05.03.2014 Arzneitee

Gesunde Zeremonie

Aufgüsse aus Heilpflanzen haben sich bewährt. Bei der Zubereitung gilt es aber einiges zu beachten
Aufgüsse aus Heilpflanzen haben sich bewährt. Bei der Zubereitung gilt es aber einiges zu beachten Bildnachweis: Jupiter Images/FRENCH PHOTOGRAPHERS ONLY

Abwarten und Tee trinken – dieser Ratschlag kann bei vielen leichten Beschwerden durchaus sinnvoll sein. Manche Menschen trauen Arzneitees zu wenig zu, dabei sind die Aufgüsse aus getrockneten Heilpflanzen durchaus wirksame Arzneimittel. Oft kann man leichte Beschwerden bereits mit einer Teetherapie lindern. In manchen anderen Fällen eignen sich Tees als sinnvolle Ergänzung zu einer medikamentösen Behandlung. Andererseits ist „Arzneitee“ aber nicht gleichzusetzen mit „harmlos“. Als Dauergetränke eignen sich Arzneitees nicht, sie sollten ohne Rücksprache nicht länger als etwa sechs Wochen verwendet werden. Nicht alle Tees sind unproblematisch Grundsätzlich bedarf auch die Teetherapie einer pharmazeutischen Beratung, denn für Allergiker, Schwangere, Stillende und Kinder sind nicht alle Tees bedenkenlos zu empfehlen. Patienten, die auf Medikamente angewiesen sind, sollten in der Apotheke nachfragen, ob sich das Getränk mit ihrer Medikation verträgt. Ob jemand auf Filterbeutel, Instant- oder offene Tees zurückgreift, ist jedoch eher Geschmackssache. Letztere haben den Vorteil, dass der Patient eine individuelle Mischung für seine Beschwerden bekommen kann. Filterbeutel lassen sich dagegen einfacher anwenden. Instant-Tees sind konzentrierte Granulate, die in heißem Wasser aufgelöst werden. Solche Präparate haben meist einen sehr hohen Wirkstoffgehalt, sie schmecken daher oft viel intensiver. Das mag nicht jeder. Instant-Tees müssen ebenso wie offene Tees und Filterbeutel den Anforderungen des Europäischen Arzneibuchs genügen. Produkte aus dem Supermarkt unterliegen lediglich dem Lebensmittelrecht. Als echte Gefahr können sich Tees aus zweifelhaften Internetquellen erweisen: Nicht selten sind solche Präparate stark verunreinigt und enthalten mehr Schad- als Wirkstoffe. Ähnliches gilt auch für selbst gesammelte Kräuter: Laien können nicht sicher sein, dass sie die richtige Pflanzenart gefunden haben, ob der Wirkstoffgehalt ausreichend hoch ist und wie stark belastet die wild wachsenden Exemplare sind. Beim Ziehen abdecken Damit ein Arzneitee richtig wirken kann, muss die Zubereitung korrekt sein. Sie ist stets auf der Packung angegeben. Das Wasser sollte immer frisch aufgekocht werden, um Keime abzutöten. Während der Tee zieht, sollte das Gefäß abgedeckt sein, damit sich wertvolle Inhaltsstoffe nicht verflüchtigen. Anschließend ist es sinnvoll, die Kräuter noch einmal mit dem Teelöffel auszupressen. Bestimmte Arzneipflanzen dürfen allerdings nicht heiß aufgegossen werden, weil der Wirkstoff sonst zerstört wird. Dazu zählen beispielsweise Tees mit schleimähnlichen Wirkstoffen, etwa aus der Eibischwurzel. Sie werden mit kaltem Wasser angesetzt und vor der Anwendung auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Wer unsicher ist, ob ein solches Kaltmazerat für ihn sinnvoll ist, sollte sich in der Apotheke dazu beraten lassen. Tee richtig lagern Offene Tees füllt man nach dem Einkauf am besten in eine dichte Blechdose ab. Kunststoffboxen eignen sich nicht, da die wertvollen ätherischen Öle sich verflüchtigen können. Gute Filterbeutel sind einzeln aromageschützt verpackt. Trotzdem sollten auch sie kühl und trocken aufbewahrt werden.