13.08.2014 Infektion

Sommergrippe vorbeugen

Sonnenbäder, Menschenmassen, Klimaanlagen – unter anderem diese Faktoren können Erkältungsviren im Sommer zum Erfolg verhelfen. Wie Sie vorbeugen können und was die Beschwerden lindert
Sonnenbäder, Menschenmassen, Klimaanlagen – unter anderem diese Faktoren können Erkältungsviren im Sommer zum Erfolg verhelfen. Wie Sie vorbeugen können und was die Beschwerden lindert Bildnachweis: Thinkstock/Stockbyte

Schnupfen und Sommer? Das passt nicht zusammen. Aber wer triefende Nasen, Husten und Heiserkeit ausschließlich mit kalten und nassen Tagen im Herbst und Winter verbindet, der irrt. Denn unter den mehr als 200 verschiedenen Erkältungsviren finden sich auch einige, die bei 20 Grad im Schatten und mehr ideale Umgebungsbedingungen vorfinden und sich rasch verbreiten können. Liegen an besonders warmen Tagen die Menschen dicht an dicht nebeneinander, haben die Krankheitserreger sogar besonders leichtes Spiel. Die Ansteckung mit der Sommergrippe erfolgt fast ausschließlich über Tröpfcheninfektion. Das geschieht durch Anhusten oder Anniesen. Infizieren kann man sich auch durch das Berühren von Oberflächen. Denn die Viren haften auf Türgriffen, Geländern, Tastaturen oder Spielzeug. Apotheker raten deshalb, mehrmals am Tag die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Schließlich fasst sich der Mensch im Schnitt alle vier Minuten mit den Fingern in das Gesicht. Über die Augen und die Schleimhäute in Nase und Mund gelangen die Krankheitserreger in den Körper. Kündigt sich eine Erkältung an, ist nach sieben bis zehn Tagen alles wieder überstanden – mit oder ohne Medikamente. Ein Heilmittel gegen Erkältung gibt es bis heute nicht. Allerdings lassen sich die oft lästigen Beschwerden lindern. Kurzfristige Erleichterung Niesen, eine verstopfte oder triefende Nase – Schnupfen ist wohl das nervigste Erkältungssymptom. Nasenspülungen mit Salzlösungen können helfen. Sie machen die Nase wieder frei, und die Schleimhäute werden feucht gehalten. Abschwellende Nasentropfen erleichtern kurzfristig das Atmen. Solche Präparate dürfen allerdings höchstens sieben Tage eingesetzt werden. Bei längerem Gebrauch drohen chronisches Anschwellen der Schleimhäute und Abhängigkeit. Häufig begleiten auch Kopf- und Gliederschmerzen einen grippalen Infekt. Dann lindern Präparate mit Wirkstoffen wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure die Beschwerden. Da bei diesen Medikamenten jedoch Neben- und Wechselwirkungen auftreten können, sollten Sie sich von Ihrem Apotheker vorab beraten lassen. Linderung bei Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden bringen zum Beispiel auch Salbei-Bonbons oder Lutschpastillen. Bei Husten können Arzneimittel mit N-Acetylcystein oder Ambroxol den Schleim lösen. Wer möchte, kann auch auf pflanzliche Präparate mit Eukalyptus-, Thymian- oder Efeu-Extrakten zurückgreifen. Erkältung und Antibiotika? Das passt nicht zusammen. Antibiotika sind bei einer Erkältung völlig wirkungslos. Sie wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Der umgangssprachlich als „Sommergrippe“ bezeichnete Infekt ist zudem nicht mit der echten Grippe (Influenza) zu verwechseln. Diese tritt plötzlich und heftig auf – meist nur in den Wintermonaten – und muss von einem Arzt behandelt werden. So bleiben Sie besser gesund: Keine langen Sonnenbäder: Wer zu lange in der Sonne liegt, schwächt das Immunsystem. Bleiben Sie lieber im Schatten. Menschenmassen meiden: Erkältungsviren gelangen leicht per Tröpfcheninfektion in den Körper. Halten Sie lieber etwas Abstand, wenn es an Seeufern, in Freibädern oder Parks eng wird.