteil, dass der Patient eine individuelle Mischung für seine Beschwerden bekommen kann. Filterbeutel lassen sich dagegen einfacher anwenden. Instant-Tees sind konzentrierte Granulate, die in heißem Wasser aufgelöst werden. Solche Präparate haben meist einen sehr hohen Wirkstoffgehalt, sie schmecken daher oft viel intensiver. Das mag nicht jeder. Instant-Tees müssen ebenso wie offene Tees und Filterbeutel den Anforderungen des Europäischen Arzneibuchs genügen. Produkte aus dem Supermarkt unterliegen lediglich dem Lebensmittelrecht. Als echte Gefahr können sich Tees aus zweifelhaften Internetquellen erweisen: Nicht selten sind solche Präparate stark verunreinigt und enthalten mehr Schad- als Wirkstoffe. Ähnliches gilt auch für selbst gesammelte Kräuter: Laien können nicht sicher sein, dass sie die richtige Pflanzenart gefunden haben, ob der Wirkstoffgehalt ausreichend hoch ist und wie stark belastet die wild wachsenden Exemplare sind. Beim Ziehen abdecken Damit ein Arzneitee richtig wirken kann, muss die Zubereitung korrekt sein. Sie ist stets auf der Packung angegeben. Das Wasser sollte immer frisch aufgekocht werden, um Keime abzutöten. Während der Tee zieht, sollte das Gefäß abgedeckt sein, damit sich wertvolle Inhaltsstoffe nicht verflüchtigen. Anschließend ist es sinnvoll, die Kräuter noch einmal mit dem Teelöffel auszupressen. Bestimmte Arzneipflanzen dürfen allerdings nicht heiß aufgegossen werden, weil der Wirkstoff sonst zerstört wird. Dazu zählen beispielsweise Tees mit schleimähnlichen Wirkstoffen, etwa aus der Eibischwurzel. Sie werden mit kaltem Wasser angesetzt und vor der Anwendung auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Wer unsicher ist, ob ein solches Kaltmazerat für ihn sinnvoll ist, sollte sich in der Apotheke dazu beraten lassen. Tee richtig lagern Offene Tees füllt man nach dem Einkauf am besten in eine dichte Blechdose ab. Kunststoffboxen eignen sich nicht, da die wertvollen ätherischen Öle sich verflüchtigen können. Gute Filterbeutel sind einzeln aromageschützt verpackt. Trotzdem sollten auch sie kühl und trocken aufbewahrt werden.

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04.03.2014 Wirbelsäulen-OP

Zweitmeinung einholen

Bevor man sich zu einer großen Operation entschließt, lohnt es sich, eine zweite Meinung von einem weiteren Experten einzuholen
Bevor man sich zu einer großen Operation entschließt, lohnt es sich, eine zweite Meinung von einem weiteren Experten einzuholen
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Steht ein großer Eingriff an, empfiehlt es sich, eine zweite Meinung einzuholen. Die Orthopädische Klinik Tübingen untersuchte 316 Zweitmeinungen aus den vergangenen Jahren. Mehr als die Hälfte war identisch mit der ersten. 56 Patienten wurde abweichend von der ersten Ansicht zu einer Operation geraten. Ein anderes Verfahren wurde durch die Zweitmeinung 26 Mal empfohlen. 70 Patienten riet man von einem Eingriff ab. Häufig geschah das, wenn es um die Wirbelsäule ging: 21 große Operationen wären ohne Zweitmeinung unnötig erfolgt. Bei Endoprothesen an Knie und Hüfte dagegen wurde im Gegensatz zur ersten Ansicht bei den Zweitmeinungen deutlich öfter ein Eingriff befürwortet als davon abgeraten.

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03.03.2014 Medikamente

Haustiere bekommen zu oft Antibiotika

Werden Hund und Katze zu häufig mit Antibiotika behandelt, steigt das Risiko, dass sich resistente Keime bilden
Werden Hund und Katze zu häufig mit Antibiotika behandelt, steigt das Risiko, dass sich resistente Keime bilden
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Haustiere werden zu oft mit Antibiotika behandelt, kritisiert die Europäische Arzneimittel- Agentur (EMA). Dieser unkontrollierte Einsatz der Bakterienkiller habe dazu geführt, dass Hunde und Katzen Träger resistenter Keime seien. Zu diesen gehören unter anderem der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und Durchfall auslösende Vancomycin-resistente Enterokokken. Die EMA hält eine Übertragung der Keime von Haustieren auf den Menschen – und umgekehrt – für möglich. Um Gesundheitsrisiken zu verringern, empfiehlt die Arzneimittel- Agentur den Tierärzten, vor allem die Reserveantibiotika nur in begründeten Fällen einzusetzen.

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01.03.2014 Kaffee

Unbeschwerter Genuss

Kaffee-Trinker haben im Vergleich zu Kaffeeabstinenzlern oft ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter auch Schlaganfall
Kaffee-Trinker haben im Vergleich zu Kaffeeabstinenzlern oft ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter auch Schlaganfall
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Kaffee lässt das Herz mitunter schneller schlagen, schadet ihm aber nicht. Das zeigt eine Übersichtsarbeit der Universität Harvard (USA). Um herauszufinden, wie Kaffee die Herzgesundheit beeinflusst, analysierten die Forscher 36 Studien mit 1,3 Millionen Teilnehmern. Kaffee-Trinker hatten im Vergleich zu Kaffeeabstinenzlern insgesamt ein um bis zu elf Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter auch Schlaganfall. Am seltensten erkrankten Menschen, die drei bis fünf Tassen am Tag tranken.

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28.02.2014 Qigong

Gibt auch älteren Menschen Kraft

Die fernöstliche Bewegungsmeditation kann auch für ältere Menschen eine Wohltat sein
Die fernöstliche Bewegungsmeditation kann auch für ältere Menschen eine Wohltat sein
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Die fließenden Bewegungen und meditativen Übungen des Qigong können älteren Männern, die eine Prostatakrebs-Erkrankung überlebt haben, dabei helfen, Müdigkeit und Erschöpfung zu lindern. Das zeigt eine zwölfwöchige Studie der Universitäten von New Mexico und North Carolina (USA) mit 40 Teilnehmern im Durchschnittsalter von 72 Jahren. Jene Männer, die das fernöstliche Training absolvierten, fühlten sich am Ende des Untersuchungszeitraums weniger ermattet und belastet als Teilnehmer der Kontrollgruppe, die Dehnungsübungen machten.

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27.02.2014 Vorsorge

Herzinfarkt-Vorboten erkennen

Mit Hilfe von Positronen-Emissions-Tomografie wird es in der Zukunft vielleicht einmal möglich sein, Hochrisikopatienten für einen Herzinfarkt zu identifizieren
Mit Hilfe von Positronen-Emissions-Tomografie wird es in der Zukunft vielleicht einmal möglich sein, Hochrisikopatienten für einen Herzinfarkt zu identifizieren
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Nuklearmediziner aus Schottland haben gezeigt, dass das Schnittbildverfahren PET (Positronen-Emissions-Tomografie) Gefäßablagerungen, sogenannte Plaques, sichtbar macht. Das in dem Fachmagazin The Lancet vorgestellte Verfahren könnte die erste schonende Untersuchungsmethode sein, um Hochrisikopatienten für einen Herzinfarkt zu identifizieren. Die Forscher konnten Plaques bei 37 von 40 Patienten nachweisen, die einen Infarkt erlitten hatten. Es gibt auch andere Ursachen für eine Herzattacke, etwa Gerinnsel. Bevor die Untersuchung eingeführt werden könnte, sind weitere klinische Studien notwendig.

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26.02.2014 Nachtruhe

Erholsam schlafen

Der Körper benötigt regelmäßig Auszeiten, um leistungsfähig zu bleiben. Was es dabei zu beachten gibt
Der Körper benötigt regelmäßig Auszeiten, um leistungsfähig zu bleiben. Was es dabei zu beachten gibt
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Schlaf ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Fast ein Drittel des Lebens verbringen wir damit, es zu stillen. Der Körper benötigt die Ruhe dringend, um Kraft zu tanken und zu regenerieren. Bereits kurz nach dem Einschlafen schüttet der Organismus Wachstumshormone und andere Botenstoffe aus, um Knochen sowie Muskulatur aufzubauen, das Immunsystem zu stärken und zahlreiche Reparaturvorgänge im Körper einzuleiten. Zudem schaltet das Gehirn einen Gang zurück – aber nur teilweise. Denn im Schlaf werden auch Eindrücke des Tages verarbeitet und Gedächtnisfunktionen aktiviert. Schlafmuster sind individuell Pro Nacht reihen sich etwa vier bis fünf Schlafzyklen aneinander. Jeder von ihnen besteht aus Leicht-, Tief- und REM-Phasen. REM steht für „rapid eye movement“ (englisch für schnelle Augenbewegung). Diese Phase wird oft auch als Traumschlaf bezeichnet. Circa 90 bis 110 Minuten dauert ein Zyklus. Im Durchschnitt verbringt der Mensch jeweils mehr als die Hälfte seiner Nachtruhe im Leichtschlaf und jeweils etwa ein Viertel im Tief- sowie REM-Schlaf. Das Muster eines gesunden Schlafs ist zwar bei jedem Menschen anders, aber zumindest in den Grundzügen ähnlich. Tiefschlafphasen treten vorwiegend nur in der ersten Nachthälfte auf, und bei älteren Menschen kann es durchaus sein, dass der Tiefschlaf bloß noch gering ausgeprägt ist. Wie viel Schlaf ein Mensch jede Nacht tatsächlich braucht, ist sehr unterschiedlich. Manche kommen mit fünf Stunden aus, andere benötigen dagegen neun, um am nächsten Morgen fit und ausgeruht zu sein. Und genau das ist für Mediziner das Ausschlaggebende: Wie ausgeschlafen sich jemand nach dem Aufwachen fühlt. Wer einmal eine Nacht schlecht geschlafen hat oder öfter aufwacht, braucht sich keine Sorgen zu machen. Es kommt darauf an, wie man mit den Wachphasen umgeht. Während manche sich nur umdrehen, vielleicht auf die Toilette gehen und danach wieder einschlafen, messen viele Menschen mit chronischen Durchschlafstörungen solchen Wachphasen eine große Bedeutung bei und nehmen sie als bedrohlich wahr. Schließlich schätzen viele ihren Schlafbedarf völlig falsch ein. Ältere Menschen gehen zunehmend früher zu Bett und wachen dann entsprechend früher auf, meist um vier oder fünf Uhr morgens. Manche gönnen sich zusätzlich einen Mittagsschlaf und vielleicht auch noch ein Nickerchen am frühen Abend. Darauf sollten sie verzichten. So lässt sich manchmal feststellen, dass die angeblichen Schlafstörungen gar nicht existieren. Viele Menschen schlafen insgesamt sieben Stunden, aber eben sehr verteilt. Dann bleibt für die Nacht nicht mehr allzu viel übrig. Schlafstörungen behandeln Treten Schlafstörungen über mehrere Wochen auf, können sie sich allerdings zu einem Problem entwickeln. Der Betroffene ist dann nicht ausgeruht, er fühlt sich tagsüber müde und abgeschlagen. Konzentrationsstörungen bei der Arbeit oder sogar gefährliche Fehler im Straßenverkehr sind die Folge. Spätestens dann steht ein Termin beim Arzt an – auch um eine sekundäre Schlafstörung als Folge einer körperlichen oder seelischen Erkrankung auszuschließen. Ob es sich um leichte oder schwere Schlafstörungen handelt: Schlafhygienische Maßnahmen stehen immer am Anfang der Behandlung. Dazu zählen Mediziner alle nichtmedikamentösen Schritte, die den Schlaf verbessern. Denn meist stecken banale Gründe hinter den Einschlafschwierigkeiten: Zum Beispiel abends mit einer Tüte Chips und einer Flasche Cola im Bett liegen, einen aufwühlenden Krimi im Fernsehen verfolgen und sich anschließend wundern, dass man nicht schlafen kann. Erste Maßnahme daher: den Fernseher aus dem Schlafzimmer verbannen! Fettreiche Mahlzeiten spät am Abend seien ebenfalls ungünstig. Außerdem: Das Bett ist nur zum Schlafen da. Allerdings sind alle beruhigenden Maßnahmen erlaubt, die zu einem regelmäßigen Einschlafritual gehören. So schlafen manche Menschen leichter ein, wenn sie zuvor noch etwas lesen, sich eine Tasse Kräutertee zubereiten oder leise Musik hören. Das Glas Rotwein am Abend kann schon ausreichen, um den Schlaf zu beeinträchtigen. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte bei 16 bis 18 Grad liegen. Eine zu hohe Temperatur mag anfangs angenehm sein, kann den Schlaf aber stören. Wer mehrmals täglich das Schlafzimmer stoßlüftet, verbessert das Raumklima zusätzlich. Ungeeignet ist sportliche Aktivität kurz vor dem Zubettgehen, in der Hoffnung, dann besser schlafen zu können. Man fühlt sich mitunter zwar erschöpft, ist aber trotzdem aufgedreht und kann nicht zur Ruhe finden. Wer dennoch Probleme beim Einschlafen hat, dem können Medikamente helfen. Pflanzliche Mittel sind bei leichten Schlafstörungen den synthetischen vorzuziehen. Sie enthalten Extrakte aus Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse oder Passionsblume. Ihr großer Vorteil liegt in ihrer Verträglichkeit. Manche Menschen profitieren auch von homöopathischen Zubereitungen. Nur bei schwereren Schlafstörungen setzen Ärzte kurzfristig auf synthetische Präparate. Apotheker warnen: Die Schlafmittel haben den entscheidenden Nachteil eines Hangover-Effekts. Das heißt, sie wirken auch am nächsten Morgen noch und machen schläfrig. Besonders deutlich werde das bei älteren Menschen, weil mit zunehmendem Alter der Körper empfindlicher darauf reagiert. Dann ist fast immer eine Dosisanpassung erforderlich. Das betrifft nahezu alle Schlaf- und Beruhigungsmittel. So warnt auch die Priscus-Liste, eine Zusammenstellung aller Arzneistoffe, die für ältere Menschen unter Umständen gefährlich sind, vor möglichen Neben- und Wechselwirkungen wie Sturzgefahr, Schwindel, Depressionen und Kopfschmerzen. Den Teufelskreis durchbrechen Auch Mediziner sehen synthetische Schlafmittel kritisch. Weil die Medikamente bei dauerhafter Anwendung immer schlechter ihre Wirkung entfalten, kommt es bald zu einem Gewöhnungseffekt und schließlich zur Abhängigkeit. Diese gilt es unbedingt zu vermeiden. Länger als vier Wochen dürfen solche Mittel nur in medizinisch begründeten Ausnahmefällen verabreicht werden. Wenn der Patient nicht mehr allein aus dem Teufelskreis der Schlafstörungen herauskommt, dann ist der kurzfristige Einsatz von Schlafmitteln durchaus vertretbar. Allerdings nur kombiniert mit schlafhygienischen und gegebenenfalls auch psychotherapeutischen Maßnahmen und unter ärztlicher Kontrolle. In Studien hat sich eine kognitive Verhaltenstherapie im Hinblick auf eine langfristige, nachhaltige Wirkung als den Schlafmitteln überlegen gezeigt.

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25.02.2014 Allergie

Zusammenhang von Heuschnupfen und Migräne

Migränepatienten, die zusätzlich unter Heuschnupfen leiden, haben oft besonders starke Kopfschmerzen
Migränepatienten, die zusätzlich unter Heuschnupfen leiden, haben oft besonders starke Kopfschmerzen
Bildnachweis: Stockbyte/ RYF

Menschen mit Migräne, die zusätzlich unter Heuschnupfen leiden, haben besonders häufige und starke Kopfschmerzanfälle. Das fanden Forscher der Universität in Cincinnati (USA) heraus, die Daten von 6000 Migränepatienten analysierten. Sie stellten fest, dass zwei Drittel der Untersuchten auch an Allergien litten, die Schnupfen verursachen. Ihr Risiko für Migräneanfälle war um 45 Prozent erhöht, das für besonders schwere Kopfschmerzen sogar um 60 Prozent. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass eine Hyposensibilisierung bei Allergikern mit Migräne auch einen günstigen Einfluss auf ihre Kopfschmerzattacken hatte.

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24.02.2014 Gelenkersatz

Im Süden mehr künstliche Knie

In reicheren Gegenden Deutschlands werden häufiger künstliche Kniegelenke eingesetzt
In reicheren Gegenden Deutschlands werden häufiger künstliche Kniegelenke eingesetzt
Bildnachweis: W&B/Marcel Weber/RYF

Ob man ein künstliches Kniegelenk erhält, hängt nicht nur von den Beschwerden ab. Auch der Wohnort spielt eine Rolle, ergab eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung auf der Basis von Daten der AOK aus dem Jahr 2011. Während beispielsweise im bayerischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim 214 von 100.000 Einwohnern ein neues Gelenk erhielten, waren es im brandenburgischen Frankfurt (Oder) nur 73 von 100.000. Je wohlhabender die Gegend, desto mehr Kniegelenke werden eingepflanzt. Als Gründe vermuten die Autoren der Untersuchung die größere Arztdichte und die höheren Ansprüche an Lebensqualität in reicheren Regionen.

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22.02.2014 Gesunde Ernährung

Avocado zügelt Hunger

Wer regelmäßig Avocados verzehrt, nimmt oft weniger Zucker zu sich. Außerdem machen die nahrhaften Früchte lange satt
Wer regelmäßig Avocados verzehrt, nimmt oft weniger Zucker zu sich. Außerdem machen die nahrhaften Früchte lange satt
Bildnachweis: W&B/Adam Pentos/RYF

Wer Avocados isst, ernährt sich insgesamt gesünder und verringert dadurch sein Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das legt eine nationale Verzehrstudie (NHANES) aus den USA mit insgesamt 17.567 Erwachsenen nahe. Stand bei den Teilnehmern regelmäßig Avocado auf dem Speiseplan, lag der Verzehr an Gemüse und Obst generell höher als bei jenen, die diese Frucht nicht schätzten. Obendrein verbrauchten Avocado-Genießer weniger Zucker pro Tag. Da das Fruchtfleisch fettreich und nahrhaft ist, sättigt es lange und zügelt den Hunger. Zudem enthält es wichtige Vitamine und Mineralstoffe und schmeckt hervorragend als Brotaufstrich und in Salaten.

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21.02.2014 Gehirn

Instrument lernen hält jung

Menschen, die als Kind ein Musikinstrument gelernt haben, haben auch als Erwachsene oft noch Vorteile beim Verarbeiten von Sprache
Menschen, die als Kind ein Musikinstrument gelernt haben, haben auch als Erwachsene oft noch Vorteile beim Verarbeiten von Sprache
Bildnachweis: Thinkstock/Hemera

Es hat sich doch gelohnt! Wer als Kind einige Jahre ein Musikinstrument erlernt hat, profitiert davon als älterer Mensch auch dann, wenn er als Erwachsener nicht mehr gespielt hat. In einer Studie der Northwestern-Universität in Evanston (USA) verarbeiteten ältere Teilnehmer gehörte Sprache schneller als andere, wenn sie als Kinder 4 bis 14 Jahre musiziert hatten.

20.02.2014 Oxytocin

Hormon steigert Placeboeffekt

Das Hormon Oxytocin kann den Glauben an die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten verstärken
Das Hormon Oxytocin kann den Glauben an die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten verstärken
Bildnachweis: Thinkstock/istockphoto

Das Hormon Oxytocin aus der Hirnanhangsdrüse verstärkt offenbar positive Suggestionskräfte. Teilnehmer einer Studie, die ein Scheinmedikament zur Schmerzbehandlung erhielten, sprachen stärker darauf an, wenn sie zuvor Oxytocin per Nasenspray eingenommen hatten, wie Mediziner der Universität Duisburg-Essen in dem US-Ärzteblatt JAMA berichten.

19.02.2014 Notfall

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute

Unmittelbar nach der Attacke drängt die Zeit. Doch oft verstreicht sie ungenutzt
Unmittelbar nach der Attacke drängt die Zeit. Doch oft verstreicht sie ungenutzt
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Ein plötzlicher vernichtender Schmerz im Brustraum oder starke Übelkeit, Schmerzen, die in die Schulter ausstrahlen, oder ein Brennen im Brustkorb: Dies sind nur einige Symptome, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene, Angehörige oder zufällig anwesende Helfer solche Anzeichen kennen, um im Notfall richtig handeln zu können. Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung belegt, dass viele Europäer einige wichtige Warnzeichen für einen Herzinfarkt nicht kennen. Immerhin schnitten bei einer Befragung von mehr als 10.000 Personen die Deutschen am besten ab. Ratlos im Notfall Umso verblüffender ist ein weiteres Ergebnis der Studie: Gefragt, was sie im Notfall tun würden, gaben nur ein Drittel der Deutschen an, sofort den Rettungsdienst zu rufen – die Maßnahme, die den Patienten am schnellsten die beste Behandlung garantiert. Dies würden dagegen zwei Drittel der Polen und Russen sowie die Hälfte der übrigen Befragten tun. Die Diskrepanz zwischen Symptom- und Handlungswissen ist vor allem in Deutschland überraschend, finden Ärzte. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Notarzt rufen, raten sie. „Zeit ist Herzmuskel“, heißt es unter Medizinern. Wenn eine Ader am Pumporgan verstopft ist und die dahinter­liegenden Bereiche nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt werden, beginnt der Herzmuskel nach 30 Minuten allmählich abzusterben. Der Infarktschmerz tritt meist im Ruhezustand auf. Verdächtig sind Brustschmerzen, die oft auch in Kiefer oder Arme, Rücken oder Bauch ausstrahlen, mit Angstgefühlen und Schweißausbrüchen einhergehen und länger als fünf Minuten andauern. Häufig ereignen sich Infarkte in den frühen Morgenstunden. Bei solchen Warnsignalen sollte man umgehend den Rettungsdienst (112) alarmieren. Wichtig: Nicht den Hausarzt aufsuchen oder selbst in die Klinik fahren! Der Notarzt kann sofort ein EKG erstellen. Ist die Diagnose unklar, kann der Patient in eine sogenannte Chest Pain Unit eingeliefert und sorgfältig überwacht werden. Bei einem eindeutigen Herzinfarkt bringen ihn die Helfer in das nächste spezialisierte Behandlungszentrum, wo Kardiologen das geschlossene Gefäß wieder öffnen können. Je schneller dies geschieht, umso geringer sind die Schäden am Herzmuskel und desto besser die Überlebenschancen. Zurückhaltung am Wochenende Nach den Daten des Deutschen Herz­registers verläuft diese Versorgung in Deutschland sehr gut. Im Durchschnitt vergehen zwischen dem Notruf und der Behandlung in einem spezialisierten Zentrum 100 Minuten. Doch bis ein Infarktpatient oder Angehöriger den Notarzt ruft, dauert es oft zwei bis drei Stunden. Am Wochenende sei die Angst besonders groß, jemanden unnötig zu alarmieren, sagen Experten. Ärzte sprechen vom „Montagsinfarkt“: Patienten warten trotz starker Beschwerden geduldig, bis die Hausarztpraxis öffnet. Sie und ihre Helfer sind das schwächste Glied der Rettungskette, beklagen Notfallmediziner. Auch die Zeit zwischen dem Notruf und dem Eintreffen des Rettungsdienstes verstreicht oft ungenutzt. Ist der Patient bei Bewusstsein, muss das geschwächte Herz entlastet werden: Oberkörper hochlagern, enge Kleidung öffnen und den Kranken beruhigen. Atmung überwachen. Bei Patienten mit Herzstillstand kann das Gehirn durch den Sauerstoffmangel schon nach wenigen Minuten bleibende Schäden erleiden. Verhindern kann das nur eine sofortige Herzdruckmassage, die für einige Minuten einen Behelfskreislauf aufrechterhält. Doch lediglich in 10 bis 15 Prozent der Fälle wenden Laien sie in Deutschland an. Zu groß ist die Angst, etwas falsch zu machen.

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18.02.2014 Krebspatienten

Nur Schulmedizin reicht vielen nicht aus

Akupunktur, Ingwer und Hypnose können bei Übelkeit infolge einer Tumorbehandlung helfen. Viele Patienten nehmen solche Angebote an
Akupunktur, Ingwer und Hypnose können bei Übelkeit infolge einer Tumorbehandlung helfen. Viele Patienten nehmen solche Angebote an
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Zwei von drei Krebspatienten wünschen sich eine ergänzende Behandlung. So werden etwa Ingwer, Akupunktur und Hypnose gegen Übelkeit eingesetzt. Die Arbeitsgruppe Prävention und integrative Onkologie (PRIO) der Deutschen Krebsgesellschaft befragte 547 Mitarbeiter an Universitätskliniken, ob sie zusätzlich zur Schulmedizin solche Alternativen anbieten. Ein Drittel von ihnen bejahte das, darunter 80 Prozent Frauen.

17.02.2014 Ersatzbewegung

Heimwerken statt Fitness-Studio

Wer in Haus und Garten regelmäßig anpackt, senkt sein Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
Wer in Haus und Garten regelmäßig anpackt, senkt sein Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
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Sportmuffel können aufatmen – zumindest, wenn sie in Haus und Garten gerne anpacken. Wie schwedische Forscher in der Fachzeitschrift British Journal of Sports Medicine berichten, senken Alltagsaktivitäten das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ebenso stark wie regelmäßiger Sport. Die Wissenschaftler hatten die Herzgesundheit von rund 4000 Sechzigjährigen aus Stockholm untersucht und sie nach ihrem Engagement beim Heimwerken und bei der Gartenarbeit befragt. Innerhalb von zwölfeinhalb Jahren erlitten 476 Studienteilnehmer einen Herzinfarkt. Bei der körperlich aktivsten Gruppe war das Herzinfarktrisiko jedoch um fast ein Drittel geringer als bei der bewegungsärmsten. Wie die Forscher betonen, sei diese Erkenntnis vor allem für Ältere wichtig, denen es schwerfalle, regelmäßig Sport zu treiben.

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15.02.2014 Schwangerschaft

Vorsicht mit Paracetamol

Auch wenn das Schmerzmittel in der Schwangerschaft zugelassen ist – zu viel Paracetamol sollten werdende Mütter trotzdem nicht schlucken
Auch wenn das Schmerzmittel in der Schwangerschaft zugelassen ist – zu viel Paracetamol sollten werdende Mütter trotzdem nicht schlucken
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Für Schwangere ist Paracetamol das Schmerzmittel der Wahl. Doch wenn sie zu viel davon schlucken, kann dies die Entwicklung der Kinder verzögern. Das berichten Forscher der Universität Oslo im International Journal of Epidemiology nach Auswertung der Daten von fast 3000 Geschwisterpaaren. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft an mehr als 28 Tagen Paracetamol genommen hatten, waren ihren Geschwistern im Alter von drei Jahren hinsichtlich Grobmotorik und Kommunikation unterlegen und häufiger verhaltensauffällig.

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14.02.2014 Abnehmerfolg

Diät beginnt im Kopf

Der dauerhafte Erfolg einer Diät hängt von der Psyche ab
Der dauerhafte Erfolg einer Diät hängt von der Psyche ab
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Warum fällt es manchen leichter als anderen, Kilos zu verlieren und dann ihr Gewicht zu halten? Die Art der Diät scheint dabei keine entscheidende Rolle zu spielen, so eine in dem Fachblatt Psychology Research and Behavior Management veröffentlichte Übersichtsarbeit. Der Erfolg hängt vielmehr von zwei Faktoren ab: dem Bedürfnis nach Veränderung und der Überzeugung, selbst an der Situation etwas verändern zu können. Ohne diese Voraussetzungen ist laut den Autoren in der Regel eine erneute Gewichtszunahme nach einer Diät wahrscheinlich.

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13.02.2014 Lebensstil

Zu viel Schlaf ist ungesund

Zu wenig schlafen ist nicht gut, zu viel soll man aber auch nicht schlummern. Sonst steigen die Risiken für Diabetes oder Schlaganfall – zumindest laut einer Studie
Zu wenig schlafen ist nicht gut, zu viel soll man aber auch nicht schlummern. Sonst steigen die Risiken für Diabetes oder Schlaganfall – zumindest laut einer Studie
Bildnachweis: Banana Stock/RYF

Eine Studie der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention der USA ergab einen Zusammenhang zwischen zu wenig wie auch zu viel Schlaf und chronischen Erkrankungen. Wer jenseits der 45 weniger als sechs oder mehr als zehn Stunden schläft, erhöht beispielsweise sein Diabetes- oder Schlaganfall-Risiko. 31 Prozent der Teilnehmer galten als Kurzschläfer, nur vier Prozent als Langschläfer.