31.07.2013 Seitenstechen

Ursachen immer noch ein Rätsel

Fast jeder Sportler kennt das lästige Ziehen. Woher die Schmerzen genau kommen ist bis heute nicht endgültig geklärt, es gibt unterschiedliche Ansätze
Fast jeder Sportler kennt das lästige Ziehen. Woher die Schmerzen genau kommen ist bis heute nicht endgültig geklärt, es gibt unterschiedliche Ansätze Bildnachweis: Jupiter Images GmbH/Polka Dot Images

Sonnenstrahlen kitzeln auf der Haut, und der Himmel blitzt stahlblau: Das weckt bei vielen Freizeitsportlern den Trainingseifer. Doch oft erhält der Schwung schnell einen Dämpfer – nämlich dann, wenn Seitenstiche dem Läufer die Luft abschnüren. So weitverbreitet diese Beschwerden sind, so wenig kennen Ärzte ihre Ursachen. Sicher ist nur, dass die Muskeln beim Sport verstärkt Sauerstoff verbrauchen. Gerade bei Untrainierten kann es so zu einer Unterversorgung kommen. Der Mangel führt zu einer Art Energiekrise: Die Muskelfasern, die sich normalerweise gleichmäßig anspannen und wieder lösen, bleiben zusammengezogen. Das führt zu schmerzhaften Verkrampfungen. Zwerchfell unter Verdacht Viele Forscher vermuten, dass das Zwerchfell die lästigen Stiche auslöst. Beim Einatmen zieht es sich zusammen, die Lunge dehnt sich dadurch in Richtung Bauchraum aus und kann Luft aufnehmen. Beim Ausatmen erschlafft das Zwerchfell wieder, und die Bauchmuskeln schieben es nach oben. Dadurch werden die Lungen zusammengepresst, und die Luft entweicht aus dem Organ. Wenn wir uns anstrengen, atmen wir stärker und schneller. Zudem entziehen die beanspruchten Muskeln dem Zwerchfell Sauerstoff. Vor allem in Kombination mit einer falschen Atemtechnik kann es dann leicht verkrampfen. Weitere Verdächtige sind die Blutspeicherorgane Leber und Milz: Sie setzen unter anderem Blut frei, wenn wir uns anstrengen und die Muskeln einen erhöhten Sauerstoffbedarf haben. Dadurch kann es in den Organen selbst zu einem Sauerstoffmangel kommen, der möglicherweise den Schmerz hervorruft. Es könnte auch verschiedene Ursachen für unterschiedliche Arten von Seitenstechen geben. Auch der Magen-Darm-Trakt steht unter Verdacht: Wer vor dem Sport etwas isst, bekommt eher Seitenstechen. Das könnte daran liegen, dass zu wenig Blut für die Verdauung vorhanden ist. Hinzu kommt, dass die Verdauungsorgane nach dem Essen schwerer sind und das Zwerchfell nach unten ziehen. Banane statt Eintopf Wer sich an bestimmte Regeln hält, beugt solchen Problemen vor. So sollten Sportler vor dem Training höchstens eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Eine Banane bringt Energie, den Linseneintopf sollte man besser hinterher essen. Auch bei Untrainierten kommt es schneller zu Seitenstechen. Daher sollten sie langsam beginnen und die Intensität allmählich steigern. Die Schmerzen sind ein Zeichen dafür, dass man sich überanstrengt. Seitenstechen vermeiden: Nehmen Sie vor dem Training keine frucht- oder kohlensäurehaltigen Getränke zu sich. Unmittelbar vor dem Sport gründlich aufwärmen. Stärken Sie auch die Rumpfmuskulatur: Menschen mit schwachen Bauchmuskeln haben öfter Seitenstechen. Atmen Sie beim Sport möglichst tief und gleichmäßig. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Wer gebeugt oder mit verkrampftem Oberkörper läuft, bekommt Studien zufolge häufiger Seitenstechen.