24.07.2013 Sportverletzungen

Schneller wieder fit werden

Leichte Blessuren selbst versorgen – je früher desto besser
Leichte Blessuren selbst versorgen – je früher desto besser Bildnachweis: W&B/Bernhard Huber/RYF

Kurz nicht aufgepasst, und schon ist man mit dem Fahrrad gestürzt. Beim Kicken mit den Kindern grätscht der Vater übermütig nach dem Ball und zerrt sich einen Muskel. Kleine Sportunfälle passieren schnell. Dann ist es wichtig, die Verletzung rasch und gut zu versorgen. Generell gilt: Je früher die Behandlung beginnt, umso geringer sind die Folgebeschwerden wie Schwellungen, Blutergüsse oder – je nach Art und Schwere der Sportverletzung – auch funktionelle Beeinträchtigungen. Bei tiefen Wunden, heftigen Blutungen, starken Schmerzen, Knochenbrüchen oder Kopfverletzungen sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. Doch nicht nur bei akuten Verletzungen ist es wichtig, richtig zu reagieren. Auch bei vermeintlich leichteren, aber immer wiederkehrenden Beschwerden lohnt es sich, nach der Ursache zu suchen und sie wenn möglich zu behandeln. Sonst besteht die Gefahr, dass es zu chronischen Spätschäden kommt. Muskelzerrung Sprints, Sprünge, schnelles Abstoppen oder plötzliche Richtungswechsel können zu einer Muskelverletzung führen. Beim Fußball sind oft die Adduktoren betroffen, was häufig als Leistenzerrung bezeichnet wird. Dann gilt wie bei den meisten Sportverletzungen die PECH-Regel: Pausieren. Eis. Compression. Hochlegen. Eine kühlende Schmerzsalbe unter dem Kompressionsverband kann die Beschwerden lindern. Bei größeren Muskelverletzungen wie zum Beispiel Abrissen sollte stets ein Arzt aufgesucht werden. Schürf- oder Platzwunde Aufgeschlagene Knie und Ellbogen sind bei einem Sturz vom Rad keine Seltenheit. Verschmutzte Wunden sollten mit Wasser und am besten auch mit einem Schleimhaut-Desinfektionsmittel gereinigt werden. Stecken Splitter oder Steinchen in der Haut fest, sollte ein Arzt sie entfernen. Je nach Größe der Verletzung ein Gelpflaster aufkleben oder einen Verband anlegen, der die Wunde feucht hält, etwa einen Schaum- oder Hydrokolloidverband. Das Wundsekret bleibt an der Wunde, hält sie sauber, und die Haut wächst schön nach. Außerdem müssen solche Pflaster viel seltener gewechselt werden. Leichte Schürfwunden heilen am besten ohne Pflaster an der Luft ab. Ab circa einem halben Zentimeter Tiefe sollte eine Wunde genäht werden. Für kleinere, klaffende Risse oder Schnitte reichen Klammerpflaster aus. Bei offenen Wunden ist es wichtig, dass ein Tetanusschutz besteht. Andernfalls sollte die Impfung aufgefrischt werden.Prellung Knallt ein Ball auf den Körper, trifft diesen ein Schlag oder Tritt, können Schwellungen und Blutergüsse die Folgen sein. Bei einer starken Prellung sofort pausieren, die Stelle kühlen und einen Druckverband anlegen. Eine Schmerzsalbe mit abschwellender Wirkung unterstützt die Heilung. Deckt man die Salbe mit einem Folienverband ab, wird der Wirkstoff besser aufgenommen.Verstauchung Umgeknickt, den Fuß vertreten: Bei einer Distorsion werden Gelenkkapsel, Bänder oder Muskeln zu stark gedehnt. Zur Erstversorgung die PECH-Regel anwenden (siehe oben). Ein Bruch sollte von einem Arzt ausgeschlossen werden. Bandverletzungen werden nur noch selten operiert, sondern mit einer Schiene therapiert. Verstaucht man sich bei einem Ausflug in die Berge das Sprunggelenk, wird es mit einer elastischen Binde stabilisiert. Den Wanderschuh enger binden. Das ist unangenehm, gibt aber Halt für den Abstieg. Ein längerer Ast als Wanderstockersatz kann zusätzlich hilfreich sein.Auf der Tour verletzt Bei einer Wanderung oder Fahrradtour sollte man für kleinere Verletzungen gerüstet sein. Ein Blasenpflaster ist dabei doppelt sinnvoll. Es hilft nicht nur bei Blasen, es deckt auch Schürfwunden ab und versorgt selbst tiefere Wunden – zumindest so lange, bis man einen Arzt erreicht. Auf einer Bergtour will man nicht zu viel mitschleppen, aber trotzdem das Nötigste dabeihaben. Eine Kompresse, eine elastische Binde und ein Tapeverband sind das Minimum. Das Tape kann wie ein normales Klebepflaster einen Verband fixieren. Es kann aber auch dazu dienen, Gelenke zu stabilisieren, etwa bei einer Verstauchung. Allerdings muss man wissen, wie das geht. Beratung dazu bekommen Sie in der Apotheke.