21.08.2014 Deutschland

Das wir-Gefühl wächst

Die Heimatverbundenheit der Bundesbürger wächst. Man hat wieder größeres Vertrauen in die Mitmenschen
Die Heimatverbundenheit der Bundesbürger wächst. Man hat wieder größeres Vertrauen in die Mitmenschen
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In der Bundesrepublik wächst der gesellschaftliche Zusammenhalt. Dies belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Demnach sind das Vertrauen in die Mitmenschen, das gesellschaftliche Engagement und die Heimatverbundenheit der Deutschen größer als vor 20 Jahren. Allerdings sind 25 Jahre nach dem Mauerfall die Unterschiede zwischen Ost und West deutlicher als direkt nach der Wiedervereinigung. Im Osten ist das Vertrauen in die Mitmenschen geringer und die Unzufriedenheit mit dem Lebensstandard größer. Insgesamt zeigt sich, dass mit dem Wohlstand eines Bundeslands der Gemeinsinn wächst.

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20.08.2014 Alkoholismus

Die Sucht zähmen

Ein neues Medikament soll Abhängigen helfen, ihre Trinkmenge zu verringern. Experten schätzen den Nutzen unterschiedlich ein
Ein neues Medikament soll Abhängigen helfen, ihre Trinkmenge zu verringern. Experten schätzen den Nutzen unterschiedlich ein
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Der Gemeinsame Bundesausschuss hat im Februar 2014 eine wegweisende Entscheidung getroffen: Medikamente, die dabei helfen, dass Süchtige weniger Alkohol trinken, sind jetzt erstattungsfähig. Bislang galt das nur für Arzneimittel, welche die Abstinenz unterstützen. Damit ist in Deutschland der Weg frei für den Wirkstoff Nalmefen, der bereits seit März 2013 die europäische Zulassung hat. Der Hersteller wollte noch das Urteil des obersten deutschen Entscheidungsgremiums abwarten und plant jetzt, sein Arzneimittel im Herbst hier einzuführen. Verordnen Hausärzte dann Nalmefen, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten – zunächst für maximal drei Monate, in begründeten Einzelfällen weitere drei Monate lang. Die Patienten sollen allerdings nur bei Bedarf eine Tablette schlucken: am besten ein bis zwei Stunden vor einem trinkträchtigen Ereignis. Wenn nötig, kann das Medikament auch zusammen mit dem ersten alkoholischen Getränk eingenommen werden. Nalmefen wirkt an sogenannten Opioid-Rezeptoren auf bestimmten Gehirnzellen und macht so das Trinken von Alkohol weniger attraktiv. Folgeerkrankungen vermeiden Hausärzte haben nun ein Arzneimittel zur Verfügung, mit dessen Hilfe sie den riskanten Alkoholkonsum ihrer Patienten reduzieren können. Wenn das Medikament dazu beiträgt, die Trinktage zu reduzieren, ist das aus medizinischer Sicht ein Fortschritt. Denn das Risiko für Folgeerkrankungen wie Leberschäden sowie Herz- und Hirninfarkte steigt mit der Alkoholmenge, die jemand zu sich nimmt. Wer nicht schwer abhängig ist, kann versuchen, mithilfe von Nalmefen seinen Konsum zu reduzieren. Mediziner warnen allerdings davor, die Wirkung des Medikaments zu überschätzen: Tabletten allein nützen nichts. Man muss auch motiviert sein, das eigene Trinkverhalten zu verändern. Andere Suchtexperten sehen den neuen Wirkstoff kritischer. Einige halten das Medikament im therapeutischen Einsatz für überflüssig und in der Vorbeugung für zu teuer. Sie sagen, Nalmefen habe nur einen kleinen Effekt. Durch die Einnahme würden Menschen gerade mal ein Glas Bier weniger am Tag trinken. Gemeint ist eine Trinkeinheit von einem Viertelliter (12 Gramm Alkohol). Ist das wahr, ist für Menschen, die zum Beispiel regelmäßig zwei Liter Bier trinken, die Reduktion durch Nalmefen klinisch völlig unbedeutend. Nalmefen-Gegner sagen, Menschen mit Alkoholproblemen sollten vielmehr anstreben, zu einem risikoarmen Trinkverhalten zu kommen. Nach aktuellem Forschungsstand liegt die Grenze dafür bei gesunden Männern bei täglich höchstens zwei Trinkeinheiten (24 Gramm Alkohol). Für gesunde Frauen gilt die Hälfte: also zum Beispiel ein Viertelliter Bier, ein Achtelliter Wein oder zwei Zentiliter Schnaps. Männer und Frauen sollten zudem an zwei Tagen pro Woche ihrem Körper eine Trinkpause gönnen. Ferner sollten Autofahrer und Schwangere auf Alkohol verzichten. Das Gleiche gilt für Menschen, die Medikamente einnehmen. Begleitung durch Hausärzte Wer also gewohnt ist, viel zu trinken, hat einen weiten Weg vor sich. Befürworter des Medikamentes meinen, dass Nalmefen den Hausärzten eine Tür öffnet, um das Trinkverhalten anzusprechen. Denn Ärzte sollen ihre Patienten dabei unterstützen, weniger zu trinken, wenn sie das Medikament verordnen. So hat es der Gemeinsame Bundesausschuss festgelegt. Das Ergebnis der drei Zulassungsstudien zeigt: Die größte Veränderung vollzieht sich nicht durch die pharmakologischen Eigenschaften des Medikaments, sondern durch die begleitenden Gespräche. Interessant: Knapp 20 Prozent der Studienteilnehmer veränderten bereits aufgrund des Erstgesprächs und ohne Medikament innerhalb von zwei Wochen ihren Alkoholkonsum in den unproblematischen Bereich. In einer der drei Studien trank die Kontrollgruppe, die zusätzlich zur Beratung nur ein Scheinmedikament erhielt, nach sechs Monaten rund 40 Prozent weniger als zuvor. Für Kritiker von Nalmefen ist das ein Beleg, dass es für Betroffene durchaus möglich ist, ihr Trinkproblem in den Griff zu bekommen – und dass sie dafür kein Medikament benötigen. Sie vertreten die Meinung: Wenn jemand seine Trinkmenge reduzieren will, kann er sich an eine Fachkraft wenden. Mehrere Hundert Therapeuten in Deutschland bieten Kurse an, die zum kontrollierten Trinken hinführen. Allerdings ist unter Experten noch heftig umstritten, ob das für Alkoholabhängige ein erreichbares und sinnvolles Therapieziel ist. Sucht ist definiert durch Kontrollverlust, Alkoholtoleranz, Entzugserscheinungen und Trinkzwang. Nalmefen-Gegner sagen: Nur Abstinenz macht einen Alkoholiker wieder frei in seinen Handlungen. Andere Experten sehen die Sache weniger strikt. Sie meinen, man sollte einem Patienten zur Abstinenz raten. Denn wer dieses Ziel erreicht, ist am besten vor Rückfällen geschützt. Doch die Trinkmenge zu reduzieren ist besser, als gar nichts zu verändern. Mehr Menschen erreichen Ein weiteres Argument spricht dafür, auch Therapien anzubieten, die kontrolliertes Trinken zum Ziel haben. Denn nur rund fünf Prozent aller Alkoholabhängigen in Deutschland unterziehen sich einer Entwöhnungstherapie. Von ihnen bleibt etwa ein Drittel ein Jahr lang abstinent, zeigen die Daten des Fachverbands Sucht. Um mehr Menschen als bislang zu erreichen, fordern viele Experten: Alkoholabhängige sollten frei entscheiden dürfen, ob sie künftig abstinent leben oder weniger trinken wollen, und dann entsprechende Therapieangebote erhalten. Eingeschränkt wird die Wahlfreiheit unter anderem dadurch, dass bisher nur die Kosten für Therapien erstattet werden, die auf Abstinenz abzielen. Natürlich gibt es auch Menschen, die aus eigener Kraft, mithilfe von Freunden, Angehörigen und Selbsthilfegruppen von ihrer Trunksucht loskommen. Doch niemand weiß genau, wie viele es so schaffen. Abstinenz immer im Blick In der Praxis liegen die Suchtexperten gar nicht so weit auseinander, wie man meinen mag: Viele der Patienten, die mit dem kontrollierten Trinken beginnen, entscheiden sich schließlich dafür, keinen Alkohol mehr zu trinken. Nalmefen soll Alkoholabhängigen helfen, weniger zu trinken, damit sie es anschließend besser schaffen, abstinent zu werden. Erst die Praxis wird zeigen, wie viel die neue Entwöhnungshilfe bringt.

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19.08.2014

Lebensmittel: Knackige Täuschungen

Menschen beurteilen den Kaloriengehalt eines Lebensmittels auch mithilfe die Beschaffenheit – ob sie etwas hartes oder weiches essen
Menschen beurteilen den Kaloriengehalt eines Lebensmittels auch mithilfe die Beschaffenheit – ob sie etwas hartes oder weiches essen
Bildnachweis: Thinkstock/istock

Wir lassen uns von der Beschaffenheit eines Lebensmittels – etwa ob es weich oder hart ist – über den Kaloriengehalt täuschen. Das zeigt eine Studie der Universität von Süd-Florida (USA). In einem Versuch wurden Testpersonen weiche oder harte Kekse angeboten. Wer weiche bekam, verspeiste im Durchschnitt mehr. Anders, wenn die Teilnehmer zusätzlich den Kaloriengehalt schätzen sollten. Dann hielten sie die harten Kekse für kalorienärmer und aßen entsprechend mehr davon.

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18.08.2014

Entspannung: Nackenschmerzen verringern

Quigong und Iyengar-Yoga können dabei helfen, Nackenschmerzen zu lindern
Quigong und Iyengar-Yoga können dabei helfen, Nackenschmerzen zu lindern
Bildnachweis: W&B/Simon Katzer

Wer professionell angeleitet Qigong, Iyengar-Yoga oder andere Programme macht, die auf eine Kräftigung und höhere Beweglichkeit der Nackenmuskeln zielen, verringert effektiv die Schmerzen. Das bestätigt ein Forscher-Team vom Canadian Memorial Chiropractic College (Kanada). Die Wissenschaftler analysierten dazu zahlreiche Studien und Arbeiten. Das Üben inklusive individueller Anregungen und unter Aufsicht sei demnach wirkungsvoller als ein Training allein zu Hause.

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16.08.2014 Joggen

Im Straßenverkehr lieber ohne Musik

Bitte ausstöpseln: Mit Knopf im Ohr können Jogger Warnsignale leicht überhören
Bitte ausstöpseln: Mit Knopf im Ohr können Jogger Warnsignale leicht überhören
Bildnachweis: Thinkstock / Wavebreak

Mit Musik läuft alles besser – so denken viele Fahrradfahrer, Fußgänger und Jogger. Ein riskantes Vergnügen, zumindest solange sie sich im Straßenverkehr bewegen. Wer Musik hört, nimmt Warnsignale nicht wahr und geht ein unnötiges Unfallrisiko ein. Leider müssten Unfallkliniken immer wieder Verletzte und Schwerverletzte versorgen, die verunglückt sind, weil sie wichtige Signale wie Hupen, Klingeln oder Motorengeräusche überhört haben. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie rät deshalb, im Straßenverkehr ganz auf Ohrstöpsel und Kopfhörer zu verzichten.

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15.08.2014 Baldrian

Sanfter Schlafhelfer

Die Heilpflanze kann beruhigend wirken und beim Einschlafen helfen
Die Heilpflanze kann beruhigend wirken und beim Einschlafen helfen
Bildnachweis: W&B/Annette Falck

Baldrian (Valeriana officinalis) gilt in der traditionellen Phytotherapie seit Hunderten von Jahren als bewährtes Mittel gegen Unruhe und nervös bedingte Einschlafstörungen. Als Badezusatz sollen die ätherischen Öle beruhigen und bei empfindlichem Magen oder Darm die Anspannung lösen. Genutzt werden die getrocknete Wurzel und ihre Ausläufer. Erst das Zusammenspiel der verschiedenen Substanzen – beispielsweise ätherische Öle, Valepotriate und Lignane – macht diese unterirdischen Teile wirksam. Wie das genau geschieht, ist bis heute nicht ausreichend belegt.

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14.08.2014 Lebensstil

Lebenszeit gewinnen

Kein Alkohol und keine Zigaretten: Der Lebensstil beeinflusst wie alt wir werden
Kein Alkohol und keine Zigaretten: Der Lebensstil beeinflusst wie alt wir werden
Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Kein Alkohol, kein Nikotin, normales Gewicht sowie wenig rotes Fleisch und Wurstwaren: Männer, die so leben, können im Vergleich zu Männern, die einen ungesunden Lebensstil mit vielen Zigaretten und Alkohol pflegen – rein statistisch gesehen – bis zu 17 Jahre älter werden. Das zeigen Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Als Grundlage diente eine Untersuchung mit mehr als 22.000 Freiwilligen. Bei Frauen beträgt der Unterschied 13 Jahre. Am meisten Lebenszeit kostet Nikotin. Es verkürzt das Leben von Männern im Schnitt um neun, das von Frauen um sieben Jahre.

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13.08.2014 Infektion

Sommergrippe vorbeugen

Sonnenbäder, Menschenmassen, Klimaanlagen – unter anderem diese Faktoren können Erkältungsviren im Sommer zum Erfolg verhelfen. Wie Sie vorbeugen können und was die Beschwerden lindert
Sonnenbäder, Menschenmassen, Klimaanlagen – unter anderem diese Faktoren können Erkältungsviren im Sommer zum Erfolg verhelfen. Wie Sie vorbeugen können und was die Beschwerden lindert
Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Schnupfen und Sommer? Das passt nicht zusammen. Aber wer triefende Nasen, Husten und Heiserkeit ausschließlich mit kalten und nassen Tagen im Herbst und Winter verbindet, der irrt. Denn unter den mehr als 200 verschiedenen Erkältungsviren finden sich auch einige, die bei 20 Grad im Schatten und mehr ideale Umgebungsbedingungen vorfinden und sich rasch verbreiten können. Liegen an besonders warmen Tagen die Menschen dicht an dicht nebeneinander, haben die Krankheitserreger sogar besonders leichtes Spiel. Die Ansteckung mit der Sommergrippe erfolgt fast ausschließlich über Tröpfcheninfektion. Das geschieht durch Anhusten oder Anniesen. Infizieren kann man sich auch durch das Berühren von Oberflächen. Denn die Viren haften auf Türgriffen, Geländern, Tastaturen oder Spielzeug. Apotheker raten deshalb, mehrmals am Tag die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Schließlich fasst sich der Mensch im Schnitt alle vier Minuten mit den Fingern in das Gesicht. Über die Augen und die Schleimhäute in Nase und Mund gelangen die Krankheitserreger in den Körper. Kündigt sich eine Erkältung an, ist nach sieben bis zehn Tagen alles wieder überstanden – mit oder ohne Medikamente. Ein Heilmittel gegen Erkältung gibt es bis heute nicht. Allerdings lassen sich die oft lästigen Beschwerden lindern. Kurzfristige Erleichterung Niesen, eine verstopfte oder triefende Nase – Schnupfen ist wohl das nervigste Erkältungssymptom. Nasenspülungen mit Salzlösungen können helfen. Sie machen die Nase wieder frei, und die Schleimhäute werden feucht gehalten. Abschwellende Nasentropfen erleichtern kurzfristig das Atmen. Solche Präparate dürfen allerdings höchstens sieben Tage eingesetzt werden. Bei längerem Gebrauch drohen chronisches Anschwellen der Schleimhäute und Abhängigkeit. Häufig begleiten auch Kopf- und Gliederschmerzen einen grippalen Infekt. Dann lindern Präparate mit Wirkstoffen wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure die Beschwerden. Da bei diesen Medikamenten jedoch Neben- und Wechselwirkungen auftreten können, sollten Sie sich von Ihrem Apotheker vorab beraten lassen. Linderung bei Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden bringen zum Beispiel auch Salbei-Bonbons oder Lutschpastillen. Bei Husten können Arzneimittel mit N-Acetylcystein oder Ambroxol den Schleim lösen. Wer möchte, kann auch auf pflanzliche Präparate mit Eukalyptus-, Thymian- oder Efeu-Extrakten zurückgreifen. Erkältung und Antibiotika? Das passt nicht zusammen. Antibiotika sind bei einer Erkältung völlig wirkungslos. Sie wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Der umgangssprachlich als „Sommergrippe“ bezeichnete Infekt ist zudem nicht mit der echten Grippe (Influenza) zu verwechseln. Diese tritt plötzlich und heftig auf – meist nur in den Wintermonaten – und muss von einem Arzt behandelt werden. So bleiben Sie besser gesund: Keine langen Sonnenbäder: Wer zu lange in der Sonne liegt, schwächt das Immunsystem. Bleiben Sie lieber im Schatten. Menschenmassen meiden: Erkältungsviren gelangen leicht per Tröpfcheninfektion in den Körper. Halten Sie lieber etwas Abstand, wenn es an Seeufern, in Freibädern oder Parks eng wird.

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12.08.2014 Gehirn

Lieber länger schlafen

Zu wenig Schlaf schadet womöglich dem Denkorgan
Zu wenig Schlaf schadet womöglich dem Denkorgan
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Spät ins Bett, früh aufstehen: Das könnte dem Gehirn schaden. Darauf deutet eine Studie der Universität von Kalifornien, San Francisco (USA), hin. 643 Teilnehmer wurden zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. Fast die Hälfte schlief weniger als sieben Stunden pro Nacht. Fünf Jahre später stellten Forscher bei diesen Teilnehmern Auffälligkeiten im Gehirn fest, die typisch sind, wenn dessen Leistungsfähigkeit abnimmt – etwa bei Demenz. Möglicherweise lässt wenig Schlaf das Gehirn schneller altern.

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11.08.2014 Ehe

Scheidungsgrund Krankheit?

In guten und in schlechten Tagen? Erkrankt die Frau bei älteren Ehepaaren schwer, erhöht das laut einer Studie die Wahrscheinlickeit einer Trennung
In guten und in schlechten Tagen? Erkrankt die Frau bei älteren Ehepaaren schwer, erhöht das laut einer Studie die Wahrscheinlickeit einer Trennung
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Bei älteren Ehepaaren erhöht eine schwere Erkrankung das Scheidungsrisiko – allerdings überwiegend dann, wenn es die Frau trifft. Das zeigt eine Analyse von US-Forschern der Universitäten von Michigan und Indianapolis. Für die Studie werteten sie Daten von rund 2700 Ehen aus. Bei der Erstbefragung waren die Teilnehmer 51 bis 61 Jahre alt. 20 Jahre später war knapp ein Drittel der Ehen geschieden. Erkrankte die Frau etwa an Herz oder Lunge, erlitt sie einen Schlaganfall oder bekam Krebs, erhöhte das die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung. Umgekehrt, also wenn der Mann erkrankte, war das nicht der Fall. Die Gründe dafür müssen den Forschen zufolge genauer untersucht werden. Vermutlich falle es Männern schwerer, die Ehefrau zu pflegen.

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09.08.2014 Wohlstand

Sicherheit gewünscht

Eine Umfrage zeigt: Viele Bundesbürger haben Angst vor Armut, auch wenn es ihnen finanziell derzeit gut geht
Eine Umfrage zeigt: Viele Bundesbürger haben Angst vor Armut, auch wenn es ihnen finanziell derzeit gut geht
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Trotz guter Wirtschaftsdaten bangen viele Bundesbürger um ihren Wohlstand. Jeder Vierte fühlt sich armutsgefährdet, ohne arm zu sein. Das ergab eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos unter 16. 000 Personen. Nur 36 Prozent der Teilnehmer gaben an, ­keine finanziellen Sorgen zu haben. Wohlstand und gute Lebensqualität bedeuten für 68 Prozent, über ein sicheres Einkommen zu verfügen, und für 62 Prozent, einen festen Arbeitsplatz zu haben.

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08.08.2014 Essen

Bunter Gefäßschutz

Nehmen junge Frauen viel Obst und Gemüse zu sich, bilden sich in ihren Gefäßen später weniger risikoreiche Ablagerungen, so eine Studie
Nehmen junge Frauen viel Obst und Gemüse zu sich, bilden sich in ihren Gefäßen später weniger risikoreiche Ablagerungen, so eine Studie
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Frauen, die als junge Erwachsene reichlich Obst und Gemüse verzehren, haben später weniger gefährliche Ablagerungen in den Blutgefäßen. Das belegt eine aktuelle Studie am Minneapolis Heart Institute in den USA.

07.08.2014 Hektik

Stress steckt an

Innere Unruhe kann sich von einem Mensch auf den anderen übertragen
Innere Unruhe kann sich von einem Mensch auf den anderen übertragen
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Der Anblick einer stressigen Situation kann den Betrachter aus der Ruhe bringen, so das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift Psychoneuroendocrinology veröffentlichten Studie mit 151 Testpersonen und 211 Beobachtern. Letztere mussten beurteilen, wie souverän die Testpersonen Vorstellungsgespräche und knifflige Kopfrechenaufgaben bewältigten. Die Beobachter verfolgten das Geschehen entweder durch eine Glasscheibe oder an einem Bildschirm. Insgesamt reagierten 26 Prozent von ihnen mit einem Anstieg des Stresshormons Kortisol, wie Speichelanalysen ergaben. Bei Lebenspartnern gestresster Testpersonen lag die Quote sogar bei rund 40 Prozent. Doch jeder zehnte Beobachter ließ sich auch durch die Unruhe ihm unbekannter Personen anstecken. Anders als vermutet, zeigten Frauen nicht häufiger als Männer solche mitfühlenden Stressreaktionen.

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06.08.2014 Knoblauch

Scharfe Knolle

Die Heilpflanze wehrt Schädlinge und Pilze ab. Ihre ­Schutzstoffe können auch dem Menschen helfen
Die Heilpflanze wehrt Schädlinge und Pilze ab. Ihre ­Schutzstoffe können auch dem Menschen helfen
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Die kalifornische Kleinstadt Gilroy gilt als Welthauptstadt des Knoblauchs. Mehr als vier Millionen Menschen besuchten seit 1978 das alljährlich stattfindende Gilroy Garlic Festival, eines der größten Knoblauch-Feste der Welt. Jahr für Jahr werden dort mehr als zwei Tonnen frischer Knoblauch an den unzähligen Ständen zu Köstlichkeiten verarbeitet. Selbst aus Wassermelonen, Schokolade und Eiscreme zaubern die Köche in Gilroy Spezialitäten mit dem markan­ten Gewürz. Ursprünglich kommt die scharfe Knolle aus Zentralasien. Im Zuge des Trends zu mediterraner und ori­en­ta­li­scher Küche hat sie in den vergangenen Jahrzehnten auch bei uns stark an Beliebtheit gewonnen. Seit jeher gilt sie nicht nur als geschätzte Küchen­zutat, sondern auch als Heilmittel. Bereits der antike griechische Arzt Dio­skurides empfahl Knoblauch gegen Bisse gifti­­ger Schlangen oder tollwütiger Hunde, aber auch gegen Würmer und bei Hus­­ten. Bis heute hat sich die zu der Gattung Allium gehörende Pflanze als Arznei bewährt. Weil nur geringe Mengen davon verzehrt werden, fällt ihr hoher Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen kaum ins Gewicht. In­teressant sind jedoch ihre schwefel­­haltigen Verbindungen, denen Wissenschaftler eine Reihe positiver Effekte zuschreiben. Bekannt und relativ gut erforscht ist die keimtöten­de Wirkung des Allicins und der verschiedenen Polysulfane, die heute sogar in der Landwirtschaft zur biologi­schen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Die Pflanze hat im Lauf der Evolution diese antimikrobiellen Substanzen entwickelt, um Schädlinge, Pilze und Fressfeinde abzuwehren. Wie der Knoblauch dagegen im Menschen wirkt, ist noch zu wenig erforscht. Studien zeigten in den vergangenen Jahren einen möglichen positi­ven Effekt auf das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem. Laborversuche legen außerdem nahe, dass Knoblauchextrakte nicht nur manche Bakterien, sondern auch verschiedene Pilze und Würmer bekämpfen. Wissenschaftler untersuchen zudem, ob Knoblauch vielleicht vor grippalen Infekten schützt und sogar das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senkt. Doch auch wenn die bislang durchgeführten Studien interessante Ergebnisse lieferten, haben sie nicht genügend Aussagekraft, um konkrete Therapieempfehlungen auszusprechen. In gewissem Maß ist auch Vorsicht angeraten, denn hoch dosierte Knob­lauch­extrakte können manche lebensnotwendigen Medikamente ungünstig beeinflussen, beispielsweise Blutverdünner und Mittel gegen HIV-Infek­tionen. Die Biochemie der scharf schmecken­den Zehen haben die Forscher inzwischen ein wenig besser verstanden. Beim Abbau der Schwefelverbindun­­gen im Körper entsteht unter anderem Schwefelwasserstoff. Genau wie Stickstoffmonoxid wirkt dieser gasförmige Signalstoff auf die Epithelzellen der Blutgefäße, was zu einer Entspannung der Gefäße führen kann. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Krebszellen empfindlicher auf Schwefelverbindungen reagieren als gesunde Körperzellen. Ob das auch in ausreichendem Maß im menschlichen Organismus stattfindet, wissen die Forscher noch nicht. Sicher ist, dass der Genuss von Knoblauch einsam machen kann. Denn bisher hat sich keines der vielen Hausmittel als wirklich effektiv gegen den penetranten Geruch erwiesen. Da bleibt dann nur, gemeinsam mit dem Gegenüber ein deftiges Knoblauch­gericht zu genießen.

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05.08.2014 Frauen

Tod durch Herzinfarkt

Eine große Studie zeigt: Frauen sterben häufiger an einer Herzattacke als Männer. Die Gründe sind unklar
Eine große Studie zeigt: Frauen sterben häufiger an einer Herzattacke als Männer. Die Gründe sind unklar
Bildnachweis: Thinkstock/iStock

Frauen haben ein höheres Risiko, an akutem Herzinfarkt zu sterben, als Männer. Das bestätigt eine bundesweite Auswertung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie von fast 620.000 Patientendaten. Am größten waren die Unterschiede bei sogenannten ST-Hebungsinfarkten. Daran starben im Krankenhaus 17 Prozent der weiblichen, aber nur 10 Prozent der männlichen Notfallpatienten. Woran das liegt, ist unklar. Ein Grund könnte sein, dass Frauen im Schnitt älter und kränker sind, wenn sie einen Infarkt erleiden.

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04.08.2014 Krebs

Gesunde Kraft aus der Karotte

Essen Männer dreimal pro Woche Möhren, bekommen sie wohl seltener Prostatakrebs, zeigt eine Studie
Essen Männer dreimal pro Woche Möhren, bekommen sie wohl seltener Prostatakrebs, zeigt eine Studie
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Männer, die regelmäßig Karotten essen, haben seltener Prostatakrebs. Das legt eine im European Journal of Nutrition veröffentlichte Unter­suchung nahe. Wer drei Mahlzeiten pro Woche mit dem Gemüse anreicherte, trug ein statistisch um 18 Prozent geringeres Krebsrisiko als Männer, die nie Karotten verspeisten, errechneten die Forscher. Über mögliche Ursachen gibt die Analyse allerdings keinen Aufschluss.

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02.08.2014 Anis

Aromatisch und krampflösend

Die Heilpflanze besitzt ein charakteristisches Aroma. Die Inhaltsstoffe wirken leicht schleimlösend
Die Heilpflanze besitzt ein charakteristisches Aroma. Die Inhaltsstoffe wirken leicht schleimlösend
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Anisfrüchte verleihen Brot und Backwaren, aber auch alkoholischen Getränken ein spezielles Aroma. Ihr typi­scher Geruch und Geschmack geht auf den hohen Gehalt an Duftstoffen wie Anethol zurück, das auch medizinisch verwendet wird. Es wirkt krampf- und schleimlösend. Arzneiliche Zubereitungen mit Anis (Pimpinella anisum) kommen deshalb bei der Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungskrankheiten zum Einsatz.

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01.08.2014 Umwelt

Chemie-Fracht in Seen

In vielen Gewässern finden sich Spuren von Arzneiwirkstoffen und Chemikalien, die Fischen schaden können
In vielen Gewässern finden sich Spuren von Arzneiwirkstoffen und Chemikalien, die Fischen schaden können
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Nicht nur in Industriestaaten, auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern sind Gewässer, Böden, Klärschlamm und Lebewesen mit Spuren von mehr als 630 Arzneiwirkstoffen belastet. Das teilt das Umweltbundesamt mit. Die meisten Daten lägen zu dem Schmerzmittel und Entzündungshemmer Diclofenac vor, das in 50 Ländern nachgewiesen wurde und etwa mit menschlichen Ausscheidungen in die Gewässer gelangt. In 35 Ländern wurden Werte gemessen, die Fische schädigen können. Das Umweltbundesamt spricht sich dafür aus, die Einträge von Chemikalien möglichst niedrig zu halten, um nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Gesundheit vorbeugend zu schützen.

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