30.07.2014 Hautprobleme

Salbe, Creme oder Gel verwenden?

Bildnachweis: Thinkstock/istock

Vor allem bei Hauterkrankungen gelten Salben, Cremes und Gele als ideale Arzneiformen. Sie alle besitzen besondere Eigenschaften, die für die Therapie genutzt werden können. Grundsätzlich sollte man die Präparate zwei- bis dreimal täglich dünn auftragen, wenn nichts anderes auf der Packung vermerkt ist. Durch leichtes Einmassieren wird die Haut besser durchblutet, der Wirkstoff dringt schneller ein. Bei oberflächlichen Hauterkrankungen ist das aber nicht erforderlich. Anschließend die Hände gut waschen. Das gilt nicht nur für Zubereitun­gen mit Kortikoiden oder Anti­biotika: Reste von Wärmesalben am Finger können bei einem Griff an das Auge oder an die Schleimhäute ein äußerst unangenehmes Brennen verursachen. Im Folgenden lesen Sie, wie sich die wichtigsten äußerlich angewandten Arzneiformen unterscheiden. Salben Sie haben eine fett- oder wasserlösliche Grundlage (Ein-Phasen-System). Viele Wirkstoffe sind fettlöslich und können so leicht über die Haut aufgenommen werden. Die Grundlagen haften gut und können die Einwirkzeit verlängern. Weil das Wasser nicht verdunstet, eignen sich Salben bei krustigen Hautveränderungen. Sie enthalten keine Emulgatoren und rufen daher kaum Allergien hervor. Cremes Sie bestehen aus einer Fett- und einer Wasserphase. Entweder sind feine Öltröpfchen in Wasser (O/W) oder feine Wassertröpfchen in Öl (W/O) verteilt. Damit sie gut vermischt bleiben, werden Emulgatoren zugesetzt. Je größer der Wasseranteil der Creme, desto angenehmer ist die Anwendung für den Patienten, weil das Präparat schneller in die Haut einzieht. Vor allem Menschen mit fettiger Haut profitieren von O/W-Cremes. Gele Das sind Zubereitungen, die meist aus einer wässrigen Phase bestehen und mithilfe von Gelbildnern eine gelee­artige Beschaffenheit erhalten. Beim Auftragen auf die Haut zerbricht das Gelgerüst und gibt das Wasser frei. Beim Verdunsten entsteht ein Kühleffekt. Spezielle Emulgele enthalten Fetttröpfchen, die durch die hohe Zähflüssigkeit des Gels fein verteilt bleiben. Das ermöglicht die Verwendung fett­löslicher Wirkstoffe und verbessert manchmal auch die Auftragbarkeit. Lotionen Bei bestimmten Anwendun­gen, die eine milchige Beschaffenheit erfordern, sind Lotionen sinnvoll. Im Prinzip handelt es sich um Cremes mit einem hohen Wasser­anteil. Doch es gibt auch öli­ge Lotio­nen. Sie bewähren sich bei größeren Hautbereichen und, wenn gleichzeitig ein Kühleffekt erwünscht ist, zum Beispiel bei Sonnenbrand. Ähnlich sind Schüttelmixturen, die vor der Anwendung immer kräftig aufgeschüttelt werden müssen. Sie können auf der Haut einen weißen Pulverschleier hinterlassen. Pasten Das sind Zubereitungen mit einem sehr hohen Pulveranteil. Sie können begrenzte Hautstellen gut abdecken und schützen. Pas­ten kommen eher selten zum Einsatz. Das bekannteste Präparat ist die Zinkpaste, die zusätzlich viel Feuchtigkeit aufsaugt und desinfizierend wirkt. Vor allem bei fetthaltigen Grundlagen können sich Wärme und Feuchtigkeit darunter stauen („Okklusion“).